Presentation Server

Presentation Server

Citrix Presentation Server ist eine Terminalserver-Lösung der Firma Citrix und gleichzeitig Marktführer in diesem Bereich. Die Software setzt auf die Terminal Services der Microsoft Windows Serverbetriebssysteme auf, als Protokoll zwischen Server und Client kommt die Independent Computing Architecture (ICA) zum Einsatz. Citrix und Microsoft arbeiten seit 1997 zusammen. Hierfür erhält Citrix Zugriff auf den Code von Microsoft Windows Server.

Inhaltsverzeichnis

Versionen

Ein modifiziertes Windows NT 3.51 wurde unter dem Namen „WinFrame“ verkauft. Mit „Windows NT 4.0 Terminal Server Edition“ brachte Microsoft erstmals ein Produkt auf den Markt, welches mit dem eigenen RDP-Protokoll Teilfunktionalitäten von WinFrame/MetaFrame bot.

Mit Erscheinen der Version 4.0 wurde die Produktreihe neu gestaltet, die zentrale Komponente innerhalb der „Citrix Access Suite“ heißt nun „Citrix Presentation Server“.

Der Citrix Presentation Server ist in drei Varianten erhältlich:

  • Advanced: für mehrere Server (sog. Serverfarmen), unterstützt diese Version eine Lastenverteilung (load balancing)
  • Enterprise: für große Unternehmen und Umgebungen mit vielen Citrix-Servern sind hier weitere Management und Monitoring Tools enthalten: Resource Manager, Installation Manager, Network Manager
  • Platinum: wie Enterprise jedoch mit integrierten Lizenzen für die SSL-VPN Lösung Citrix Access Gateway, die Single-Sign-On Lösung Citrix Password Manager und die Leistungsüberwachung Citrix EdgeSight.

Die ehemalige Standard-Version ist seit Erscheinen der Version 4.5 nicht mehr erhältlich.

Die aktuelle Version heißt XenApp 5.

Für einzelne Server gibt es Citrix Essentials 1.0, basierend auf dem Presentation Server 4, nur ohne Load Balancing und die erweiterten Features, mit einer maximalen Userzahl von 75 pro Server, die Kosten hierfür sind ~60% günstiger als für die große Variante.

Neben dem Presentation Server gibt es von Citrix eine Reihe weiterer Produkte, die dem Anwender einen transparenten und sicheren Zugriff auf Unternehmensressourcen bieten sollen, ganz gleich von wo und über welches Endgerät er sich verbindet (Firmen PC oder Laptop, Home Office, PDA, etc).

Architektur und Vorteile

Presentation Server ist kein Ersatz, sondern eine Erweiterung der Terminal Services des Windows Servers. Daher müssen beim Einsatz von Metaframe immer auch Microsoft TS Lizenzen erworben werden.

Im Vergleich zu den Terminal Services des Windows Servers bietet Citrix Presentation Server bessere Möglichkeiten zur zentralen Administration und zum Management der Terminal Server (Citrix Management Console).

Citrix Presentation Server bietet sogenannte Published Applications. Hiermit können einem Endbenutzer einzelne Anwendungen zur Verfügung gestellt werden, die sich wie lokal installierte Programme verhalten. In Wirklichkeit wird jedoch nur der Bildschirminhalt des Terminalservers zum Client übertragen, die Anwendung läuft komplett auf dem Server. Bei dem Microsoft Terminal Services gibt es diese Möglichkeit erst mit Einführung von Windows Server 2008.

Citrix Presentation Server verfügt über das Shadowing („Spiegelung“), eine eingebaute Helpdesk Funktionalität, die dem Administrator die Möglichkeit gibt, den Bildschirm des Benutzers einzusehen und ihm somit Hilfestellung zu leisten. Im Fat-Client-Umfeld ist das mit Programmen wie pcAnywhere oder Virtual Network Computing vergleichbar. Um Datenschutz zu gewährleisten, kann die Spiegelung so konfiguriert werden, dass sie erst nach Zustimmung des Benutzers am Client möglich ist.

Über das Load Balancing wird erreicht, dass Benutzersitzungen gleichmäßig auf alle Server einer Farm verteilt werden, abhängig von der aktuellen Auslastung der Server (CPU Last, Netzwerk- oder Plattenzugriffe etc. werden berücksichtigt).

Der Resource Manager überwacht eine große Anzahl von Hard- und Software Parameter der Citrix Server und kann bei Überschreiten von Schwellwerten verschiedene Arten von Benachrichtigungen absetzen, um Administratoren rechtzeitig auf potentielle Probleme hinzuweisen.

Über den Network Manager wird Metaframe um eine SNMP Schnittstelle erweitert, hiermit können dann die Citrix Server in bestehende Monitoring Lösungen wie HP OpenView oder IBM Tivoli eingebunden werden.

Um die Installation von Anwendungen auf einer großen Anzahl von Presentation Servern zu erleichtern, kommt der Installation Manager zum Einsatz. Auf einem Referenz-Server wird eine Installation „aufgezeichnet“ und hieraus ein Paket erstellt. Dieses Paket verteilt der Installation Manager dann auf weitere Server der Farm.

In aktuellen Versionen ist auch der Universal Printer enthalten. Dank dieser Treibertechnologie müssen Administratoren nicht mehr die Druckertreiber aller eventuell zum Einsatz kommenden Drucker auf den Terminalservern installieren. Dies trägt sehr zur Stabilität der Terminalserver bei. Der Universal Printer fängt die Windows Enhanced Metafile (EMF) Daten ab, die eine druckende Applikation normalerweise an den Druckertreiber schickt. Diese Daten werden dann komprimiert und über die ICA-Sitzung zum Citrix-Client auf der Arbeitsstation geschickt. Dort leitet der Citrix Client die Daten an den lokal installierten Druckertreiber weiter. Leider ist diese hocheffiziente Technik derzeit nur für Win32 Arbeitsstationen verfügbar. Auf anderen Plattformen kommt ein Universal Printer zum Einsatz, der jedoch deutlich langsamer ist und größere Spool-Dateien erzeugt.

In der Lizenz-Variante Enterprise Edition ist auch die sogenannte „Anwendungsisolierung“ (Application Isolation Environment bzw. AIE) enthalten. Mittels dieser Technik lassen sich auch Programme auf Terminalservern betreiben, die aufgrund von Registry-Zugriffen bzw. Zugriffen ins Dateisystem bisher nicht oder nur eingeschränkt auf Terminalservern betrieben werden konnten. Die AIE Funktion virtualisiert Zugriffe auf die Registrierungsdatenbank, das Dateisystem, Named-Pipes etc. und leitet sie so um, dass für jeden Benutzer und jede Applikation eigene Bereiche zur Verfügung stehen. Über diesen Weg lassen sich beispielsweise auch mehrere Versionen von Applikationen wie Microsoft Office auf einem Server veröffentlichen.

Seit 8. März 2007 ist die Version 4.5 erhältlich. Wichtigstes neues Feature ist das „Anwendungs-Streaming“. Das Anwendungs-Streaming führt die Technik der Anwendungsisolierung konsequent fort und bringt die Technik auch auf Arbeitsstationen zum Einsatz. Administratoren können Anwendungen zentral als Pakete zur Verfügung stellen. Wenn eine Arbeitsstation das so veröffentlichte Programm verwenden möchte, wird das Paket automatisch heruntergeladen und das Programm so lokal auf dem jeweiligen PC verwendbar. Mittels dieser Technik können zentral veröffentlichte Anwendungen auch offline benutzt werden. Dies ist eine interessante Alternative zur klassischen Anwendungsverteilung.

Siehe auch

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