- Profiwrestler
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Wrestling (engl. Ringen), im deutschen Sprachraum auch als Catchen bezeichnet (letztere Bezeichnung lehnt sich an den älteren Begriff Catch Wrestling an), ist eine populäre Schaukampf-Sportart, die besonders in Japan, den USA und Mexiko eine große Fangemeinde hat. Wrestling ist nicht ungefährlich – trotz des Showcharakters können Verletzungen bei den Akteuren auftreten.
„Wrestling“ bedeutet auf Deutsch zunächst einfach „Ringen“. Im englischen Sprachraum werden jedoch das olympische Freistilringen und griechisch-römische Ringen „Amateur Wrestling“ genannt, während das in diesem Artikel beschriebene Wrestling eine Sonderform ist und dort mit „Professional Wrestling“ (dt. Berufsringen) bezeichnet wird. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus Sport und Theater, welche Athletik und Choreografie vereinigt. Der Sieger steht dabei schon vorher fest, die Abläufe der Matches werden teilweise improvisiert. Zusätzlich wird es mit Showelementen und sog. Storylines angereichert.
Begriff und Überblick
Das hier beschriebene Wrestling ist eine Mischung aus Show und Sport. Der Begriff „Entertainment“ (Unterhaltung) spielt dabei die größte Rolle. Das Ziel ist nicht der Wettkampf, sondern die Zuschauer bestmöglich zu unterhalten. Die Storylines, die um das Kampfgeschehen und die Akteure herum erfunden werden, kann man mit Seifenopern vergleichen. Es wird darauf abgezielt, dass die Zuschauer von den Inhalten der Show so mitgerissen werden, dass sie diese auf Dauer verfolgen. In der Anfangszeit des modernen Wrestling wurde von Seiten der verschiedenen Promoter versucht, das Wrestling dem Publikum als „echt“ zu verkaufen und deswegen inszenierte man im Ring immer wieder den „Kampf“ zwischen „Gut“ und „Böse“, wobei die Wrestler niemals von ihrer Rolle abweichen durften. Ähnlich wie bei einem Zauberer, war es ungeschriebenes Gesetz, die Geheimnisse nicht nach Außen zu tragen. Diesen Verhaltenskodex des Wrestlinggeschäfts bezeichnet man mit Kayfabe. Fakt aber ist, dass Wrestling in allen Einzelheiten inszeniert ist. Die Ergebnisse der Kämpfe werden zuvor festgelegt, und die Wrestler werden instruiert, wie sie sich im Ring zu verhalten haben. Die Abläufe der Kämpfe werden zuvor mehr oder weniger detailliert abgesprochen, wobei der Detaillierungsgrad unter anderem vom Talent und der Erfahrung der Kontrahenten abhängt. Sogenannte Money-Spots werden vor den Kämpfen mit der jeweiligen TV-Crew abgesprochen. Man bezeichnet mit diesem Begriff entscheidende Aktionen und Geschehnisse im Ring, die bestmöglich von den Kameras aufgezeichnet werden sollten.
Geschichte
Anfänge (19. Jahrhundert–1948)
Die Anfänge dieser Art des Wrestlings liegen noch im 19. Jahrhundert [1]. Zur damaligen Zeit wurde Wrestling hauptsächlich als Belustigung auf Jahrmärkten und kleineren Festen betrieben. Hierbei versuchten Besucher, deutlich überlegene und trainierte Kämpfer zu besiegen, jedoch verloren sie meistens. Um die Angelegenheit weiterhin spannend zu gestalten, bekamen die Herausforderer andere Wrestler zur Seite gestellt, welche ihnen dann meistens zum Sieg verhalfen. Viele Jahre blieb das Wrestling auf Jahrmärkten beliebt; jedoch bildeten sich die ersten kleinen Wrestling-Ligen, und der Erfolg wuchs im frühen 20. Jahrhundert immer mehr. Wrestling wurde innovativer und professioneller. Der erste Titel im amerikanischen Pro-Wrestling war der am 18. Januar 1880 eingeführte „American Greco-Roman Title“, durch den Chefredakteur der New Yorker „Police Gazette“ Richard Karl Fox. Als erster American Greco-Roman Champion gilt demnach William Muldoon. Der Titel wurde ihm zuerkannt, da er am 18. Januar 1880 den Franzosen Theobaud Bauer in „Gilmore's Garden“ besiegte. Ein zweiter Titel, der „American catch-as-catch-can Title“ entstand 1881 in England, als Resultat des Kampfes Tom Cannon vs. Joe Acton. Acton siegte und bekam den oben genannten Titel. Acton überführte ihn dann in die USA und verlor ihn 1887 in Chicago an Evan Lewis. Den „American Greco-Roman Title“ betrachtete man bis dato als „World Title“. Er galt jedoch nicht für Europa. Hinter diesem Titel stand stets die „Police Gazette“, welche größere Meisterschaften im damaligen Pro-Wrestling durchführte. 1901 wurde in San Francisco das sogenannte Tag Team Wrestling erfunden. In den späten 20er Jahren wurde das Wrestling innerhalb der USA als internationaler Sport anerkannt, nachdem auch in Australien und England Wrestling populärer wurde. 1934 wurde Wrestling in Südafrika verboten mit der Begründung, Wrestling sei „brutal und erniedrigend“. 1935 bildeten sich die ersten beiden großen Ligen, zum einen Jim Crockett Promotions, geführt vom gleichnamigen Jim Crockett, und zum anderen World Wide Wrestling Federation, geführt von Vincent J. McMahon. Beide Ligen waren im Nordosten der USA ansässig. Außerdem wurde im selben Jahr „Schlamm-Wrestling“ erfunden. Zuerst wurde dies nur unter Männern praktiziert, doch Ende der 30er Jahre auch von Frauen. In den frühen 40er Jahren wurden die einzelnen Gebiete in Amerika in Territories unterteilt; pro Territorium gab es eine Wrestling-Liga. Jede einzelne Liga hatte ihre eigenen Wrestler und ihre eigenen Titel. 1948 machte die National Wrestling Alliance den Vorschlag, alle Ligen zu vereinigen, und so wurde Orville Brown der erste offizielle NWA Schwergewichtschampion.
