- August Wilhelm Freiherr von Babo
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August Wilhelm Reichsfreiherr von Babo (* 28. Januar 1827 in Weinheim; † 16. Oktober 1894 in Weidling bei Klosterneuburg) war ein österreichischer Weinbauforscher badischer Herkunft.
Inhaltsverzeichnis
Leben
August Wilhelm von Babo war der Sohn des Reichsfreiherrn Lambert Joseph von Babo und dessen zweiter Ehefrau Emilie Geib. Der Chemiker Lambert Heinrich von Babo war sein Bruder.
Von Babo studierte an den Hochschulen Heidelberg und Freiburg Landwirtschaft. Später besuchte er zur Fortbildung weitere landwirtschaftliche Anstalten und war an der landwirtschaftlichen Lehranstalt Weinheim tätig. Danach übernahm er die Leitung des Versuchsweingartens der Hochschule Karlsruhe, wo er sechs Jahre tätig war. 1860 wurde er zum Direktor der im selben Jahr gegründeten Klosterneuburger Weinbauschule, der heutigen Höheren Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau, berufen und hatte dieses Amt bis 1893, dem Ende seiner beruflichen Tätigkeit, inne. Unter seiner Ägide wuchs die Weinbauschule zu einer Fachschule ersten Ranges der österreichisch-ungarischen Monarchie.
Am 27. März 1852 heiratete von Babo Auguste Margarethe Bender. Um 1870 starb seine Ehefrau und am 7. September 1875 heiratete er Elise Hartig. Mit beiden Ehefrauen hatte er eine Tochter und vier Söhne.
1893 wurde er auf eigenes Ersuchen in den Ruhestand versetzt und starb im Alter von 67 Jahren, am 16. Oktober 1894, in Weidling bei Klosterneuburg.
Werke
Von Babos Bedeutung gründet auf dessen umfassender Förderung des Weinbaus und der Erweiterung der Ausbildung und Forschung in der Klosterneuburger Weinbauschule.
1861 entwickelte Babo das von Carl Joseph Napoleon Balling erfundene Saccharometer weiter zur Klosterneuburger Mostwaage, die noch heute zur Messung des Zuckergehalts im Most verwendet wird.
Er kämpfte seit Ausbruch der Reblauskatastrophe gegen diese Gefahr für den Weinbau an. Seinem Vorschlag ist es zu verdanken, dass der Weinbau auf eine Unterlage aus reblausresistenten nordamerikanische Reben umgestellt wurde. Ironie des Schicksals ist, dass die Reblaus auf eben den amerikanischen Reben über Großbritannien nach Europa eingeschleppt wurde, die Babo 1868 zu Versuchszwecken - bei der Suche nach Lösungen im Kampf gegen den Mehltau - nach Österreich einführte. Dadurch waren zu manchen Zeiten die Anfeindungen gegen ihn so groß, dass er nur mit Gendarmeriebegleitung den Weg von seiner Wohnung zur Weinbauschule zurücklegen konnte.
Werke seiner literarischen Tätigkeit:
- Handbuch des Weinbaues und der Kellerwirtschaft (1881)
- Kultur und Beschreibung der amerikanischen Weintrauben (1885)
- Landwirtschaftliche Tafeln für Obst- und Weinbau, Kellerwirtschaft und Düngerlehre (1863)
Literatur
- Festschrift Freiherrn August von Babo zum hundertsten Geburtstag - Wien : Gerold, 1927
- Norbert Tischelmayer: Wein-Glossar: 2777 Begriffe rund um den Wein, NP-Buchverlag, St.Pölten 2001, ISBN 3853261779
Weblinks
- Literatur von und über August Wilhelm von Babo im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Persönlichkeiten der Weingeschichte: Babo, August Wilhelm (1827−1894)
Personendaten NAME Babo, August Wilhelm von KURZBESCHREIBUNG österreichischer Weinbauforscher bayerischer Herkunft GEBURTSDATUM 28. Januar 1827 GEBURTSORT Weinheim STERBEDATUM 16. Oktober 1894 STERBEORT Weidling (Gemeinde Klosterneuburg)
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