Prothesenbürste

Prothesenbürste

Zahnersatz (Abkürzung: ZE) ist der Sammelbegriff für jegliche Form des Ersatzes fehlender natürlicher Zähne. Die Planung, Herstellung und Eingliederung von Zahnersatz fällt unter die Zahnmedizinische Fachrichtung Prothetik.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Den frühesten Zahnersatz bildeten Zähne aus Elfenbein, aus Holz, von Tieren oder Verstorbenen. Diese wurden mit Golddrähten an verbliebene gesunde Frontzähne gebunden. Dies wirkte nur ästhetisch und verbesserte die Aussprache, ohne die Kaufunktion wiederherstellen zu können. Mit einem ähnlichen Verfahren wurden auch bereits etwa durch Parodontitis gelockerte Zähne fixiert. Solche künstlichen Zähne und Vorrichtungen, die schon die Phönizier und Etrusker kannten, führten oft zu Entzündungen im Mundbereich, da sich an den Drähten und Ersatzzähnen leicht Bakterien entwickelten. Einer der frühesten archäologischen Funde in Mitteleuropa stammt aus dem slawischen Gräberfeld von Sanzkow (Kreis Demmin) aus dem 12. Jahrhundert[1]. Ende des 18. Jahrhunderts gab es erste Porzellangebisse. Erst im 19. Jahrhundert ermöglichte der Rohstoff Kautschuk die Herstellung funktionierenden Zahnersatzes, der auch für breitere Bevölkerungsschichten erschwinglich war.

Systematik und Unterscheidungsmerkmale

Zahnersatz wird in verschiedene Klassen eingeteilt:

Festsitzender Zahnersatz umfasst Kronen, Teilkronen und Brücken.

Bei Herausnehmbarem Zahnersatz wird zwischen Totalen Prothesen und Teilprothesen unterschieden, die wiederum in mehrere Untergruppen eingeteilt werden. Hierbei kann man entweder die Ausführung oder den Umfang der Teilprothese als Kriterium heranziehen.

Kombinierter Zahnersatz besteht aus einem fest einzementierten Teil und einem herausnehmbaren Teil.

Festsitzender Zahnersatz

Festsitzender Zahnersatz wird an vorhandenen Zähnen befestigt, die dann zusätzlich auch die Kaukräfte des Ersatzes mittragen. Faustregel: jeder Zahn kann den Kaudruck eines weiteren Zahnes aufnehmen. Für zwei zu ersetzende Zähne sollten also auch zwei Pfeilerzähne zur Verfügung stehen.

Festsitzender Zahnersatz kommt der natürlichen Situation am nächsten und ist daher – anders als herausnehmbarer Zahnersatz – in der Lage, die normale Kau- und Sprechfunktion nahezu vollständig wieder herzustellen.

Brücken und Kronen haben nur eine begrenzte Verweildauer im Munde – im Durchschnitt ca. 10 bis 15 Jahre. Da zeitlebens das Zahnfleisch dazu neigt, sich zurückzubilden (siehe Parodontitis) ist der Hauptgrund für die Insuffizienz einer Krone oder Brücke darin begründet, dass der dann freiliegende Zahnhals als Prädilektionsstelle der Karies wieder zugänglich wird. Auch Zahnlockerungen durch Überbelastung können (insbesondere im Oberkiefer) zum Verlust festsitzenden Zahnersatzes führen. Ebenfalls ist die Vorschädigung der Pfeilerzähne vor der Überkronung von Bedeutung.

Brücken

Brücken bestehen aus Brückenpfeilern (Fixierelemente) und aus Brückenkörper(n) (Brückenglieder). Brücken können aus Metall oder Keramik hergestellt sein und werden mit einem speziellen Zement an den entsprechend präparierten (beschliffenen) Pfeilerzähnen befestigt.