Erstes goldenes Zeitalter (1950er und 1960er)
Das erste goldene Zeitalter im Wrestling begann in den 50er Jahren. Die Idee der Veranstalter wurde es nun, ihre Shows auf den Hauptkampf zu konzentrieren, um somit mehr Spannung und Interesse zu wecken. In dieser Zeit wurde der Begriff „Main Event“ das tragende Wort. Die NWA führte dazu wieder das Territoriensystem ein, jedoch war es diesmal viel besser geplant und koordiniert. Einige bekannte Wrestler wurden von Gebiet zu Gebiet geschickt, um dort mit den jeweiligen Wrestlern zusammenzuarbeiten und diese bekannt zu machen. Auch das Fernsehen wurde für die Promoter immer interessanter, denn durch dieses neue Medium ließ sich die Bekanntheit der eigenen Liga weiter steigern, und somit ergab sich die Möglichkeit, mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Neben der NWA bildeten sich auch die American Wrestling Association sowie die World Wide Wrestling Federation. Die AWA wurde zur beliebtesten Liga. Der damalige Chef der Promotion war Verne Gagne. Ab 1963 verließen immer mehr Wrestler die NWA und wechselten zur WWWF. Das war der erste Schritt dieser Liga zur Dominanz auf dem amerikanischen Wrestlingmarkt.
Durchbruch (1980er)
Die NWA verlor immer mehr an Bedeutung, da ihr Konzept nicht mehr der Zeit entsprach, und so wurde die World Wrestling Federation (WWF) (heute: World Wrestling Entertainment (WWE)) immer einflussreicher. Durch gezieltes Marketing avancierte Hulk Hogan zum Aushängeschild des Wrestlings und machte es landesweit populär; so wurden auch erstmals im Wrestling Merchandising-Artikel produziert.
WrestleMania
Hauptartikel: WrestleMania
Seinen landesweiten Durchbruch erlebte das Wrestling in den 1980er Jahren, als die WWF zum ersten Mal WrestleMania veranstaltete. Das neue Konzept bestand daraus, nicht jede Woche wichtige Kämpfe zu bringen, sondern das Geschehen auf einen speziellen Tag und eine spezielle Show (in diesem Fall WrestleMania) zu konzentrieren und in den Wochen davor alles um diese Show aufzubauen. Dazu wurden mehr und mehr Prominente in das Geschehen einbezogen, sodass immer mehr Aufmerksamkeit durch die Medien erlangt werden konnte. Die bekanntesten Beispiele hierfür waren Muhammad Ali, Mr. T und Floyd Mayweather, der bei Wrestlemania 24 gegen The Big Show angetreten ist. Da man Sport und Entertainment (Unterhaltung) immer mehr verband, entwickelte sich der Begriff des Sports Entertainment. WrestleMania war der erste große Schritt zur WWE in ihrer heutigen Form. Um den Erfolg von WrestleMania zu nutzen, wurden Schritt für Schritt weitere Pay-per-Views eingeführt, welche damals die Haupteinnahmequelle waren. Von dem neuartigen Konzept von WrestleMania entwickelte sich diese Show im Laufe der Zeit zum wichtigsten Ereignis in der Wrestlingwelt und zog am 30. März 2008 74,635 Leute in den Citrus Bowl in Orlando, Florida
Monday Night Wars (1990er)
Mitte der 90er bekam die WWF durch die von Ted Turner unterstützte Liga WCW Konkurrenz. Die Montagsshows, die beide Ligen fast zeitgleich ausstrahlten, ebneten den Weg zu den legendären Montagskriegen (Monday Night Wars), die zu Spitzenzeiten von bis zu etwa zehn Millionen Zuschauern in den USA gesehen wurden. Dieser Krieg war weder inszeniert noch gespielt, und es handelte sich um keine Storyline. So versuchte unter anderem die Fraktion D-Generation X, in das Hauptgebäude der WCW einzudringen, oder sie tauchte während WCW-Shows vor den Arenen auf. Ziel dessen war, die Aufmerksamkeit der unentschlossenen Fans auf die eigene Liga zu richten. Dabei waren den Promotern fast alle Mittel recht. Viele Zuschauer schalteten auch während der Shows hin und her und versuchten, beide Shows zu verfolgen. 2000 endeten die Montagskriege, nachdem die WCW nur noch Verluste einfuhr und von Turner zum Verkauf angeboten wurde. Mitte März 2001 konnte Vincent McMahon die Gunst der Stunde nutzen und kaufte die WCW für nur vier Millionen Dollar. So endeten die Monday Night Wars. [2]
Attitude Era (Ende der 1990er)
Während die WWF im „Krieg“ mit der WCW war, wurde sich eine neue Strategie überlegt, wie sich die eigene Liga besser von der Konkurrenz abheben könnte. Die WWF baute darauf, neue Stars zu erschaffen und natürlich auch, neue Ideen zu entwickeln und Grenzen zu überqueren. Die Superstars dieser Ära erreichten schließlich Kult- oder Legendenstatus. Mit der Fehde zwischen Steve Austin und der D-Generation X war ein revolutionärer Ansatz geschaffen. Sowohl Austin als auch der Gruppierung DX waren Regeln egal, und Austin und die DX taten das, was zu der Zeit undenkbar war: Sie legten sich mit ihrem Boss an. Dies verschaffte der WWF einen kleinen Vorsprung im „Krieg“ mit der WCW, welcher letztendlich zum Sieg genutzt werden konnte. Die Attitude Era war der Weichensteller des heutigen Wrestlings und konnte so auch der WWE ihre Position sichern. [3]
Montreal Screwjob (1997)
Hauptartikel: Montreal Screwjob
