Prajñāpāramitā

Prajñāpāramitā
Prajnaparamita (indische Buchmalerei, ca. 1080)

Prajnaparamita (Sanskrit, f., प्रज्ञापारमिता, Prajñāpāramitā; aus prajna: „Weisheit“ und paramita: wörtl. „anderes Ufer“ im Sinn von „Transzendenz/Vollkommenheit“, also: „transzendente/vollkommene Weisheit“) bezeichnet im Mahayana-Buddhismus die Höchste der sechs Paramitas (transzendenten Tugenden), die den Pfad eines Bodhisattvas zum Nirvana charakterisieren.

Inhaltsverzeichnis

Bedeutung

Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst. Bitte entferne erst danach diese Warnmarkierung.
Ta Prohm, ein der Prajnaparamita geweihter Kloster-Tempel (Angkor, 12.–13. Jh.)

Prajñā bedeutet nicht nur höchste Weisheit, also das Wissen um die „Leere“ (śūnyatā) bzw. die Substanzlosigkeit aller Phänomene, sondern gilt als ontologisches Prinzip, synonym mit Bodhichitta und Dharmakāya. Buddhas haben dieses Wissen nicht nur im konventionellen Sinne, sondern sind dieses Wissen, manifestiert in menschlicher Form.

Erläuterungen sind im Mahāprajñāpāramita Sūtra (大般若經; jp.: Daihannya(haramitta)-kyō; Pinyin: bōrě-bōluómìduō) überliefert. Das Mahaprajnaparamita-Hridaya-Sutra (Herz-Sutra) und das Vajraccheddika-Prajnaparamita-Sutra (Diamant-Sutra) sind die bekanntesten und am häufigsten übersetzten Texte aus dem Prajnaparamita-Sutra. Xuanzang (W.G. Hsüan-tsang) übersetzte die Texte in den Jahren 660 bis 663 in 600 Faszikeln ins Chinesische (im Umfang etwa 80 mal das Neue Testament, 25 mal die ganze Bibel). Die japanische Übertragung wurde um 712 in der Ära (Nengō) Wadō erstellt. Sie enthält die 16 (Predigten der) Versammlungen an den vier Orten (jap.: shisho jūroku-e), wobei die im Buddhismus symbolisch bedeutsamen Zahlen 16 und 4 nicht zufällig gewählt scheinen.

Bodhisattva

Prajnaparamita-Bodhisattva (Java, Indonesien)

Personalisiert ist Prajnaparamita die Verkörperung der Prajnaparamita-Sutras (siehe auch Herz-Sutra [1], Diamant-Sutra) in Form einer weiblichen Bodhisattva. Sie gilt als die Inkarnation der Worte des Buddha und Sinnbild der Vollendung höchster Weisheit und Erkenntnis. Im Herz-Sutra wird sie als „Mutter aller Buddhas aller Zeiten“ bezeichnet.

Prajnaparamita ist in den meisten Regionen, in denen der Mahayana-Buddhismus Verbreitung fand, bekannt. Neben dem Sanskrit-Namen Prajnaparamita trägt sie dort unter anderem folgende Namen: Haramitsu, Hannya Bosatsu, Dai Hannya (Japanisch), Shes-rab-pha-rol-phyin oder Yumchenmo (Tibetisch), Bilig-un Chinadu Kichaghar-a Kürük-sen (Mongolisch).

Besondere Bedeutung erlangte Prajnaparamita bereits in den frühen buddhistischen Ländern Südostasiens - dem Reich von Angkor (heute Kambodscha) und der javanischen Sailendra-Dynastie. Bevor der Theravada-Buddhismus, der als einzigen Bodhisattva Maitreya anerkennt, am Festland zur vorherrschenden buddhistischen Schule wurde und der Islam den Buddhismus auf den indonesischen Inseln verdrängte, war sie dort neben Avalokiteshvara (auch „Lokeshvara“) die bedeutendste Bodhisattva und wurde manchmal auch als eine seiner Erscheinungsformen angesehen. Als weibliche Gottheit wurde sie, neben Mañjuśrī und Tāre schon im indischen Singarasi-Tempel verehrt.

Bildnisse

In den Bildnissen der Prajnaparamita drücken sich zwei Bedeutungen ihrer Erscheinung aus:

Die Mehrzahl der Darstellungen der Prajnaparamita zeigen sie in menschlicher Gestalt, mit nacktem Oberkörper, bekleidet mit einem Sarong und geschmückt mit einem verzierten Gürtel sowie einer dreistufigen Krone die oft mit einem Abbild des Buddha Amitabha versehen ist. Meist trägt sie in der rechten Hand die Texte der Prajnaparamita-Sutras und in der linken eine Lotosknospe. In Tibet ist sie in die vollständige Kleidung eines Bodhisattva gehüllt und hält in beiden Händen je einen Lotos, rechts einen weißen oder blauen, links einen blauen (manchmal statt dessen auch die Sutras). Ihre Hautfarbe in den tibetischen Abbildungen ist weiß oder gelb und statt des Buddha Amitabha trägt sie manchmal ein Bildnis des Akshobhya in ihrem Haarknoten. Die Hände hält sie üblicher Weise in der Geste der Dharmachakra-Mudra und unterstreicht damit ihre Rolle als Verkörperung der Lehre Buddhas, des Dharma (Dharmachakra ist das „Rad/Chakra der Lehre/Dharma“). Neben dieser Hauptform gibt es in Tibet Bildnisse, die sie mit vier Armen zeigen. In diesen Fällen hält sie den Lotos und die Sutras in zwei Händen und führt mit den beiden anderen die Dharmachakra-Mudra aus.

