Proserpinus proserpina

Proserpinus proserpina
Nachtkerzenschwärmer

Nachtkerzenschwärmer (Proserpinus proserpina)

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Schwärmer (Sphingidae)
Unterfamilie: Macroglossinae
Gattung: Proserpinus
Art: Nachtkerzenschwärmer
Wissenschaftlicher Name
Proserpinus proserpina
(Pallas, 1772)
Raupe des Nachtkerzenschwärmers (der Kopf ist rechts)

Der Nachtkerzenschwärmer (Proserpinus proserpina) ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Schwärmer (Sphingidae).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der Nachtkerzenschwärmer ist ein mittelgroßer Schmetterling. Seine Vorderflügellänge beträgt etwa 21 Millimeter. In seinem Aussehen ähnelt er dem Taubenschwänzchen, er besitzt jedoch gezackte Flügelränder und grüne Vorderflügel. Es handelt sich um einen dämmerungs- und nachtaktiven Schwärmer. Erwachsene Raupen sind kurz vor der Verpuppung in der Regel braunschwarz. Junge Raupen sind dagegen grün gefärbt. Die Tiere überwintern als Puppe.

Synonyme

  • Spynx proserpina Pallas, 1772 Spicilegia Zool. quibus novae... et obscurae anim. species... illustrantur 1: 26[1]
  • Proserpinus aenotheroides Butler, 1876 Proc. zool. Soc. Lond. 1875: 621[1]
  • Pterogon gigas Oberthür, 1922[2]
  • Pterogon japetus Grum-Grshimailo, 1890[2]
  • Sphinx oenotherae Denis & Schiffermüller, 1775 Ankündung syst. Werkes Schmett. Wienergegend: 43, 239[1]
  • Sphinx schieffermilleri Fuessly, 1779 Magazin Liebh. Ent. 2: 69[1]

Vorkommen

Verbreitung des Nachtkerzenschwärmers

Der Nachtkerzenschwärmer ist in Südeuropa und Mitteleuropa mit Ausnahme von Teilen der Iberischen Halbinsel, wo nur isolierte Vorkommen existieren, und den Mittelmeerinseln verbreitet. Sein Verbreitungsgebiet bildet ein 500 bis 1.000 Kilometer breites Band, welches von den Pyrenäen im Westen bis nach Turkestan im Osten reicht[3].

Flug- und Raupenzeiten

Der Nachtkerzenschwärmer fliegt in Deutschland in einer Generation von Mai bis Mitte Juni. In Abhängigkeit von den klimatischen Bedingungen kann man die Falter bereits ab Ende April und bis Ende Juli beobachten. Die Erscheinungszeit der Raupen ist stark von der Witterung abhängig. In warmen Sommern kann man sie bereits Ende Juni antreffen, in kühlen und feuchten Jahren dagegen erst ab Mitte August[3].

Lebensweise

Die Wärme liebenden Raupen des Nachtkerzenschwärmers sind in Mitteleuropa nur an klimatisch begünstigten Stellen zu finden, die gleichzeitig luftfeucht sind. Sie leben oligophag an verschiedenen Arten von Nachtkerzen (Oenothera) und Weidenröschen (Epilobium). Häufig belegte Nahrungspflanzen sind das Zottige Weidenröschen (Epilobium hirsutum) und das Kleinblütige Weidenröschen (Epilobium parviflorum), welche an Feuchtstandorten wie Bachufern und Wiesengräben anzutreffen sind. Selten werden Raupen am Schmalblättrigen Weidenröschen (Epilobium angustifolium), das auf Schlagfluren wächst, gefunden. Typische Fundstellen sind auch Sandgruben und Kiesabbaustellen, die mit Nachtkerzenarten wie der Gemeinen Nachtkerze (Oenothera biennis) bewachsen sind.

Abbildung der Art auf einer chromolithographischen Tafel von F. Nemos (1895)

Ebert nennt folgende Nahrungspflanzen[3]:

Ähnlich wie die Raupen des Mittleren Weinschwärmers kann man die Raupen jedoch auch auf Fuchsien finden, die in Kübeln auf Balkon oder Terrasse gepflanzt sind.

Die Falter besitzen einen gut ausgebildeten Saugrüssel und sind auf das Vorhandensein nektarreicher Blüten angewiesen, die in der Dämmerung besucht werden. Zu den Nektarpflanzen zählen verschiedene Vertreter aus den Familien der Nelkengewächse (Caryophyllaceaea), Geißblattgewächse (Caprifoliaceae) und Schmetterlingsblütler (Fabaceaea)[3].

Quellen

Einzelnachweise

  1. a b c d A. R. Pittaway: The Hawkmoths of the western Palaearctic. Harley Books 1993, ISBN 0-946-58921-6
  2. a b Proserpinus proserpina (Pallas 1772). Fauna Europaea, Version 1.3, 19.04.2007. Abgerufen am 03.01.2008.
  3. a b c d Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Band 4, Nachtfalter II (Bombycidae, Endromidae, Lasiocampidae, Lemoniidae, Saturniidae, Sphingidae, Drepanidae, Notodontidae, Dilobidae, Lymantriidae, Ctenuchidae, Nolidae)., S. 168, Ulmer Verlag Stuttgart 1994. ISBN 3-800-13474-8

Literatur

  • Manfred Koch: Wir bestimmen. Schmetterlinge. Band 2. Bären, Spinner, Schwärmer und Bohrer Deutschlands. Neumann Verlag Radebeul 2. Auflage 1964
  • Hans-Josef Weidemann, Jochen Köhler: Nachtfalter, Spinner und Schwärmer, Naturbuch-Verlag, Augsburg 1996, ISBN 3-89440-128-1

Weblinks


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