1996 bekam Bret Hart Vertragsangebote von seinem damals aktuellen Arbeitgeber, der WWF, aber auch von der WCW, welche ihm für drei Jahre ca. neun Millionen $ anboten. Hart entschied sich für die WWF und konnte beim SummerSlam 1997 den Undertaker in einem Kampf um dessen WWF-Titel besiegen. Hart war jedoch mit seiner Rolle in den Shows unzufrieden, und als Vince McMahon ihm offenbarte, dass er ihn sich nicht mehr leisten konnte, unterschrieb Hart für drei Jahre bei der WCW. Bei der Survivor Series 1997 sollte es dann zu einem Titelkampf gegen Shawn Michaels kommen, den Hart hätte verlieren sollen. Das brisante war, dass die Show in Harts Heimatstadt Montreal stattfand. Jedoch hatte er laut seines Vertrages das Recht, die letzten 30 Tage seines WWE-Vertrags selbst zu bestimmen. Im Laufe des Nachmittages vor dem Kampf soll es hinter der Bühne sehr konfus und wild zur Sache gegangen sein. Während des Kampfes kam Vince McMahon mit einigen Offiziellen an den Ring. Eigentlich hätte Michaels Hart in einen Aufgabegriff nehmen sollen und danach hätte ein wilder Schlagabtausch der beiden entstehen sollen, doch der Ringrichter Earl Hebner brach den Kampf hektisch ab, und Shawn Michaels wurde zum Sieger via Aufgabe gekürt. Bret Hart war außer sich vor Wut und spuckte Vince McMahon ins Gesicht. Hart ging danach sehr verärgert und wütend ab. Anschließend kam es in einem Umkleideraum zu einem Faustschlag von Hart gegen McMahon. Diese Story wurde als Montreal Screwjob, also „Betrug von Montreal“, bekannt und war keine Storyline. [4]
Konkurrenz für die WWE (2000er bis Heute)
TNA-Wrestling
Hauptartikel: Total Nonstop Action-Wrestling
Die TNA, vormals NWA-TNA, also ein Teil der National Wrestling Alliance (NWA), wurde 2001 von Jerry Jarrett, Jeff Jarretts Vater, und der in den US-Medien stark vertretenen Familie Carter als Konkurrenz zur WWE ins Leben gerufen. Mit der Zeit konnte sich die TNA als Nachfolgeliga der WCW langsam Marktanteile sichern. Dabei baute man anders als die WCW nicht auf Ähnlichkeiten, sondern arbeitete die Unterschiede zum Konkurrenzprodukt heraus. So besitzt die TNA einen sechseckigen Ring, und man legt mehr Wert auf technisches Wrestling und weniger auf das Entertainment. Ein großer Wurf gelang der TNA Ende 2005, als man den einzigen ehemaligen WCW-Champion verpflichten konnte, der nie bei der WWE angetreten war, nämlich Sting. Dadurch konnte man einerseits die Eigenschaft als WCW-Nachfolger herausstellen, andererseits erneut auf die Einzigartigkeit der TNA hinweisen. Bei TNA treten viele ehemalige WCW-Wrestler an, wie zum Beispiel Kevin Nash, Scott Steiner und andere. Man konnte aber auch ehemalige WWE-Stars wie Kurt Angle, Booker T und Christian Cage unter Vertrag nehmen. [5]
Independent-Ligen
Unter „Independent- (engl. unabhängig) Ligen“ versteht man Ligen, welche nicht professionell, sondern nur halbprofessionell arbeiten. Der größte Unterschied zu großen Wrestlingorganisationen besteht darin, dass Independent-Ligen keine festen TV-Verträge haben und dass die jeweils aktiven Wrestler nicht vertraglich an die Liga gebunden, sondern ebenfalls unabhängig sind. Die Veranstaltungen finden meistens in Sporthallen statt, da die Veranstalter die Kosten für größere Hallen nicht decken könnten. Wrestler, die für diese Ligen antreten, haben generell nur an Wochenenden Auftritte (meistens zwei, teilweise auch drei) und gehen während der Woche anderen Berufen nach. Das Ziel der meisten Independent-Wrestler ist es, von Scouts der großen Ligen gesehen zu werden und danach möglicherweise einen Vertrag angeboten zu bekommen. Diesen Schritt haben bisher einige Wrestler geschafft (u.a. CM Punk, Colt Cabana, Matt Sydal (WWE) und Homicide, Samoa Joe, AJ Styles (TNA)). Gelegentlich werden auch ehemalige Stars großer Ligen verpflichtet, um Zuschauer anzulocken. Independent-Ligen sind für ihre mehr Technik- oder Gewaltorientierten Wrestlingstile bekannt und bedienen damit hauptsächlich die Zielgruppen der Smart Marks und Hardcore und Death-Match Fans. Die bekanntesten Independent-Ligen der Vereinigten Staaten sind Ring of Honor, Combat Zone Wrestling und die Independent Wrestling Association.
Prinzip und Technik
Wrestling findet in einem Ring, welcher einem Boxring ähnelt, statt. Der Wrestlingring hat im Gegensatz zum Boxring gewöhnlich drei anstatt vier Seile sowie vier (bei der Wrestling-Promotion Total Nonstop Action Wrestling sechs) Ringecken und zwei Treppen, welche zum Ring führen. Die Ringoberfläche steht etwa 70 cm über dem Boden und besteht aus gepolsterten Matten und Holz, das oberste Ringseil befindet sich etwa auf der Höhe von 140 cm. In professionellen Ligen (auch Promotions genannt) gibt es an einem Ende der Halle eine große Tribüne, auf welcher die Athleten die Halle betreten. Auf dieser höhergelegenen Plattform wird für einige Athleten ein kleines Feuerwerk (pyro) gezündet, um deren Einmarsch interessanter und spektakulärer zu gestalten. Außerdem werden bei den Einmärschen der Wrestler Erkennungslieder (themes) gespielt, um die Fans einzustimmen. Zum Ring hinunter führt eine Rampe aus Stahl. Die Zuschauer sind durch eine Absperrung von den Kämpfern getrennt, die in etwa zwei Meter vom Ring entfernt steht. Außerdem stehen neben dem Ring die Kommentatorenpulte, an welchen die Kommentatoren sitzen.
Ein Kampf beginnt, wenn der Ringrichter die Ringglocke ertönen lässt. Der Kampf endet durch:
- Pinfall: Hierbei drückt der eine Wrestler die Schultern des anderen drei Sekunden lang auf die Matte.
- Aufgabe: Der Wrestler muss entweder dreimal auf die Matte klopfen oder dem Ringrichter Bescheid sagen, dass er aufgibt, oder aber er ist „bewusstlos“, und sein vom Ringrichter angehobener Arm fällt dreimal auf die Matte.
- Count Out: Es darf sich nur zehn Sekunden außerhalb des Ringes aufhalten werden; sollte diese Zeit überschritten werden, wird der Kampf beendet. Es reicht aber, das Ringinnere zu berühren, um den Count Out abzubrechen. In Japan sowie bei einigen Matcharten von Ring of Honor (z.B. die Matches des ROH Pure Championship) beträgt die Zeit, die außerhalb des Ringes verweilt werden darf, 20 Sekunden.
- Disqualifikation: Unter anderem dürfen bei der Matchart verbotene Gegenstände nicht benutzt werden.
