Preßordonanz

Preßordonanz

Als Pressordonanz bezeichnet man die Erlasse Otto von Bismarcks, die er am 1. Juni 1863 verabschiedete und mit denen die Pressefreiheit in Preußen maßgeblich beschnitt. Die Aktion richtete sich vor allem gegen politisch liberale Zeitungen und Zeitschriften.

Die Pressordonanz führte zum ersten öffentlichen Protest des Kronprinzen Friedrich Wilhelm gegen die Politik seines Vaters Wilhelm I. Bei einem Staatsbesuch in Danzig äußerte er mit wenigen und sehr zurückhaltenden Worten, dass er gegen diesen Erlass sei. Dies führte zu heftigen Auseinandersetzungen innerhalb des Königshauses. Wilhelm I. drohte seinem Sohn, ihn von allen öffentlichen Funktionen zu unterbinden. Am preußischen Königshof wurde vermutet, dass hinter den Äußerungen Kronprinzessin Victoria von Großbritannien und Irland stehe, die als Tochter von Prinz Albert und der englischen Königin Victoria I. ein liberales Deutschland befürwortete und darauf hoffte, dass sich Preußen in Richtung einer konstitutionellen Monarchie mit starkem Parlament entwickle.

Literatur

  • Hannah Pakula: Victoria. Tochter Queen Victoria's, Gemahlin des preußischen Kronprinzen, Mutter Wilhelm II. Marion von Schröder-Verlag, München 1999, ISBN 3-547-77360-1

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