- Protocol Independent Multicast
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Protocol Independent Multicast (PIM) ist ein Verfahren in der Netzwerktechnik, das dynamisches Routing von Multicast-Paketen im Internet ermöglicht. Anders als traditionelle Verfahren wie DVMRP oder MOSPF ist PIM auch bei stark verstreuten Teilnehmern bzw. Multicast-Gruppen und bei extrem heterogener Netz-Infrastruktur noch leistungsfähig. Aus diesem Grund ist PIM vermutlich das einzige noch verwendete Multicast-Routingverfahren.
PIM unterscheidet zwischen zwei Funktionsmodi:
Im so genannten Dense-Mode erzeugt die Initiierung eines Multicasts einen Broadcast an sämtliche bekannten Multicast-Gruppen. Man spricht hier auch von einem "push"-Modell. Daraufhin melden sich die Router vom Multicast ab, in deren Teilnetzen es keine Interessenten gibt (sogenanntes Pruning). Der Dense-Mode ist daher nur für Netze mit nur geringer Teilnehmerdichte und Komplexität geeignet. Der Dense-Mode findet in großen Netzen keine Anwendung mehr, da neben der Netzwerkbelastung auch das Troubleshooting zu aufwändig wäre.
Für Netze mit sehr hoher Teilnehmerdichte oder großer Streuung der Teilnehmer über verschiedene Teilnetze wird der Sparse-Mode eingesetzt. Dieser beinhaltet die Vereinbarung eines Rendezvous-Punkt-Routers, der Multicast-Veröffentlichungen entgegennimmt. Andere Router können bei diesem Rendezvous-Punkt anfragen, ob Multicasts für entsprechende Interessengruppen eingegangen sind. Ist dies der Fall, vermittelt der Rendezvous-Punkt zwischen dem Absender des Multicasts und dem Router, in dessen Teilnetz sich ein interessierter Teilnehmer befindet, eine Verbindung. Dieser Modus verursacht auf den Netzwerkteilstrecken im Downstream des Rendezvous-Punkts eine enorme Last. Durch die Verwendung von Switchover-SPT (Shortest Path Tree) kann ein Last-Hop-Router nach dem ersten empfangenen Paket eine direkte Verbindung zum Multicast-Sender aufbauen und somit das Netzwerk entlasten, da nun die Netzwerkteilstrecke mit den geringsten Kosten verwendet wird.
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