Der Ringrichter kann den Kampf auch abbrechen, wenn er denkt, dass ein Wrestler den Kampf nicht mehr fortsetzen kann. Diese Angaben beziehen sich auf normale Matches, wie sie vornehmlich vorkommen. Andere Matcharten haben auch spezifische Regeln. So gibt es in einem „Last-Man-Standing-Match“ weder eine Disqualifikation, noch einen „Count Out“ oder „Pinfall“ und „Submission“ (Aufgabe). Für Weiteres siehe: Wrestling-Matcharten .
Kampfhandlung
Während der Kämpfe zeigen die Athleten verschiedene Arten von Aktionen, um ihre Gegner zu schwächen. Derartige Wrestling-Kampftechniken existieren in vielen Variationen, deren Ausführung allerding auch sehr gefährlich sein kann. Der Grundsatz gilt: Je gefährlicher und spektakulärer, desto interessanter für das Publikum. Man unterscheidet im Groben zwischen Sprüngen, Würfen, Haltegriffen, sowie Schlägen und Tritten. Dabei werden die Aktionen so ausgeführt, dass sie dem Zuschauer auf der einen Seite möglichst realistisch erscheinen, auf der anderen Seite aber der Gegner nicht verletzt wird. Die allgemeine Behauptung jedoch, dass Wrestling eine vollkommen kontaktlose Kampfart sei, ist falsch. Des Öfteren traten durch unsichere Ausführungen bereits auch karrierebeendende Verletzungen der Akteure auf.
- Selling
Mindestens genauso wichtig wie die Fähigkeit eines Wrestlers, einen Gegner anzugreifen, ist es, die Angriffe des Gegners möglichst gut aussehen zu lassen. Den Ausdruck „Selling“ könnte man mit „verkaufen“ übersetzen; hierbei geht es darum, eine Aktion des Gegners möglichst realistisch und effektiv aussehen zu lassen. Das Over-Selling ist die Steigerungsform und bezeichnet das übertriebene und unrealistische Verkaufen einer Aktion. Over-Selling kann oft bei jüngeren Athleten auftreten, welche noch nicht viel Erfahrung im Ring gesammelt haben. Es gibt auch erfahrene Wrestler, bei denen Over-Selling zum Charakter gehört, so zum Beispiel Shawn Michaels oder The Rock.
Akteure
Professionelle Wrestler sind Athleten. Sie sind Sportler und trainieren regelmäßig, um ihren Beruf ausüben zu können. Jedoch müssen Wrestler auch über gewisse schauspielerische Fähigkeiten verfügen, um erfolgreich zu sein und authentisch zu wirken. Man muss jahrelang trainieren, um sich im Ring sicher bewegen zu können. Dazu besuchen jüngere Wrestler Wrestling-Schulen, welche es auch in Deutschland gibt. Eine der wichtigsten Fähigkeiten, die in den Schulen vermittelt werden, ist die Kunst des richtigen Fallens, denn nur so kann man harte Aktionen der Gegner kompensieren. Die ständige Aufrechterhaltung der körperlichen Fitness ist unerlässlich, um Verletzungen vorzubeugen. Je nach Status und Erfolg im Wrestlinggeschäft sind für absolute Topstars Verdienste in mehrfacher Millionenhöhe möglich.
Titel und Meisterschaften
Die Grundidee des Wrestlings ist das Kämpfen um Titel. Seitdem es Ligen gibt, also seit Anfang des 20. Jahrhunderts, wurden auch Titel verteidigt. Im Laufe der Entwicklung des Wrestlings wurden diese Titel immer bedeutsamer, und teilweise drehten sich ganze Shows nur um die Titel. Heutzutage gibt es in den großen Verbänden meistens zwei bis vier verschiedene Titel, welche für jeweilige Divisionen gedacht sind.
Es gab und gibt unter anderem folgende Titeldefinitionen:
- Weltmeisterschaftstitel (WWE Championship, TNA World Heavyweight Championship, NWA World Heavyweight Championship, WCW World Heavyweight Championship, ECW Championship (Toptitel der jeweiligen Promotionen)
- Gewichtsbezogene Titel (World Heavyweight Championship, WWE Cruiserweight Championship)
- Geschlechtsbezogene Titel (WWE Women’s Championship, TNA Womens Championship)
- Gimmickbezogene Titel (WWF Million Dollar Championship, FTW Heavyweight Championship, TNA X-Division Championship)
- Kampfartenbezogene Titel (WWE Hardcore Championship, WWF New Japan Martial Arts Championship)
- Teambezogene Titel (World Tag Team Championship, WWE Tag Team Championship, TNA World Tag Team Championship, NWA World Six-Man Tag Team Championship)
- Territoriumbezogene Titel (WWE United States Championship, WWE European Championship, WWE Intercontinental Championship)
- Turnierbezogene Titel (WWE King Of The Ring, WCW Battlebowl)
Titelanwärter beim Wrestling sind jene Kämpfer, die gut beim Publikum ankommen, egal ob im positiven oder negativen Sinne. Sie haben gute Chancen, eines Tages einen Titel zu erhalten. Alle Wrestler werden sowohl von den Schreibern als auch den Besitzern der Liga ständig beobachtet. Das letzte Wort liegt normalerweise bei den Besitzern, aber auch Wrestler mit hohem Einfluss und/oder der sog. „kreativen Kontrolle“ (einer Klausel, die dem Wrestler erlaubt, selbst zu entscheiden, ob er als Heel (Bösewicht) oder Face (Held) auftreten will, oder ob sich das Gimmick anderweitig ändert). Eine solch radikale Änderung wird allerdings meist nur Legenden wie beispielsweise Hulk Hogan zugestanden.
Es kommt mitunter vor, dass Titel aberkannt werden. Dies kann Teil einer Storyline sein, welche dann aber meistens aufgrund einer realen Verletzung, oder eines Fehlverhaltens der Realperson geschrieben werden muss.
Während bis in die beginnenden 1990er Jahre die Titel nur selten wechselten, finden Titelwechsel seitdem öfter statt, um das Publikum halten zu können. Gerade diese Vorgehensweise wird jedoch auch damit kritisiert, dass Titel dadurch an Wert verlieren.
