Progressive Death

Progressive Death
Progressive Metal
stilistische Ursprünge: Progressive Rock, Jazz Fusion, Elemente aus allen Stilrichtungen des Metal
kultureller Ursprung: Mitte der 1980er in den USA
Typische Instrumentierung: E-Gitarre - E-Bass - Schlagzeug - Keyboard
Pionierbands: Dream Theater - Fates Warning - Queensrÿche - Watchtower

Progressive Metal ist eine Synthese aus Metal und Progressive Rock, die sich seit den 1990er Jahren großer Popularität erfreut. Erste Berührungen zwischen diesen beiden Strömungen gab es allerdings bereits Anfang der 1980er Jahre.

Inhaltsverzeichnis

Stilistische Merkmale

Progressive Metal zeichnet sich meist durch einen komplizierten Aufbau der Songs aus. Das äußert sich in kunstvoller Verknüpfung mehrerer Themen, Breaklastigkeit, häufigen Tempowechseln, komplexer Perkussion und Rhythmik, unter anderem auch durch Überlagerung verschiedener Rhythmen (Polyrhythmik) und Taktarten (Polymetrik), instrumententechnischer Finesse (Virtuosität der Musiker) und nicht selten auch Überlänge (z. B. A Change of Seasons, Six Degrees of Inner Turbulence und Octavarium von Dream Theater oder The Divine Wings of Tragedy und The Odyssey von Symphony X, alle über 20 Minuten). Gerne wird auch versucht, den hohen musikalischen Anspruch durch entsprechende Lyrics in Form von epischen Songtexten und Konzeptalben zu unterstreichen. Beispiele sind Metropolis Pt. 2: Scenes from a Memory von Dream Theater, Operation: Mindcrime von Queensrÿche oder Be von Pain of Salvation.

Des Weiteren wird das Instrumentenspektrum gegenüber dem klassischen Metal häufig erweitert. Während Synthesizer nahezu fester Bestandteil der meisten Progressive Metal-Formationen sind, werden nicht selten auch Streich- und Blasinstrumente sowie diverse ethnische Instrumente verwendet, die in die Kompositionen und das Ensemble integriert sind und nicht lediglich als Gimmick dienen.

Geschichte

Schon in den 1970er Jahren enthielt die Musik von Progressive-Rock-Bands wie King Crimson und Rush Elemente des Hard Rock und übte somit einen Einfluss auf die spätere Entwicklung des Progressive Metal und dessen Vertreter aus (z.B. King Crimsons 21st Century Schizoid Man oder Rushs YYZ).

Mitte der 1980er Jahre integrierten die Metal-Bands Queensrÿche, Fates Warning und Watchtower wesentliche Elemente des Progressive-Rock in ihr eigenes Genre. Während die auf dem Gebiet des Thrash Metal agierenden Watchtower ihre Songs in einer beabsichtigt kalt und distanziert wirkenden jazztypischen Komplexität aufbauten, legte die Power Metal-Band Fates Warning bei ähnlicher Vorgehensweise deutlich größeren Wert auf (wenn auch unkonventionelle) Melodik und Harmonien. Queensrÿche verbanden ihren klassischen Heavy Metal mit orchestralen Passagen.

Aufgrund des großen Erfolgs dieser Bands in der Metal-Subkultur entwickelte sich Ende der 1980er Jahre eine zweite Welle von Progressive-Metal-Bands. Die bis dato erfolgreichste dieser Bands, die auch heute noch große kommerzielle Erfolge erzielt, ist Dream Theater, deren Debütalbum 1989 erschien. Insbesondere der Erfolg ihres Albums Images and Words in den 1990er Jahren legte den Grundstein für die zweite Welle von Progressive Metal-Bands. Gruppen wie Pain of Salvation, Symphony X oder das Projekt Ayreon wurden zu dieser Zeit gegründet und beeinflussten das Genre maßgeblich. Pain of Salvation brachten Einflüsse aus dem Progressive Rock der 1970er Jahre in ihre Musik ein, Ayreon hingegen kombinierten typische Progressive-Metal-Strukturen mit Rock Operas. Symphony X schließlich schlugen die Brücke zwischen Power Metal und Progressive Metal. Alle vier Bands werden heute von vielen neuen Progressive-Metal-Bands als Inspirationsquelle genannt.

Bis heute gibt es viele Bandgründungen im Bereich des Progressive Metal, die oftmals auch Aspekte aus anderen Stilrichtungen des Metal aufgreifen, beziehungsweise progressive Elemente in andere Metalgenres einbringen und somit Subgenres kreieren. Die anhaltende Popularität des Progressive Metal wird auch durch den Fortbestand früher Größen wie Queensrÿche, Fates Warning und Dream Theater gesichert.

Subgenres

Einige Progressive-Metal-Bands lassen auch extremere Metal-Stilrichtungen in ihre Musik einfließen oder umgekehrt. Bei der Verbindung von Progressive Metal mit Black Metal gilt die norwegische Band Emperor, die schon auf ihrem zweiten Album Anthems to the Welkin at Dusk Elemente des Progressive Metal aufgriff, als Vorreiter. Diese musikalische Verschmelzung ist in der Black-Metal-Szene jedoch sehr umstritten und wird großenteils abgelehnt. Daher handelt es sich dabei in erster Linie um eine Randerscheinung, die außer Emperor keine kommerziell erfolgreichen Bands aufweisen kann.

Verbindungen von Progressive Metal und Death Metal stoßen dagegen innerhalb der Death-Metal-Szene auf weniger Ablehnung. So verbinden Genregrößen wie Death, Meshuggah und Atheist die musikalische Komplexität von Progressive Metal mit Growling und stark verzerrten Gitarren, wie sie im Death Metal üblich sind. Abgesehen von einigen wenigen Bands wie Opeth und Disillusion, die melodische, teils balladeske Elemente in ihre Musik integrieren, können diese Bands allerdings außerhalb der Death-Metal-Szene kaum Erfolge verbuchen.

Eine der wenigen Bands, die Progressive Metal mit Viking Metal vermischen, ist die färöische Band Týr.

Stilprägende Bands

Als Pioniere dieses Genres gelten:

Etablierte Größen des Genres sind:

Für eine Liste aller in der Wikipedia vertretenen Progressive-Metal-Bands siehe Kategorie:Progressive-Metal-Band


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