- Production Management
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Produktionsmanagement (englisch Operations Management) ist eine betriebliche Führungsaufgabe und zugleich eine Wissenschaftsdisziplin. Produktionsmanagement ist ein eminent wichtiger Baustein der Unternehmensführung in produzierenden Unternehmen.
Das Produktionsmanagement beinhaltet die Planung, Organisation, Durchsetzung und Kontrolle industrieller Wertschöpfungs- und industrieller Leistungserstellungsprozesse. Dabei stehen insbesondere die Prozesse der Willensbildung (Planung) und der Willensdurchsetzung (Steuerung und Kontrolle) im Vordergrund[2]. Der Begriff „industriell“ meint damit weniger „in der Industrie“ als „unter Einsatz industrieller Methoden“.
Produktionsmanagement als Wissenschaftsdisziplin
Im Rahmen der Entwicklung der Betriebswirtschaftslehre von einer objektorientierten Wissenschaft zu einer interdisziplinären Realwissenschaft vom Management gesellschaftlicher Institutionen wachsen die Produktionswirtschaft und die Industriebetriebslehre zu einer neuen Disziplin zusammen: dem Produktionsmanagement. Damit stellt Produktionsmanagement neben Marketingmanagement und Finanzmanagement eine der drei organisatorischen Hauptfunktionen dar[3]. Unter der Prämisse der Definition von Organisation als zielgerichtete Handlungssysteme mit interpersonaler Arbeitsteilung[4] hat jede Organisation eine Produktion.
Wissenschaftlich wurden als wesentliche Ansätze das Scientific Management, Situative Ansätze, Entscheidungsorientierte Ansätze, Systemorientierte Ansätze (Bild) und inzwischen auch evolutionäres Management herangezogen.
Produktionsmanagement als Funktion der Unternehmensführung
Die Aufgaben des Produktionsmanagements können sich in einer Person bündeln, zum Beispiel einem Betriebs- oder Produktionsleiter, oder sie können eine hierarchische oder teamgebundene Aufgabenteilung innerhalb einer Betriebsorganisation haben, wo unter einer Betriebsleitung Funktionen gegliedert sein können, wie die
- Materialwirtschaft,
- Arbeitsvorbereitung,
- Werkzeug- und Vorrichtungs-Fertigung und -läger.
Andere Funktionen wie
- Instandhaltung,
- betriebliche Ausbildung,
- Betriebstechnik (Schlosser, Elektriker),
- Haustechnik (Ver- und Entsorgung)
und weitere werden in aller Regel nicht dem Produktionsmanagement zugerechnet, oft allerdings von einem Betriebs- oder Produktionsleiter mitverantwortet.
Produktionsmanagement kann vom Produkt ausgehen, im Wesentlichen die Fragen verfolgen, wie sich ein (neues) Produkt zum Beispiel
- möglichst effizient,
- möglichst in hoher Qualität (Qualität im Sinne von Übereinstimmung mit den [An-]forderungen)
- in hohen Stückzahlen
fertigen lassen können.
Produktionsmanagement kann auch von den Möglichkeiten einer im gewissen Rahmen gegebenen Produktion ausgehen, mit Fragen:
- Wie lässt sich die Produktion wirtschaftlich auslasten?
- Wie lassen sich Lastspitzen und -täler ausgleichen?
- Wie steigert man die Flexibilität?
- Wie steigert man Effizienz und Effektivität?
- Insourcing oder Outsourcing?
- Produkt- und Kostenmix-Optimierung (ertragreiche Produkte in Eigenfertigung, wenig ertragreiche Fertigung außer Haus)
- Mehr oder weniger Arbeitsteilung?
- Mehr oder weniger Kontrollfunktionen?
- Mehr oder weniger Automatisierung? etc.
Mit zum Produktionsmanagement zählen auch Aufgaben, die sich mit der Betriebsabrechnung, der Betriebswirtschaft und ihren Zahlen befassen, zum Beispiel Kostenstellenrechnung, Kostenträgerrechnung. Damit bildet sich in der Praxis im Aufgabenfeld eine Schnittmenge zwischen ingenieurwissenschaftlich und management-orientierten Aufgaben.
Quellen
- ↑ Nach: Zahn, E.; Schmid, U.: Produktionswirtschaft I : Grundlagen und operatives Produktionsmanagement. Stuttgart: Lucius & Lucius, 1996 (isbn 978-3-8252-8126-7). S. 7
- ↑ Grap, Rolf: Produktion und Beschaffung : Eine praxisorientierte Einführung. München: Vahlen, 1998 (ISBN 978-3-8006-2321-1). S. 6.
- ↑ Heizer, Jay; Render, Barry: Operations Management. 8th Ed. Upper Saddle River (NJ): Prentice Hall, 2006 (ISBN 0-13-185755-X). S. 4.
- ↑ Frese, Erich: Grundlagen der Organisation : Konzept – Prinzipien – Strukturen. 9. Aufl. Wiesbaden: Gabler, 2005 (ISBN 978-3-409-12681-6). S. 5f.
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