Verletzungen und Gefahren
Auch wenn die Aktionen und Manöver der Wrestler im Ring inszeniert werden und Wrestler professionell trainierte Athleten sind, ist das Verletzungsrisiko sehr hoch. Die Aktionen im Ring benötigen jahrelanges Training, um sicher und glaubwürdig ausgeführt werden zu können. Daher wird von der Nachahmung dringend abgeraten. Vor den Kämpfen wärmen sich die Athleten mehrere Minuten intensiv auf und bereiten sich mental auf den Kampf vor. Besonders beanspruchte Körperteile sind die Beine, insbesondere der Musculus quadriceps femoris, welchen sich Triple H mehrmals in seiner Karriere verletzt hat. Er musste jeweils ca. 6 Monate pausieren [6]. Da man innerhalb eines Kampfes oft springen und wieder auf den Füßen landen muss, werden die Kniegelenke auch sehr beansprucht. Bei sogenannten Highrisk-Aktionen (also sehr gefährlichen Attacken) kommt es auch öfters vor, dass Wrestler auf dem Nacken landen und sich diesen verletzen. Letztendlich wird fast jeder Muskel beansprucht, daher ist die Verletzungsgefahr ziemlich groß.
Eine weitere Gefährdung der Wrestler stellt der Missbrauch von Muskelaufbaumitteln (Steroiden) dar, welche auch eine aufputschende Wirkung haben können. In den letzten zehn Jahren verstarben gemäß einer Aufstellung der Zeitschrift USA Today 65 Akteure, die noch keine 45 Jahre alt waren; 25 davon allein an Herzinfarkt.[7]
Am 24. Juni 2007 tötete der Wrestler Chris Benoit zuerst seine Frau und sein Kind und danach sich selbst. Eine darauf folgende Untersuchung von Benoits Gehirn ließ schwere Gehirnschäden erkennen, die durch zahlreiche Gehirnerschütterungen beim Wrestling verursacht worden waren und Ursache für irrationales Verhalten sein können[8]. Weiterhin ergaben sich klare Anhaltspunkte dass Benoit sowohl Steroide wie auch Testosteron verwendet hatte.
- Backyard Wrestling
Als Backyard Wrestling (dt. Hinterhof-Ringen) bezeichnet man das Ausüben des Wrestlings, ohne dass die Kontrahenten durch ein professionelles Training dazu qualifiziert sind. Zumeist handelt es sich bei den Ausübenden um jugendliche Fans, die ihren Idolen nacheifern wollen und dabei mit Freunden in unprofessionellen Umgebungen wie Hinterhöfen, Gärten und Kinderzimmern eigene „Matches“ austragen.
Für mehr Details siehe Hauptartikel: Backyard Wrestling
Zielgruppe
Die Zielgruppe des modernen Wrestlings sind hauptsächlich junge Leute im Alter zwischen 10 und 30 Jahren. Die meisten zahlenden Fans fallen in diese Altersklasse. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, doch das ist verhältnismäßig selten. Früher war Wrestling sehr stark auf Männerpublikum abgestimmt, heute versucht man, auch Frauen für das Mitfiebern bei Kämpfen zu begeistern. Da das Damen-Wrestling in der WWE auch immer mehr in den Vordergrund rückt, interessieren sich auch vermehrt Frauen dafür. Trotzdem ist der Großteil der Fans immer noch männlich.
Marks
Unter Marks versteht man Fans, die nicht wissen, dass Wrestling inszeniert ist. Marks sind meistens sehr jung oder beschäftigen sich nur nebenbei mit Wrestling. Sie feuern die als gut dargestellten Wrestler an. Viele Wrestlingfans waren einmal Marks, und viele nennen diese Zeit die schönste Zeit, da sie sich damals am meisten mit den Kämpfern identifizieren konnten. Durch die verbesserte Informationsverbreitung mit Hilfe des Internets sind erwachsene Marks heute nur noch selten anzutreffen.
Smart Marks
Der Smart Mark oder Smark ist quasi die „Folgeform“ des Marks. Smart Marks sind sich der Tatsache, dass Wrestling eine inszenierte Show ist, bewusst. Sie bewerten Wrestlingmatches nach anderen Kriterien als Marks, wie beispielsweise nach den technischen Fähigkeiten der Kontrahenten. Sie sehen Wrestling als eine Unterhaltungsshow, die ähnlich einem Kinofilm über mehr oder weniger talentierte Schauspieler oder interessante Storylines verfügt. Smart Marks interessieren sich für das Geschehen hinter den Kulissen und diskutieren gerne unter Nutzung der Szenesprache in den entsprechenden Foren und Chats. So sind Themen wie Entlassungen, Neuverpflichtungen, Wechsel des Rosters, aber auch private Details dort vorherrschend, während Ergebnisse eher untergeordnet sind. Oft sind Smart Marks mehr an Matches mit anspruchsvollen Aktionen und einer permanent aufrechterhaltenen Spannung interessiert als an Storylines. Wrestler wie Dean Malenko oder Chris Benoit sind (bzw. waren) zwar exzellente Techniker, aber eher uncharismatische Darsteller, daher befinden sich unter ihren Fans hauptsächlich Smart Marks, während Gimmick-Wrestler wie der Undertaker oder Batista öfter von Marks geliebt werden. „Monster-Heels“ wie The Great Khali dagegen kommen in der Regel überhaupt nicht bei den Smarks an, da sie oft, wie im Falle Khali, über wenige oder überhaupt keine technischen Fähigkeiten im Ring verfügen und ihre Gegner nur durch inszenierte Kraft zu bezwingen scheinen.
Vermarktung
Heutzutage ist das Wrestling ein geschickt vermarktetes Gesamtprodukt. Der größte Anbieter, die WWE, ist längst ein börsennotiertes Unternehmen [9], das beachtliche Umsätze erzielt (400 Millionen Dollar 2006)[10]. Berühmte Wrestler übernehmen Rollen in Kinofilmen (z. B. Hulk Hogan in Rocky III – Das Auge des Tigers und der Fernsehserie Thunder in Paradise, The Rock in Scorpion King und Daddy ohne Plan, oder John Cena in The Marine) oder bringen eigene CDs auf den Markt, wie z. B. John Cena. Darüber hinaus gibt es ein breites Angebot an Merchandising-Artikeln: Videospiele, Videos und DVDs der einzelnen Shows, T-Shirts und sonstige Kleidung, bis hin zu Kopien der Wrestlingtitel, die sich einer breiten Beliebtheit erfreuen. Auf unbekanntere, oder stark spezialisierte unabhängige Ligen trifft dies allerdings nicht zu; die dort auftretenden Wrestler haben in der Regel erst durch einen eventuellen Wechsel zu großen Ligen die Chance, auch außerhalb der Fanbasis der jeweiligen Liga zu einem gewissen Bekanntheitsgrad zu kommen.