Zu „Brücke“ siehe auch den Hauptartikel: Brücke

Teleskopierende Brücke

Eine teleskopierende Brücke (Brücke mit Teleskopkronen als Brückenpfeiler) ist zwar genau genommen herausnehmbarer Zahnersatz, steht von der Funktion her aber dem Festsitzenden Zahnersatz näher, da diese Konstruktion einzig von den Pfeilerzähnen getragen wird und die Mundschleimhaut nicht irritiert.

Vorteile einer teleskopierenden Brücke:

  • Die Pfeilerzähne und der Brückenkörper können sehr viel besser gereinigt werden.
  • Es sind ohne größere Probleme Reparaturen (z. B. an Verblendungen) möglich.
  • Teleskopkronen und Brückenkörper können zu einem späteren Zeitpunkt nötigenfalls z. B. in Kombinierten Zahnersatz eingearbeitet werden, was dann eine Verminderung des Aufwandes und der Kosten bedeutet.

Nachteile:

  • Es ist keine Keramikverblendung möglich, sondern nur eine aus Kunststoffen, z. B. aus UV-Licht-härtenden Composits, weil beim Herausnehmen und Wiedereinsetzen der Brücke Verkantungen möglich sind, die von einer Keramikverblendung nicht toleriert würden.
  • Erhöhter Aufwand
  • Oftmals größerer Substanzverlust der zu beschleifenden Pfeilerzähne
  • Höhere Kosten

Klebebrücke

Eine Klebebrücke ist in der Zahnmedizin eine Brücke, die mit einer Klebeverbindung an den Nachbarzähnen befestigt wird. Nach ihrer Entstehungsstätte wird eine solche Brücke auch als Maryland-Brücke bezeichnet. Der große Vorteil dieser Art des Lückenschlusses ist, dass im Gegensatz zur konventionellen Brücke die Pfeilerzähne nicht insgesamt beschliffen werden müssen, sondern die Brücke in der Adhäsiv-Technik (hauptsächlich am leicht beschliffenen Zahnschmelz, erforderlichenfalles auch am Dentin) befestigt wird. Durch eine Kombination von Oberflächenbearbeitung des Metalls (Sandstrahlen, Silikatisieren, früher auch Anätzen) und Verwendung besonderer Metallprimer wird ebenfalls eine Klebeverbindung zum Metall erzielt (Käyser et al., 1997). Dadurch bleibt der Zahnschmelz im Gegensatz zur herkömmlichen Brückentechnik erhalten. Insbesondere im jugendlichen Gebiss ist dieser Konstruktion – wann immer möglich – der Vorzug zu geben, und sei es auch nur auf Zeit, bis die Zahnpulpa (das Zahnmark) nicht mehr so ausgedehnt ist. Eine Maryland-Brücke ist jedoch nur zum Lückenschluss einzelner (Front)zähne geeignet, weil bei größeren Brückenkörpern die auftretenden Belastungen zu groß sind. Ist genügend Platz zum Gegenzahn vorhanden, kann die Haftfläche durch „Flügel“ am Brückenglied vergrößert werden. Die Universitätszahnklinik Würzburg arbeitet intensiv daran, diese Brückenart zu verbessern: Würzburger Klebebrücke

Zahnkronen und Teilkronen

Die Eingliederung von Zahnkronen oder Teilkronen kann nicht ausschließlich der Prothetik zugeordnet werden. Entscheidend für die Zuordnung ist die Intention der Überkronung: Werden Zahnkronen eingegliedert, um als Pfeilerzähne dem Zahnersatz Halt zu geben oder um Zahnfehlstellungen auszugleichen oder um kosmetische Verbesserungen zu erzielen, so handelt es sich um eine prothetische Maßnahme, steht jedoch die Zahnerhaltung im Vordergrund, so sind Zahnkronen zahnerhaltende Maßnahmen der konservierenden Zahnheilkunde. Natürlich können auch beide Gründe gemeinsam auftreten.

