Poste restante

Poste restante

Postlagernd ist die deutsche Bezeichnung für den im internationalen Postverkehr gebräuchlichen Begriff „poste restante“. Sie bezeichnet die Möglichkeit, Postsendungen an den Postempfänger nicht persönlich zuzustellen oder in seinen Hausbriefkasten einzulegen, sondern in einer Postfiliale zu lagern, bis sie vom Postempfänger abgeholt werden.

Inhaltsverzeichnis

Verfügbarkeit der Dienstleistung

Die Möglichkeit, etwas postlagernd zu versenden, ist grundsätzlich bei allen Postfilialen in allen Mitgliedsländern des Weltpostvereines möglich. Früher war dies die gängige Möglichkeit für Reisende, sich ihre Post zukommen zulassen, wenn keine genaue Adresse auf der Reiseroute bekannt war.

postlagernd in Deutschland

DHL bzw. die Deutsche Post AG postlagern nur Briefe, aber keine Paketsendungen von deutschen Absendern. Stattdessen gibt es in größeren Städten die Packstation, die allerdings nur Sendungen von DHL annehmen. Aufgrund der Mitgliedschaft im Weltpostverein ermöglicht die Post die Lagerung von Briefen und Paketen aus dem Ausland. Eine Lagerung ist nur bei ausgewählten Filialen möglich[1]. Über den Link am Ende des Artikels können entsprechende Filialen gesucht werden.

Beschriftung

Die Beschriftung des Adressfeldes geschieht nach folgendem Muster:

Max Mustermann
POSTLAGERND
12345 Musterstadt
Musterland

Die Postleitzahl ist nicht die des Postamts, bei dem der Brief später abgeholt werden kann, sondern eine spezielle Postleitzahl. Welche das ist, kann unter dem Link am Ende des Artikels nachgesehen werden.

Geschichte

Die „poste restante“-Sendungen sind zuerst in Preußen 1824 genannt worden. Zu diesen Zeiten war es aber üblich, die Briefe am Postschalter abzuholen, dort lagen sie bis zu 3½ Monaten. Nach 14 Tagen wurde sie in eine Liste eingetragen und öffentlich ausgehängt, 3 Monate lang.

1875 wurde offiziell die Bezeichnung: „poste restante“ in „postlagernd“ geändert. In der Adresse musste der Bestimmungsort und der Adressat so bestimmt bezeichnet sein, dass jeder Ungewissheit vorgebeugt wurde. Dies galt auch bei solchen mit postlagernd bezeichneten Gegenständen, für welche die Post Garantie zu leisten hatte. Bei anderen Gegenständen mit dem Vermerk postlagernd durfte, statt des Namens des Adressaten, eine Angabe in Buchstaben oder Ziffern angewendet sein, später auch in kleinen Sätzen. Sendungen mit dem Vermerk „postlagernd“ blieben 3 Monaten liegen und wurden erst dann an den Absender zurückgeschickt. 1878 lagerte die Sendung einen Monat, wenn es sich um eine postlagernde Sendung mit Postnachnahme handelte, 7 Tage. 1892 erweitert um Sendungen mit lebenden Tieren, die spätestens nach 2 Tage zurückgingen.

Die Aufbewahrungsfrist betrug seit 1900 a) bei Sendungen mit lebenden Tieren 2 mal 24 Stunden, b) bei Sendungen mit Postnachnahme 7 Tage und c) bei sonstigen Sendungen 14 Tage von Tage nach dem Eintreffen gerechnet.

Seit dem 12. Dezember 1908 wurden auf Antrag von den Postämtern Postausweiskarten, gegen eine Schreibgebühr von 50 Pf. ausgestellt, die bei allen Postanstalten als Ausweis galten. Ihnen folgte am 1. Juni 1910 Postlagerkarten, die auf Antrag gegen eine Schreibgebühr von 25 Pf. ausgestellt wurden. Postlagerkarten berechtigen zur Empfangnahme gewöhnlicher Briefsendungen, die ohne persönliche Adresse unter der in der Karte angegebenen Nummer eingingen. Bedingung zur Nutzung postlagernder Sendungen war sie nicht.

Zwischen dem 6. Mai 1920 und dem 30. November 1923 wurde ein Zuschlag zur Beförderungsgebühr erhoben. Vom 1. Januar 1922 bis zum 30. November 1923 eine Gebühr, wenn man seine postlagernde Sendung außerhalb der Schalterstunden abholen wollte, oder nach einer solchen Nachfragte.

Seit 1929 wurde, unter anderem, für postlagernde Pakete eine Gebühr erhoben, bis zum 1. März 1963. Sie erscheint erst wieder am 1. Juli 1974 als Bereithaltungsgebühr, in Höhe der Paketzustellgebühr. Sie konnte vom Absender vorausentrichtet werden. Postlagerkarten waren in der sowjetische Besatzungszone nicht zugelassen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Information der Deutschen Post AG zum Service Postlagernd: Deutsche Post - Postlagernd

Weblinks


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