Beziehung zwischen den Fans und den Akteuren
Seit Wrestling als Massenprodukt im Fernsehen der USA, aber auch in Japan, England, Australien und vielen anderen Ländern wie auch Deutschland zu sehen ist, werden um die Kämpfe sog. Fehden und Storylines entwickelt, die ansatzweise an Seifenopern erinnern. Hierbei kommt in der Regel bei zwei Parteien, die sich langfristig gegenüberstehen, einem die Rolle des Face (der „Gute“) und dem anderen die des Heel (der „Böse“) zu. Auf diese Weise soll das Publikum polarisiert und eine bessere Identifikation mit den Stars hergestellt werden. Dies muss allerdings nicht zwingend dazu führen, dass ein Heel-Wrestler nicht bejubelt wird. Smart Marks setzen sich darüber beispielsweise häufig hinweg. Dieses Phänomen trat in der WWE bisher am deutlichsten am Beispiel John Cenas auf, der wegen seines Wrestlingstils häufig ausgebuht wurde, während teilweise über Jahre etablierte Heels wie Triple H in Kämpfen gegen Cena bejubelt wurden. Einige Wrestler wie einst Eddie Guerrero haben einen Status, der zwischen Heel und Face angesetzt ist und als „Tweener“ (vom englischen between, dazwischen) bezeichnet wird. Manche Wrestler werden zunächst bewusst in diesem Status gehalten, um die Reaktionen der Fans zu beobachten und ihn dann entsprechend einzuordnen. Da man früher oft die Reaktionen der Zuschauer falsch einschätzte, werden die Hintergrundgeschichten bei der WWE inzwischen in der Trainingsliga Florida Championship Wrestling getestet, bevor man die Wrestler in eine der Hauptkader wechseln lässt.
Während früher die Heels rein böse zu wirken hatten und die Faces nur gut waren, also eine stereotype Darstellung vertreten wurde, betreten heute sowohl Heels als auch Faces Grauzonen. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Fans das stereotype Vertreten einer Seite als abwegig befanden und entsprechend kaum noch Reaktionen darauf zeigten. Es kommt auch vor, dass Heels von den Fans zum Faceturn gezwungen werden, so Hulk Hogan nach dem letzten nWo-Auftritt, weil dieser, obwohl er eigentlich hätte ausgebuht werden sollen, von den Fans bejubelt wurde, oder auch William Regal, der seine Hintergrundgeschichte bei einer Veranstaltung in Nürnberg regelrecht erläutern musste, weil er von seinen Fans bejubelt statt rollengerecht ausgebuht wurde.
Die „Creative-Control-Klausel“ und „Legendenverträge“
Eine Besonderheit, die nur älteren und sehr erfolgreichen Wrestlern zugestanden wird, ist die sogenannte „kreative Kontrolle“ über ihren Charakter. Während jüngere Wrestler oftmals verschwinden, um Monate später mit veränderter Frisur, Namen und Ringkleidung, also einem neuen Gimmick, aufzutreten, ist dies bei Akteuren mit gewissem Status, wie beispielsweise Hulk Hogan, oder dem Undertaker gar nicht möglich. Verstärkt genutzt wurde diese Klausel vor allem während der Quotenkriege zwischen WWF und WCW, um das Abwandern der Leute zum Konkurrenten zu verhindern. Den Wrestlern wurden mehr Zugeständnisse gemacht, von einer festen Anzahl von Titelgewinnen bis hin zu weniger Auftritten bei mehr Geld. Manche Akteure konnten gar selbst über Sieg oder Niederlage entscheiden.
Mit der Pleite der WCW und dem Kauf durch die WWE wurden die Rechte der meisten Wrestler allerdings wieder eingeschränkt, da den Wrestlern nun das Druckmittel eines Wechsels zur Konkurrenz fehlte. Älteren Wrestlern werden heute sogenannte Legendenverträge angeboten, um sie an sich zu binden. Diese Kontrakte aber beinhalten längst nicht so viele Sonderrechte wie früher.
Aufführungen und Veranstaltungen
Eine Vielzahl von Wrestlingveranstaltern strahlt ihre Großveranstaltungen über Fernsehen oder Internet aus. Meist gibt es eine Großveranstaltung pro Monat. Größere Ligen strahlen diese live über das Bezahlfernsehen (Pay-Per-View, kurz PPV) aus. WWE-Veranstaltungen werden in vielen Ländern weltweit ausgestrahlt. In Deutschland kann man die monatlichen Veranstaltungen bei Premiere live sehen [11]. Zusätzlich gibt es bei den großen Ligen wie WWE und TNA die sogenannten Weeklies, welche jede Woche zu sehen sind. Die WWE produziert RAW (montags in den USA), ECW (dienstags) und SmackDown (freitags). RAW und ECW sind in Deutschland auf Premiere zu sehen, während SmackDown auf DSF jeden Samstagabend gesendet wird[12]. Total Nonstop Action Wrestling produziert Impact (donnerstags).
In kleineren Ligen wie beispielsweise RoH oder CZW sind die beiden Haupteinnahmequellen die Kartenverkäufe und die späteren Mitschnitte der Shows auf DVD.