Die Funktion von Implantaten entspricht in diesem Zusammenhang der der natürlichen Zähne. Sie können also als Brückenpfeiler, aber auch als feste Elemente bei kombiniertem Zahnersatz in die Versorgung einbezogen werden. Ein Implantat kann auch indiziert sein, wenn ein einzelner Zahn fehlt, die Nachbarzähne gesund sind und nicht für die Aufnahme einer Brücke präpariert werden sollen. In dem Fall wird das Zahnimplantat mit einer Einzelkrone überkront. Die Prognose dieser Therapie ist insbesondere im Frontzahnbereich gut, weil die hier auftretende Belastung geringer ist als im Seitenzahnbereich.

Veneer

Ein Veneer ist eine hauchdünne, lichtdurchlässige Keramikschale für die Zähne, die mit einem Spezialkleber auf die Zahnoberfläche aufgeklebt wird.

Siehe Hauptartikel: Veneer

Herausnehmbarer Zahnersatz

Teilprothesen

Unterscheidung nach der Ausführung
Einfache partielle Oberkieferprothese zum Ersatz der Zähne 21 und 22

Eine Teilprothese (Partielle Prothese (lat.: pars=der Teil)) kann in unterschiedlichen Ausführungen hergestellt werden. Die einfachste, aber auch unzulänglichste Ausführung besteht lediglich aus einer Kunststoffbasis, den zu ersetzenden Zähnen und gebogenen Halte- und Stützelementen. Das sind die sogenannten Klammern als Halteelemente und bestenfalls zusätzliche Auflagedorne als Stützelemente, die ein Absinken der Prothese verhindern sollen. Die Prothese kann nötigenfalls durch einen eingearbeiteten Draht oder Bügel verstärkt werden. Eine derartige Teilprothese ist allenfalls als eine Interimsprothese (Übergangsprothese, um z. B. einige Wochen die Wundabheilung abzuwarten) zu verantworten und sollte keinesfalls als Dauerlösung eingegliedert werden, weil sie in aller Regel sowohl die verbliebenen natürlichen Zähne als auch das Zahnfleisch und den darunterliegenden Knochen schädigt: mechanische Atrophie.

Partielle Unterkiefer-Modellgussprothese zum Ersatz der Zähne 37, 36, 35 und 47. Die blauen Punkte sind Markierungen, um die künstlichen Zähne einzuschleifen. Der rechte und linke Prothesensattel werden durch einen Unterzungenbügel verbunden.

Bei einer Modellguss-Teilprothese wird auf einem Kiefermodell zunächst ein Metallgerüst mitsamt den Halte- und Stützelementen in einem Guss hergestellt. Durch dieses Verfahren ist eine enorme Passgenauigkeit und hohe Stabilität gewährleistet. Als Legierung wird in aller Regel Chrom-Cobalt-Molybdän eingesetzt – in den letzten Jahren aber auch zunehmend reines Titan, da dieses besonders gewebeverträglich ist. Auf dieser Basis werden dann Kunststoff und Zähne aufgebaut. Es ist wichtig, dass eine Modellgussprothese parodontienfrei gestaltet wird, das heißt, wo immer möglich sollte ein Abstand von mehreren Millimetern zwischen den natürlichen Zähnen und der Prothese eingehalten werden, um „Schmutzecken“ zu vermeiden. Insgesamt ist eine solche Modellguss-Teilprothese wesentlich haltbarer als die oben beschriebene einfache Teilprothese und vor allem durch die bessere Passgenauigkeit und Abstützung auch als Dauer-Zahnersatz möglich. Ein langfristiger Erfolg ist aber auch bei dieser Ausführung nur durch eine regelmäßige und intensive Zahn- und Prothesenpflege gewährleistet.

