Priebatsch

Priebatsch

Felix Priebatsch (* 3. Januar 1867 in Ostrowo; † 17. April 1926 in Breslau) war ein deutscher Historiker, Verleger und Buchhändler.

Inhaltsverzeichnis

Der Historiker

Die Eltern zogen bald nach seiner Geburt nach Breslau. Seine Gymnasialzeit verbrachte Felix Priebatsch auf dem Maria-Magdalenen-Gymnasium, wo besonders die Liebe zu deutscher Geschichte und klassischer Literatur geweckt wurde. Das förderte seinen Entschluss, Historiker zu werden. Während seiner Studienjahre in Breslau waren seine Lehrer vor allem Eduard Meyer und Dietrich Schäfer. Schon während seines Studiums galt sein Interesse zunehmend dem europäischen Osten. 1890 promovierte er mit dem Thema Die große Braunschweiger Stadtfehde 1492-1495. Mit der Arbeit Die Hohenzollern und die Städte der Mark im 15. Jahrhundert stieß sein besonderes Interesse auf die Frühgeschichte von Brandenburg-Preußen. 1892 erhielt er den Auftrag, die politische Korrespondenz des Kurfürsten Albrecht Achilles für die Publikationen aus den preußischen Staatsarchiven herauszugeben. An dieser Aufgabe waren schon einige Historiker gescheitert. Die dreibändige Ausgabe der Korrespondenz, die Priebatsch zwischen 1894 und 1898 herausbrachte, fand in Fachkreisen hohe Anerkennung. Dennoch erreichte er auch mit weiteren Arbeiten als Jude nicht das Ziel, das er anstrebte: Keine Habilitation, kein Amt als Archivleiter. Als Felix Priebatsch 1899 in die väterliche Buchhandlung eintrat, war das gewissermaßen ein Abschied von der Wissenschaft, den er nie ganz verwunden hat.

Der Verleger

Nach dem Tod des Vaters Iselin P. musste er die Geschäfte alleine führen. Der Verlag, den er gründete, zeichnete sich bald durch Besonderheiten und Neuheiten aus. So schuf er ein vollständiges System an Berufsschulbüchern, das in Deutschland lange Zeit Bestand hatte. Sein Hauptinteresse blieben jedoch die Kulturprobleme im Osten Europas. So nannte er die erste Jugendschriftenreihe seines Verlages: Aus dem deutschen Osten. Oberschlesien verhalf er durch seine Tätigkeit als Verleger zu neuer Aufmerksamkeit und Anerkennung. Die Jahrbücher für Geschichte und Kultur der Slaven, die lange Zeit vom Breslauer Osteuropa-Institut herausgegeben wurden, gingen auf seine Initiative zurück. In der Reihe Schlesische Lebensbilder hat er in eindrucksvoller Weise schlesische Persönlichkeiten beschrieben. Felix Priebatsch wurde, wie sein Vater, auf dem Alten Jüdischen Friedhof in Breslau beigesetzt. Die Buchhandlung wurde 1933-34 arisiert, der Firmenname „Priebatsch's Buchhandlung“ blieb jedoch bis 1945 bestehen. Max Holzman, ein Neffe von Felix Priebatsch, eröffnete 1923 - nach Lehrjahren bei seinem Onkel in Breslau - eine deutsche Buch- und Lehrmittelhandlung mit dem Namen „Pribačis“ in Kaunas in Litauen. Hans Priebatsch, der Sohn von Felix und Gertrud Priebatsch, ist 1934 nach Palästina ausgewandert. Er gründete in Jerusalem eine Lehrmittelhandlung „SCHOLA ET SCIENTIA, Dr. H. Y. Priebatsch.“

Werke

Quelle

  • Schlesische Lebensbilder Bd. 3

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