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Zbigniew Preisner (* 20. Mai 1955 in Bielsko-Biała) ist ein polnischer Komponist. Sein ursprünglicher Name ist Zbigniew Kowalski, den er jedoch später gegen den Namen seiner Frau aufgab.
International bekannt wurde er durch seine Filmmusiken, vor allem seine Arbeiten für den Regisseur Krzysztof Kieślowski. Neben Wojciech Kilar ist er der bedeutendste aus Polen stammende Filmmusikkomponist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er wurde in Bielsko-Biała in Polen geboren, studierte Geschichte und Philosophie in Krakau, hatte aber nie Musikunterricht. Preisner begann als Autodidakt, indem er Noten vom Hören von Schallplatten aufschrieb. Preisner ist vor allem bekannt für seine Arbeiten zu Kieślowskis Filmen. Einige dieser Filme erwähnen den fiktiven holländischen Komponisten namens Van den Budenmayer und Preisner schrieb die Musik, die im Film als die von Van den Budenmayer bezeichnet wird. Nachdem er die Musik zu 'Drei Farben: Blau' schrieb, wurde er vom Hollywood-Produzenten Francis Ford Coppola gefragt, ob er die Musik zu The Secret Garden (Regie Agnieszka Holland) schreiben würde.
Obwohl Preisner eng mit Kieślowski verbunden war, hat er für zahlreiche andere Regisseure geschrieben, er gewann einen César (1996) für seine Musik zu Jean Beckers Elisa. Preisner gewann zahlreiche Preise, u.a. einen weitere César (1994) für Drei Farben: Rot, und einen Silbernen Bären beim Berliner Film Festival 1997 für The Island on Bird Street.
Joni Mitchells CD Travelogue, veröffentlicht 2002, enthält eine Version von Preisners Song for the unification of Europe, ursprünglich geschrieben für Drei Farben: Blau.
1998 schrieb Preisner das Requiem for my friend, sein erstes großdimensioniertes Werk, das nicht für den Film bestimmt war. Es war ursprünglich als prosaisches Werk (Text Krzysztof Piesewicz/Inszenierung: Kieślowski) gedacht, nach Kieślowskis Tod wurde es allerdings das Requiem für seinen Freund.
Preisner schrieb außerdem die Titelmusik für die monumentale, 26-teilige BBC-Dokumentation People's century (1998).
Seine musikalische Stilistik ist hauptsächlich romantisch, mit Einflüssen von Jean Sibelius. Er nützt in den Kieślowski-Musiken vor allem starke dynamische Kontraste, Streicherensembles und ungewöhnliche Instrumente wie die Orgel.
Filmographie
- 1985: Ohne Ende (Regie: Krzysztof Kieślowski)
- 1987: Dekalog (Regie: Krzysztof Kieślowski)
- 1988: Ein kurzer Film über das Töten (Regie: Krzysztof Kieślowski)
- 1988: Der Priestermord (Regie: Agnieszka Holland)
- 1988: Ein kurzer Film über die Liebe (Regie: Krzysztof Kieślowski)
- 1989: Ostatni dzwonek (Regie: Magdalena Łarzarkiewicz)
- 1990: Hitlerjunge Salomon (Regie: Agnieszka Holland)
- 1991: Die zwei Leben der Veronika (Regie: Krzysztof Kieślowski)
- 1991: At Play in the Fields of the Lord (Regie: Hector Babenko)
- 1992: Verhängnis (Regie: Louis Malle)
- 1993: Drei Farben: Blau (Regie: Krzysztof Kieślowski)
- 1993: Der geheime Garten (Regie: Agnieszka Holland)
- 1994: Drei Farben: Weiß (Regie: Krzysztof Kieślowski
- 1994: When a Man Loves a Woman (Regie: Luis Mandoki)
- 1994: Drei Farben: Rot (Regie: Krzysztof Kieślowski)
- 1995: Élisa (Regie: Jean Becker)
- 1995: Radetzkymarsch (Regie: Axel Corti)
- 1997: Die Insel in der Vogelstraße (Regie: Søren Kragh-Jacobsen)
- 2000: Aberdeen Regie: (Hans Petter Moland)
- 2001: Weiser (Regie: Wojciech Marczewski)
- 2002: Between Strangers (Regie: Edoardo Ponti)
- 2003: It's All About Love (Regie: Thomas Vinterberg)
- 2003: SuperTex (Regie: Jan Schütte)
- 2004: Beautiful Country (Regie: Hans Petter Moland)
- 2008: Anonyma - Eine Frau in Berlin, (Regie Max Färberböck)
Literatur
- Zbigniew Preisner - "Man muss immer gegen den Strom zur Quelle schwimmen, denn mit dem Strom fließt der Müll", Interview mit Annette Richter und Klaus Post, in: Cinema Musica. Ausgabe 2/Oktober 2005, S. 14-19
Weblinks
- Einträge zu Zbigniew Preisner im Katalog des Deutschen Musikarchivs
- Zbigniew Preisner in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Homepage von Zbigniew Preisner
- Zbigniew Preisner auf MySpace
- Portrait auf filmpolski.pl
Personendaten NAME Preisner, Zbigniew KURZBESCHREIBUNG polnischer Filmmusikkomponist GEBURTSDATUM 20. Mai 1955 GEBURTSORT Bielsko-Biała
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