Einteilung nach dem Umfang

Teilprothesen lassen sich zusätzlich auch nach der Lage der ersetzten Zähne klassifizieren:

Eine Schaltprothese schließt eine Zahnlücke. Das heißt, vor (mesial) und hinter (distal) den fehlenden Zähnen sind natürliche Zähne vorhanden. (Siehe Abbildung: Einfache Prothese)

Eine Freiendprothese endet mit einem Prothesensattel, der nach hinten (distal) nicht durch einen natürlichen Zahn begrenzt wird. (Siehe Abbildung: Modellgussprothese)

Sowohl Schaltprothesen als auch Freiendprothesen können einseitig oder beidseitig Prothesensättel haben. Damit ist auch eine Kombination möglich, wenn z. B. links die Zähne 36, 35 und 34 fehlen und rechts die Zahnreihe mit dem Zahn 45 endet.

Totalprothesen

Sind in einem Kiefer alle Zähne verloren gegangen, so bleibt, lässt man die Implantologie einmal außer Acht, als einzige Lösung nur noch eine Totalprothese. Diese findet ihren Halt am Kiefer, indem sie sich durch Unterdruck an der Schleimhaut festsaugt. Günstigstenfalls können manchmal Knochenvorsprünge zusätzlichen Halt geben. Um diesen Halt zu erreichen wird der Prothesenrand mit Hilfe eines Funktionsabdruckes besonders angepasst und gestaltet, so dass nach Möglichkeit an keiner Stelle Luft zwischen Prothese und Prothesenlager (Mundschleimhaut mit dem darunter liegenden Kieferknochen) geraten kann. Obwohl man vermuten sollte, dass es wegen der Schwerkraft schwieriger ist, einer Oberkieferprothese ausreichenden Halt zu geben, ist das Gegenteil der Fall. Das ist durch die kleinere Auflagefläche und die enorme Beweglichkeit der Zunge bedingt. Vor einigen Jahrzehnten versuchte man im Oberkiefer durch einen Saugnapf besseren Halt zu finden. Das führte auf Dauer aber zu unverantwortlichen Deformationen des harten Gaumens – bis hin zur Perforation des Gaumendachs zum Nasenboden hin. Ganz abgesehen davon war auch der Saugeffekt meistens sehr gering. Im Unterkiefer setzte man eher darauf, mit Hilfe von eingearbeiteten Magneten einen besseren Halt zu erzielen. Doch auch hier wurde kein hinlänglicher Erfolg erzielt. Aus Stabilitätsgründen wird die Gaumenplatte einer Totalen Prothese manchmal aus einer gegossenen Metallplatte (siehe oben) hergestellt. Vorteil: die Platte kann dünner gestaltet werden. Nachteil: Metall ist wasserabstoßend (speichelabstoßend) – mit dem Resultat einer schlechteren Saugkraft.

Eine Sonderform einer (Totalen) Prothese ist die Immediatprothese (Sofortprothese). Um es dem Patienten zu ersparen, auch nur vorübergehend (gänzlich) zahnlos zu sein, wird hierbei schon im Vorhinein eine Prothese vorbereitet, die dann unmittelbar nach der Extraktion der Restzähne eingegliedert wird und nach der Ausheilung erneuert oder zumindest unterfüttert (unterlegt) wird. Ein willkommener Nebeneffekt hierbei ist, dass die Prothese gleichzeitig als Verbandplatte dient.

Eine TotaleOberkieferprothese

Kombinierter Zahnersatz

In diesem Abschnitt wird nicht zwischen Kronen auf natürlichen Zähnen oder auf Zahnimplantaten unterschieden, weil beide in der Konstruktion sehr ähnliche Funktionen erfüllen.

Wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, besteht Kombinierter Zahnersatz aus einem festsitzenden und einem herausnehmbaren Teil. Der festsitzende Teil kann aus Kronen – eventuell auch als Teil einer Brücke, Teleskop- und/oder Konuskronen, Stegen oder Geschieben bzw. (nur noch selten) Gelenken bestehen. An dieser festsitzenden Konstruktion findet passgenau eine Teilprothese ihren Halt. Bei Teleskop- und Konuskronen wird der Halt durch Friktion, bei Stegen ebenfalls oft durch Friktion, manchmal auch durch einen „Reiter“ erreicht, der den Steg wie eine Klemme umfasst. Geschiebe bestehen aus einer Patrize am festsitzenden Teil und einer Matrize am herausnehmbaren Teil. Es gibt sie in sehr unterschiedlichen Ausführungen und Größen: mit kleinen Friktionsstiften, mit konusartigen T-förmigen Riegeln oder auch als druckknopfartikes Kugelköpfchen. (Siehe Abbildungen!) Oftmals kann die „Klemmwirkung“ zusätzlich durch eine kleine Schraube ein- oder nachgestellt (aktiviert) werden. Es müssen nicht immer alle Restzähne mit Teleskopkronen versorgt werden, einzelne Zähne können zusätzlich statt dessen auch mit gegossenen Halte- und Stützelementen einbezogen werden, um den Halt und die Abstützung der Prothese zu optimieren. So wird auch ein Kippen der nicht überkronten Restzähne vermieden. Die übrige Gerüstkonstruktion unterscheidet sich nicht von einer Modellgussprothese.

Vorteile des kombinierten Zahnersatzes:

  • sehr guter Halt an der Restbezahnung und/oder den Implantaten
  • sehr gute Abstützung auf der Restbezahnung
  • verglichen mit „normalen“ Teilprothesen werden die Zähne, die zur Befestigung herangezogen werden, besser vor Karies geschützt
  • durch eine Verblockung der Restbezahnung kann eine Überbelastung einzelner Zähne vermieden werden.
  • in gewissem Ausmaß ist eine Erweiterung oder Reparatur möglich.

Die Indikation zu einer einseitigen Teilprothese ohne Halt und Abstützung auf der Gegenseite des Kiefers sollte sehr zurückhaltend erfolgen, weil ein Kippen der Prothese – meist nach vestibulär – oft nicht ausgeschlossen werden kann.

Ein Beispiel für eine einseitige Unterkiefer-Teilprothese (Sonderfall)

Ersetzt werden die Zähne 37,36 und 35. Die Zähne 33 und 34 werden mit Verblend-Metall-Keramik-Kronen (VMK-Kronen) versorgt. Als Verbindungselement dient ein an den Kronen befestigtes aktivierbares Geschiebe.

Ein Beispiel für eine Teilprothese, die von Implantaten getragen und gehalten wird

Eine Sonderform des kombinierten Zahnersatzes ist die Deck- oder Cover-Denture-Prothese, auch Hybridprothese genannt. Sie wird z. B. mit Teleskopkronen, Stegen auf Wurzelstiftkappen oder Kugelköpfchen an der meist nur noch geringen Restbezahnung befestigt. Hierbei kommt neben der eingeschränkten Belastungsfähigkeit der restlichen Zähne auch die Resilienz des Prothesenlagers zum Tragen. Eingegliedert sieht eine Cover-Denture-Prothese einer Totalen Prothese ähnlich und hat in etwa auch die gleiche Ausdehnung, bietet durch den „Unterbau“ aber einen wesentlich höheren Tragekomfort und schont das Prothesenlager.

Ein Beispiel für eine Cover-Denture-Prothese (hier auf 2 Implantaten)

Als Prothesenmaterial für alle Prothesenarten ist Kunststoff das Mittel der Wahl. Die Zähne sollten ebenfalls aus abriebfestem Kunststoff bestehen. Keramikzähne sehen zwar eventuell besser aus, brechen aber eher und „klappern“ oftmals beim Zusammenbeißen. Zur guten Reinigung einer Prothese hält der Handel spezielle Prothesenbürsten bereit. Als Reinigungsmittel können Zahnpasta, Mundwasser, aber auch Kernseife dienen.

Neue Verfahren bei der Herstellung von Zahnersatz

Seit einiger Zeit wird Zahnersatz auch im CAD/CAM-Verfahren hergestellt. Dies garantiert eine hohe, gleichbleibende Qualität und Passgenauigkeit bei annehmbaren Kosten.

