- Potez 63-11
-
Die Potez 630 und ihre Abarten waren eine zweimotorige französische Flugzeugserie mit vielen Verwendungszwecken. Sie wurde von Louis Coroller entworfen und flog am 25. April 1936 erstmals. Das Design ähnelte der britischen Bristol Blenheim und der deutschen Messerschmitt Bf 110.
Das dreisitzige Potez 630 war ein zweimotoriger schwerer Jäger, welcher eine Ausschreibung von 1934 erfüllte, ebenso wie das erfolgreiche Kampfflugzeug Breguet 690. Das Flugzeug hatte exzellente Flugeigenschaften und so wurden 1937 80 Maschinen bestellt. Parallel dazu wurden 140 Potez 631 C.3-Jagdflugzeuge bestellt, diese besaßen Gnome-Rhône 14M-Sternmotoren, statt der Hispano-Suiza 14 AB 10/11-Motoren der Potez 630. Weitere 60 Potez 631 wurden 1938 bestellt, davon sollten 20 Maschinen später an Finnland gehen, aber sie wurden nie geliefert.
Inhaltsverzeichnis
Produktion und Varianten
Im Gegensatz zur Fertigung vieler anderer französischer Flugzeuge, lieferte Potez alle Maschinen rechtzeitig bis Ende 1938 aus. Das Produktionstempo wurde erhöht und eine ganze Anzahl von neuen Prototypen hergestellt. Dies waren das Sturzkampfflugzeug Potez 632, der leichte Bomber Potez 633 B2, der Nachtjäger Potez 635 CN2, das Verbindungsflugzeug Potez 637 A3 (auch Potez 63.11 A3), der zweisitzige Bomber Potez 639 AB2 und das Schulflugzeug Potez 631 Ins
Die französische Luftwaffe bestellte 125 leichte Bomber vom Typ Potez 633 B2 und 60 Potez 637 A3. Andere Varianten waren der Potez 63.12 C3-Jäger mit Pratt & Whitney R-1535-Sternmotor (1 Prototyp), der zweisitzige Bomber Potez 63.13 Bp2 (1 Prototyp) und das Schulflugzeug Potez 63.16 T3.
Die französische Luftwaffe bestellte eine große Menge Potez 63.11-Varianten.
Einsatzzeit
Die Potez 630-Motoren erzeugten einigen Ärger und wurden vor Beginn des Zweiten Weltkrieges mit Potez 631-Motoren getauscht. Die Flugzeuge waren langsamer als einige deutsche Bomber und ca. 130 km/h langsamer als der Messerschmitt Bf 109E-Jäger, der damals bereits Standardjäger der deutschen Luftwaffe war. Einige kurz vor der französischen Kapitulation an Jugoslawien gelieferte Potez 630 und Potez 631 kämpften noch beim Angriff der Achsenmächte auf dieses Land im Jahre 1941.
Die Potez 633 waren am 20. Mai 1940 in der Nähe von Arras stationiert, wurden aber zwei Tage später von der Front zurückgezogen. Der Flug einer Potez über Arras wurde später durch den Roman Flug nach Arras von Antoine de Saint-Exupéry bekannt. Die Potez 633 wurden nach Griechenland und Rumänien exportiert und dort intensiver eingesetzt. Die Rumänen kämpften damit gegen die Sowjetunion. Eine kleine Anzahl ging nach Indochina an die französische Kolonialverwaltung und kämpfte dort Anfang 1941.
Mehr als 700 Potez 63.11 waren bis Juni 1940 ausgeliefert worden. Mehr als 220 wurden zerstört, dies waren die stärksten Verluste eines französischen Flugzeugtyps im 2. Weltkrieg. Unter dem Vichy-Regime wurden die Maschinen weiter verwendet, ebenso im freien Teil Frankreichs in Nordafrika. Die Deutschen nahmen die Produktion wieder auf und verwendeten die Maschinen als Verbindungs- und Schulflugzeug. Einige Potez 63.11 wurden von den Deutschen an Rumänien und Ungarn übergeben. Italien setzte sie mit vielen anderen französischen Beuteflugzeugen zu Trainingszwecken ein.
Auch die deutschen Luftwaffe setzte eine Kollektion verschiedener Potez 63 Typen als Trainer ein.
Alle Maschinen hatten exzellente Flugeigenschaften (außer vielleicht der Potez 637), waren leicht zu warten und später schwer bewaffnet. Einige Potez 63.11 hatten bis zu 12 Maschinengewehre. Das Problem der Potez waren ihre schwachen Motoren und die schlechte Höchstgeschwindigkeit. Sie waren deshalb ein leichtes Opfer für die deutschen Messerschmitts.
Einsatzländer
- Frankreich
- Vichy-Frankreich
- Deutsches Reich
- Griechenland
- Italien
- Jugoslawien
- Rumänien
- Schweiz
- Ungarn
Technische Daten
Potez 63.11A.3: Kenngröße Daten Länge 10,93 m Flügelspannweite 16,00 m Tragflügelfläche 32,7 m² Höhe 3,08 m Antrieb 2x Gnome-Rhône 14M-4/5 radials, je 522 kW (700 PS) Höchstgeschwindigkeit 425 km/h Reichweite 1.500 km Besatzung drei Mann Dienstgipfelhöhe 8.500 m Leergewicht 3.135 kg Max. Fluggewicht 4.530 kg Bewaffnung 3x 7,5 mm MAC 1934 MG, 4x 50 kg Bomben
Wikimedia Foundation.