Ligenverzeichnis
Siehe: Wrestlingverbände
Name Kürzel Standort Zeitraum Besonderes Athletic Club Wrestling ACW Deutschland 1998– All Japan Pro Wrestling All Japan/AJPW Japan 1972– Gegründet von Giant Baba, geleitet von The Great Muta American Wrestling Association AWA USA 1960–1991 Einst Teil der National Wrestling Alliance Asistencia Asesoría y Administración AAA Mexiko 1992– Big Japan Pro Wrestling Big Japan/BJPW Japan 1995– Chaotic Wrestling CW USA 2000– Catch Wrestling Association CWA Deutschland/Österreich 1973–1998 Chikara Pro Wrestling Chikara USA 2002– Combat Zone Wrestling CZW USA 1999– Hardcorelastige Liga Consejo Mundial de Lucha Libre CMLL Mexiko 1933– Bekannteste mexikanische Liga Deep South Wrestling DSW USA 2000–2007 Ehemals Farmliga der WWE, inzwischen geschlossen Deutsche Wrestling Allianz DWA Deutschland 2002– Eastside Wrestling ESW Deutschland 2003– European Wrestling Association EWA Österreich 1998– Extreme Championship Wrestling ECW USA 1992–2001 Hardcorelastige Liga; 2006 von der WWE wiederbelebt Florida Championship Wrestling FCW USA 2007– „Farmliga“der WWE German Stampede Wrestling GSW Deutschland 2001– Bekannteste deutsche Liga German Wrestling Promotion GWP Deutschland 2006– Global & German Wrestling Organisation GGWO Deutschland 2005– Independent Wrestling Association Mid-South IWA-MS USA 1996– International Wrestling Association IWA Puerto Rico 1994– Bis 2001 Mitglied der NWA, 1999–2001 „Farmliga“ der WWE International Wrestling Association Switzerland IWA-S Schweiz Italian Championship Wrestling ICW Italien 2001– Juggalo Championshit Wrestling JCW USA 1999– Offizielle Wrestling-Liga von Psychopathic Records Major League Wrestling MLW USA 2003–2004 Weiterer Versuch einer neuen „Indy-Liga“ nach dem Ende der ECW. National Wrestling Alliance NWA USA 1948– Verband, der verschiedene kleine und regionale Ligen vertritt New Japan Pro Wrestling NJPW Japan 1972– Gegründet von Antonio Inoki Nordisch Fight Club NFC Deutschland 2006– Gegründet von Karsten Kretschmer Nu-Wrestling Evolution NWE Italien 2005– die derzeit führende Promotion in Italien Ohio Valley Wrestling OVW USA 1998 ehemalige „Farmliga“ der WWE Pro Wrestling Guerrilla PWG USA 2003– Pro Wrestling NOAH NOAH Japan 2000– Ring of Honor RoH USA 2002– Bekannteste „Indy-Liga“ Rings of Europe RoE Österreich 2004–2008 Rings of Europe Switzerland RoE Swiss Schweiz 2005– Riotgas Wrestling Alliance RWA Österreich 2003– Smoky Mountain Wrestling SMW USA 1991–1995 Von Jim Cornette gegründet, Kooperation mit WWE Total Nonstop Action Wrestling TNA USA 2002– Größter Konkurrent der WWE, bis 2004 Mitglied der NWA United States Wrestling Association USWA USA 1988–1997 Promotion von Jerry Jarrett (heute: TNA) und Jerry Lawler westside Xtreme wrestling wXw Deutschland 2000– World Championship Wrestling WCW USA 1988–2001 Einst Teil der National Wrestling Alliance, wurde von der WWE aufgekauft. Bis zu diesem Zeitpunkt war sie im Besitz von AOL/Time Warner World Wrestling Entertainment WWE USA 1952– Marktführer World Series Wrestling WSW AUS 2005– Wrestling School Austria WSA Österreich 1998– Xtreme Pro Wrestling XPW USA 1999–2003 Wrestling in den USA
In den USA zählt das Wrestling zu den beliebtesten Sportarten. Es gibt sehr viele verschiedene Wrestling-Ligen in Amerika; die größte ist die WWE, welche mittlerweile ein mehrere Milliarden Dollar schweres Unternehmen ist. Allerdings gibt es auch sehr viele kleine Ligen, die nicht professionell arbeiten, aber dennoch monatlich Shows abhalten. Der Indy-Bereich ist sehr ausgeprägt, und man kann davon ausgehen, dass sich mehrere tausend Menschen in den Staaten hauptberuflich mit dem Wrestling beschäftigen.
Wrestling außerhalb der USA
England
Wrestling in Europa findet man hauptsächlich in Deutschland und England. Der Stil der britischen Wrestling-Szene ist sehr traditionell und technisch orientiert. Der Slogan des britischen Wrestlings ist „We wrestle!“. Generell haben viele britische Wrestler keine besondere Attacke, um ein Match zu gewinnen, sondern können durch verschiedene Aufgabegriffe oder eine Vielzahl an Cover-Varianten ihre Matches gewinnen. Jedoch orientieren sich die New-School-Wrestler aus England immer mehr in Richtung Amerika und weichen daher von diesem alten Prinzip ab. In den 50er Jahren wurde in England ein Rundensystem eingeführt, in welchem Matches in fünfminütige Runden eingeteilt waren. Außerdem gab es damals viele „2 out of 3 Fall Matches“, das heißt, um ein Match zu gewinnen, musste man den Gegner zweimal besiegen. Besondere Beliebtheit hat in England das Tag Team Wrestling. Außerdem gibt es zahlreiche Verbände, die in England ansässig sind.
Deutschland
Bis in die 1960er Jahre konnte Wrestling in der europäischen Version Catchen auch in Deutschland die Hallen füllen. Das europäische Catchen basierte auf der „britischen Wrestling-Tradition“, wobei der Schwerpunkt auf sportliche Akzente und weniger auf die pure Unterhaltung des Publikums gesetzt war. In den 1970er Jahren wurde aufgrund der damaligen Beliebtheit des Catchen auch die Liga Catch Wrestling Association gegründet.
In den Jahren zwischen 1980 und 2000 kam der Durchbruch des amerikanischen Wrestling in Deutschland, das sich stark vom britischen unterschied: US-amerikanisches Wrestling dient vor allem der Unterhaltung des Publikums. Bereits in der Mitte der 1990er Jahre war Deutschland für die amerikanische WWF der drittgrößte Wrestling-Markt - Deutschland kam gleich hinter den USA und Japan. In der deutschen Wrestlinghochzeit hielt allein die WWF rund 30 Turniere pro Jahr in Deutschland ab.
Doch bereits ab dem Jahr 2000 galt der deutsche Markt für die Marketing-Abteilung der WWF als uninteressant, zumal ab 2001 die Konkurrenzligen World Championship Wrestling und Extreme Championship Wrestling erworben werden konnten. Damit brach der deutsche Wrestling-Markt zusammen und andere Sportarten traten bei den ehemaligen Anhängern in den Vordergrund.
In Deutschland wurden nun eigenständige Wrestling-Ligen gegründet, die vor allem den sogenannten Hardcore-Stil der ehemaligen ECW zum Vorbild hatten. Diese Ligen sind u. a. die European Wrestling Promotion in Hannover, westside Xtreme wrestling in Essen, die German Stampede Wrestling im Sauerland und die ACW in Weinheim. Global betrachtet sind die deutschen Ligen eher bedeutungslos. Allerdings scheint sich die wXw seit Herbst 2008 an die Spitze der deutschen Wrestling-Ligen zu setzen, als sie eine enge Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen IWA begann.