Zahnersatz aus Titanlegierungen wird schon relativ lange im Gussverfahren hergestellt. Die computergestützte Fertigung ermöglicht es nun, Kronen in sehr guter Qualität bei gleichzeitig günstigen Preisen herzustellen.

Ein relativ neues Material für festsitzenden Zahnersatz ist Zirkoniumdioxid (Kurzbezeichnung: Zirkonoxid). Das Zirkoniumdioxid dient als Gerüst für Vollkeramikkronen und Vollkeramikbrücken. Darauf wird eine weichere, kiefergelenkfreundliche Keramikmasse in der passenden Zahnfarbe aufgebrannt. So lassen sich natürliche Zähne deutlich besser nachahmen als es bei Kronen und Brücken mit Metallgerüst erreichbar war. Die Kosten sind etwas höher als bei Verblend-Metall-Keramik-Arbeiten (VMK). Weil aber Goldlegierungen in den letzten Jahren zunehmend teurer werden, fällt die Entscheidung inzwischen oftmals zugunsten einer Keramikrestauration aus Zirkoniumdioxid aus.

Vorteile der Vollkeramikkronen gegenüber Edelmetallrestaurationen:

Nachteile:

Als Kontraindikationen für vollkeramischen Zahnersatz gelten: Bruxismus und allergische Reaktionen auf die Werkstoffe, die bei einer dentinadhäsiven Befestigung eingesetzt werden. Werden Patienten, die an Bruxismus leiden, dennoch mit Vollkeramikzahnersatz versorgt, ist insbesondere nachts eine Aufbissschiene dringend zu empfehlen.

Eine ungenügende Befestigung von Vollkeramikkronen – etwa mit konventionellem Zement – birgt das Risiko in sich, dass mit der Zeit Undichtigkeiten entstehen, indem sich der Zement auswäscht und in der Folge Karies entsteht, die den Zahn irreversibel schädigen kann – oftmals unbemerkt, weil der Defekt von der Krone überdeckt wird. Bei einer ungenügenden Befestigung nimmt aber auch das Frakturrisiko von Vollkeramikrestaurationen signifikant zu.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Gerd C. Koenig: Schamane und Schmied, Medicus und Mönch - Ein Überblick zur Archäologie der merowingerzeitlichen Medizin im südlichen Europa. In: Helvetia Archaeologica. 51/52 Zürich 1982. S. 135–136
  2. Ästhetische Zahnmedizin Josef Schmidseder Band 15 der Farbatlanten der Zahnmedizin 1998 erschienen im Thieme Verlag Stuttgart. New York S. 195 ff, S. 120 und S. 234.

Quellen/Literatur

  • Christoph Benz: Zahnmedizinisches Projekt – Typische Probleme in Altenheimen – Lösungsansätze für die Praxis. In: ProAlter. 3/2006:63–66
  • Wolfgang B. Freesmeyer: Klinische Prothetik, Bd. 1: Festsitzender und implantatgetragener Zahnersatz. Heidelberg: Karl F. Haug Fachbuchverlag, 1995, ISBN 3-8304-0125-6
  • Wolfgang B. Freesmeyer: Klinische Prothetik, Bd. 2: Herausnehmbarer Zahnersatz und Gewebeersatz (Epithetik). Heidelberg: Karl F. Haug Fachbuchverlag, 1999, ISBN 3-8304-0126-4
  • Holste, T., A. Renk: Klebebrücken in der Zahnheilkunde. Hanser, München – Wien 1985
  • Käyser, Arnold F.: Kronen- und Brückenprothetik: Behandlungsplanung, Indikation, Ausführung, Langzeitbewährung. Dt. Übers. P. Bottenberg, Köln: Dt. Ärzte-Verl. 1997 ISBN 3-7691-4063-X

Weblinks


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