Propithecus coronatus

Propithecus coronatus
Kronensifaka

Kronensifaka (Propithecus coronatus)

Systematik
Ordnung: Primaten (Primates)
Unterordnung: Feuchtnasenaffen (Strepsirrini)
Teilordnung: Lemuren (Lemuriformes)
Familie: Indriartige (Indridae)
Gattung: Sifakas (Propithecus)
Art: Kronensifaka
Wissenschaftlicher Name
Propithecus coronatus
Milne Edwards, 1871

Der Kronensifaka (Propithecus coronatus) ist eine Primatenart aus der Familie der Indriartigen innerhalb der Lemuren. Bis vor kurzem galt er als Unterart des Larvensifakas.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Kronensifakas erreichen eine Kopfrumpflänge von 40 bis 46 Zentimetern, die Schwanzlänge beträgt 48 bis 57 Zentimeter. Das Gewicht variiert zwischen 3,5 und 4,3 Kilogramm, sie zählen zu den kleineren Sifakaarten. Ihr Fell ist überwiegend weiß gefärbt, der Kopf, der Nacken und die Kehle sind dunkelbraun oder schwarz. Die Brust, die Schultern und die Oberarme können manchmal leicht gelblich-braun gefärbt sein. Das Gesicht ist unbehaart und grau gefärbt, die Ohren sind weißlich, Wie bei allen Sifakas sind die Hinterbeine deutlich länger als die Vorderbeine.

Verbreitung und Lebensraum

Diese Primaten kommen wie alle Lemuren nur auf Madagaskar vor. Sie bewohnen ein kleines Gebiet an der Westküste, das zwischen den Flüssen Mahavavy und Betsiboka liegt und sich etwas ins Landesinnere erstreckt. Ihr Lebensraum sind trockene Laubwälder, sie sind bis in 700 Meter Seehöhe zu finden.

Lebensweise

Kronensifakas sind tagaktive Baumbewohner, die sich im Geäst senkrecht kletternd und springend fortbewegen. Sie leben in Gruppen von zwei bis acht Tieren, die sich aus einem oder mehreren Männchen, einem oder mehreren Weibchen und dem gemeinsamen Nachwuchs zusammensetzen. Es sind territoriale Tiere, ihre Reviere sind mit 1,2 bis 1,5 Hektar sehr klein. Zudem halten sie sich meist in einem kleinen Kerngebiet von nur 0,3 Hektar Größe auf.

In der Trockenzeit beansprucht die Nahrungsaufnahme rund 30 bis 40% des Tages, der Rest wird rastend verbracht oder für die Interaktion mit Gruppenmitgliedern verwendet. In dieser Zeit fressen sie Knospen, unreife Früchte und Blätter. Die Nahrungszusammensetzung in der Regenzeit ist nicht bekannt.

Gefährdung

Hauptbedrohung der Kronensifakas ist die Zerstörung ihres Lebensraums durch Abholzungen und die Holzkohleerzeugung. Die IUCN schätzt, dass die Gesamtpopulation in den letzten 30 Jahren (drei Generationen) um mehr als 50% zurückgegangen ist, und listet die Art als „stark gefährdet“ (endangered).

Literatur

  • Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie, Springer-Verlag 2003, ISBN 3540436456
  • Nick Garbutt: Mammals of Madagascar. A Complete Guide. Yale University Press, New Haven & London 2007, ISBN 978-0-300-12550-4
  • R. Mittermeier, J. Ganzhorn, W. Konstant, K. Glander, I. Tattersall, C. Groves, A. Rylands, A. Hapke, J. Ratsimbazafy, M. Mayor, E. Louis jr., Y. Rumpler, C. Schwitzer und R. Rasoloarison: Lemur Diversity in Madagascar. In: International Journal of Primatology 29 (2008), S. 1607–1656.

Weblinks


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