Ferner ist zu beachten, dass es noch heute zwei Stilarten in Deutschland gibt: Einerseits den traditionellen britischen Stil, der im Dreieck Hannover, Bremen und Hamburg noch populär ist, und andererseits den modernen Stil, wie er zum Beispiel in den USA anzutreffen ist. Ligen wie die sehr entertainmentlastige GSW, die eher sportorientierte wXw und die ACW führen diesen Stil an. In den letzten Monaten kommt es vermehrt zu Auftritten amerikanischer IWA- und CZW-Wrestler in deutschen Ligen.
Einige deutsche Wrestler, die auch in den USA einen Durchbruch feiern konnten, haben ihr Grundwissen bei den Catchturnieren der Catch Wrestling Association erlangt. Große Städte, in denen es diese Turniere gab, waren Wien, Hannover, Hamburg, Bremen, Wuppertal und Dortmund. Der bekannteste deutsche Wrestler ist der Deutsch-Brite Alex Wright.
Italien
In den letzten Jahren boomt die Wrestlingindustrie in Italien. Die WWE hat den Markt in Italien entdeckt und hat eine Marketingoffensive gestartet. Darüber hinaus werden alle Shows im italienischen Fernsehen gezeigt [13]. Es gibt nur vereinzelte international bekannte Wrestler aus Italien, dennoch hat sich die Gruppierung F.B.I. (Full Blooded Italians) mehrere Jahre in der WWE gehalten. Eine der bekanntesten italienischen Ligen ist Italian Championship Wrestling (ICW), welche ca. 15 bis 20 Shows pro Jahr veranstaltet [14].
Darüber hinaus gibt es noch die Nu-Wrestling Evolution welche 2005 gegründet wurde. Über die letzten Jahre schaffte die NWE den Sprung an die italienische Spitze. In ihrem Kader sind und waren bereits etablierte Namen wie Rikishi, Ultimo Dragon, Andrew „Test“ Martin, Scott Steiner, Jamal (Umaga), Chuck Palumbo, Juventud Guerrera und Vampiro [15].
Österreich
Bis zu ihrer Einstellung in Deutschland und Österreich im Jahr 1998 war die CWA die wichtigste österreichische Liga. Sie wurde von den legendären österreichischen Wrestlern Georg „Schurl“ Blemenschütz bzw. später von Otto Wanz geführt. Große Popularität erlangte das von der CWA veranstaltete Catchen am Heumarkt auf dem Platz des Wiener Eislaufvereins. [16]
Seit 1998 versucht die WSA [17] dieses Vakuum zu füllen. Als einzige Liga in Österreich mit einer regelmäßigen TV-Show (Wrestling Fightnight seit 2006) auf OKTO [18] und stetig steigenden Zuschauerzahlen, schafft sie es 2008 den Heumarkt zu reaktivieren, so dass ab Juli 2009 wieder jeden Sommer ein 5-Tages-Turnier veranstaltet wird.
Australien
In Australien gibt es einige ansässige Verbände, jedoch bleiben deren Wrestler meistens nur national aktiv und können sich daher international keinen Namen machen. Es gibt 14 kleinere Verbände, welche sich die einzelnen Gebiete in Australien aufteilen und mehrere Veranstaltungen im Jahr haben.
Japan
Das japanische Wrestling wird als Puroresu bezeichnet. Im Vergleich zu Landesgröße und Bevölkerungszahl besteht in Japan eine ungewöhnlich hohe Dichte von erfolgreichen Wrestlingunternehmen. An der Spitze stehen hierbei New Japan Pro Wrestling und Pro Wrestling NOAH. Im Vergleich zu US-amerikanischem Wrestling wird nur bei kleineren Veranstaltern auf größere Showeinlagen wert gelegt. Die großen Verbände versuchen hingegen das Bild eines harten sportlichen Wettkampfs aufrechtzuerhalten. Puroresu gilt als Brutstätte des Mixed Martial Arts Booms, der allmählich das japanische Wrestling verdrängt. Zu den aktuell erfolgreichsten Stars gehören Keiji Mutoh, Mitsuharu Misawa, Shinsuke Nakamura und Takeshi Morishima.
Mexiko
Das lateinamerikanische Wrestling wird im Allgemeinen als Lucha Libre bezeichnet und ist besonders in Mexiko populär. Im Vergleich zum klassischen US-amerikanischen Wrestling wird im Lucha Libre sehr viel mehr Wert auf schnelle Bewegungsabfolgen und akrobatische Einlagen gelegt. Die meisten mexikanischen Wrestler tragen Masken, die als Einsatz in wichtigen Kämpfen aufs Spiel gesetzt werden können. Der Verlust seiner Maske bezeichnet die größtmögliche Demütigung eines Luchadors. Größte Legende des mexikanischen Wrestlings ist El Santo, der auch lange nach seinem Tod als Volksheld verehrt wurde. Kämpfe im Team von zwei bis vier Personen werden in Mexiko häufiger ausgetragen als Einzelkämpfe, um den Einzelsiegen und -niederlagen eine höhere Bedeutung zu verleihen. Populärer als in anderen Teilen der Welt ist auch das Wrestling von Kleinwüchsigen, den sogenannten Mini-Estrellas. Zu den wichtigsten Wrestlingunternehmen zählen in Mexiko die CMLL (Consejo Mundiál de Lucha Libre) und die AAA (Assistencia Assessoria y Administración). Der erfolgreichste Star des Lucha Libre ist momentan Místico.
Matcharten und Regeln
siehe: Wrestling-Matcharten
Siehe auch
- Showbusiness
- Bekannte Wrestler (Kategorie)
- Allgemeine Begriffe im Wrestling
- Kampftechniken im Wrestling
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Geschichte des Wrestlings
- ↑ Story zum Monday Night War
- ↑ Story zur Attitude Ära
- ↑ Story zum Monreal Screwjob
- ↑ Story zur TNA-Geschichte
- ↑ News-Meldung zur OP von Triple H
- ↑ Kranker Elefant. In: NZZ, 7./8. Juli 2007, S. 61
- ↑ Artikel auf nytimes.com
- ↑ WWE Aktien-Geschichte
- ↑ World Wrestling Entertainment, Inc. Reports Q4 Results (PDF) 4. Retrieved on 2006-08-28
- ↑ Wrestling im deutschen TV
- ↑ Wrestling im deutschen TV
- ↑ Wrestling im italienischen TV
- ↑ Steckbrief zur ICW
- ↑ Offizielle Homepage der italienischen NWE
- ↑ Euro-Wrestling-News, abgerufen am 30. Januar 2008
- ↑ Offizielle Homepage der WSA
- ↑ OKTO
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