Die zweite, vor allem in Tibet verbreitete, Form der Prajnaparamita drückt ihre tantrische Bedeutung aus. Hier wird sie mit elf Köpfen und 22 Armen dargestellt.

Japanische und chinesische Abbildungen, meist als Thangkas (Rollbilder) oder Teil eines Mandalas umgesetzt, nur selten als Skulpturen, zeigen Prajnaparamita meist mit zwei oder sechs Armen. Dabei hält sie die Sutras in der linken (Haupt-)Hand und führt mit der rechten die Abhaya-Mudra (Geste des Schutzes, Wohlwollens und Friedens) aus.

Siehe auch

bedingtes Entstehen - relative Leerheit - absolute Leerheit

Literatur

  • Louis Frédéric: Buddhismus - Götter, Bilder und Skulpturen. Éditions Flammarion, Paris 2003. ISBN 2080210017

Weblinks

Referenzen

  1. [1]

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Prajñāpāramitā — Prajnaparamita Prajñāpāramitā sous la forme d’une déesse, temple de Singosari, Java Est La littérature prajnaparamita (terme sanskrit ; devanagari: प्रज्ञा पारमिता) ou perfection de la sagesse est un ensemble de textes du bouddhisme mahayana …   Wikipédia en Français

  • Prajnaparamita — Prajñāpāramitā sous la forme d’une déesse, temple de Singosari, Java Est La littérature prajñāpāramitā (terme sanskrit ; devanāgarī: प्रज्ञापारमिता) ou perfection de la sagesse est un ensemble de textes du bouddhisme mahāyāna développant le… …   Wikipédia en Français

  • Prajnaparamita — Bodhisattva (Java, Indonesien) Prajnaparamita (Sanskrit, f., प्रज्ञापारमिता, Prajñāpāramitā; aus prajna: „Weisheit“ und paramita: wörtl. „anderes Ufer“ im Sinn von „Transzendenz/Vollkommenheit“, also: „transzendente/vollkommene Weisheit“)… …   Deutsch Wikipedia

  • Prajnaparamita —   [ dʒ ; altindisch »Vollkommenheit der Erkenntnis«] die, , Name der größten Textsammlung des frühen Mahayana Buddhismus. Ihre zentrale Lehre ist die von der »Leerheit« als der Wesensnatur alles Seienden (Shunyata). Die Prajnaparamita Texte, v. a …   Universal-Lexikon

  • Prajnaparamita — Body of sutras and their commentaries in Mahayana Buddhism. The main texts, written 100 BCE–150 CE, represent prajna (wisdom) as the supreme perfection and the primary avenue to nirvana. The content of this wisdom is the realization that all… …   Universalium

  • Prajnaparamita — Colección de sutras y sus comentarios en el budismo mahayana. Los textos principales, escritos entre 100 BC–150 BC, representan el prajna (sabiduría) como la perfección suprema y el camino principal al nirvana. El contenido de esta sabiduría es… …   Enciclopedia Universal

  • Prajnaparamita sutra — Prajnaparamita Prajñāpāramitā sous la forme d’une déesse, temple de Singosari, Java Est La littérature prajnaparamita (terme sanskrit ; devanagari: प्रज्ञा पारमिता) ou perfection de la sagesse est un ensemble de textes du bouddhisme mahayana …   Wikipédia en Français

  • Prajñāpāramitā Sūtra — Saltar a navegación, búsqueda Estatua de Prajñāpāramitā, diosa de la sabiduría transcendental en Singhasari, Java oriental Los Sutras de la Perfección de la Sabiduría o Sutras Prajñāpāramitā son un género de escrituras del budismo Mahayana que… …   Wikipedia Español

  • Prajña paramita — Prajnaparamita Prajñāpāramitā sous la forme d’une déesse, temple de Singosari, Java Est La littérature prajnaparamita (terme sanskrit ; devanagari: प्रज्ञा पारमिता) ou perfection de la sagesse est un ensemble de textes du bouddhisme mahayana …   Wikipédia en Français

  • Diamant Sutra — Prajnaparamita Bodhisattva (Java, Indonesien) Das ca. im 1. Jh. u.Z. verfasste Diamant Sutra (Vajracchedikā prājñāpāramitā sūtra) zählt zu den wichtigsten Texten des Mahayana Buddhismus. Es hat in den verschiedensten asiatischen Ländern schon… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”