- Praeludium
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Ein Präludium, auch Praeludium (lat. praeludium, Vorspiel) bzw. Prélude (frz.), Preludio (ital.), ist ein Instrumentalwerk mit eröffnendem oder hinführendem Charakter.
Ursprünglich war das Präludium (oder älter: Praeambulum) ein auf einen Choral hinführendes oder einen Gottesdienst eröffnendes Werk für Orgel, bevor es als eigenständige Form einer Fuge oder anderem Werk voranging (z. B. Johann Sebastian Bach, Praeludien und Fugen für Orgel oder die zwei Teile des Wohltemperierten Klaviers).
Im 19. Jahrhundert wird mit dem Prélude eine meist für Tasteninstrumente gedachte Form eines eigenständigen Charakterstücks geschaffen, bei dem die ursprüngliche Funktion eines Werks mit eröffnendem Charakter verloren geht.
Große Bedeutung haben die 24 Préludes op. 28 von Frédéric Chopin. Von kurzen Albumblättern über etüdenhafte Skizzen, bis zu längeren, an die Nocturnes erinnernden Stücken in dreiteiliger Liedform reichte die kompositorische Einbildungskraft des Komponisten. Er ordnete alle Stücke nach dem Quintenzirkel mit nachgestellter Moll-Parallele von C-Dur bis d-Moll. Dieser Zyklus hatte großen Einfluss auf Komponisten wie Alexander Skrjabin und Sergei Rachmaninow, die ebenfalls Préludes komponierten.
Im Verlauf der Zeit entwickelte sich das Prélude weiter fort, die großen Orchesterwerke „Les Préludes“ von Franz Liszt oder „Prélude à l’après-midi d’un faune“ von Claude Debussy haben mit dem Ursprung eines „Präludiums“ nichts mehr gemein.
Hörbeispiel
- Datei:Speaker Icon.svg Hörprobe: J. S. Bach, Präludium C-Dur BWV 846
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