- Proxemisch
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Die Proxemik (von lat. proximus „der Nächste“) ist ein Gebiet der Psychologie und der Kommunikationswissenschaft sowie ein Teilbereich der Lokomotorik.
Sie untersucht, welche Signale Individuen durch das Einnehmen eines bestimmten Abstandes zueinander austauschen, beschäftigt sich also mit dem Raumverhalten als einem Teil der nonverbalen Kommunikation. Das Empfinden dieser Distanzen oder des Raumes allgemein kann je nach Kultur verschieden sein.
Proxemik ist die Erforschung sozialer und kultureller Bedeutungen, die Menschen mit ihrer privaten und beruflichen räumlichen Umgebung verbinden. Der Begriff wurde ursprünglich vom Anthropologen Edward T. Hall in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts geprägt. Die Proxemik hat eher den Charakter ungeschriebener territorialer Gesetze als den eines biologischen Triebes. Sie äußern sich in kleinräumigen Verhaltensweisen. Im einfachsten Fall geschieht dieses durch die regelmäßige Benutzung oder durch das Setzen von Marken.
Beispiel: Bewusst abgelegte Gegenstände - eine Zeitung, ein Handtuch usw. - können dazu dienen, einen Platz in einem Lesesaal oder an einem Strand zu belegen.
Inhaltsverzeichnis
Teilgebiete
- Distanz: intim, persönlich, sozial, öffentlich
- Richtung: Blickkontakt und Zuwendung der Körper bei Interaktion
- Berührung: meistens an Händen, Schulter, Rücken oder Kopf.
Einteilung der Distanzen
- Intimdistanz: bis 45 cm
- Persönliche Distanz: 45 bis 120 cm
- Soziale Distanz: 120 bis 360 cm
- Öffentliche Distanz: ab 360 cm
Literatur und Quellen
- Paul L. Knox, Sallie A. Marston: Humangeographie, Akademischer Verlag Spektrum, Heidelberg/Berlin 2001. ISBN 3-8274-1815-1
- Hall, Edward T.: Die Sprache des Raumes, Pädagogischer Verlag Schwann Düsseldorf, 1976 (Titel der Originalausgabe: The Hidden Dimension, 1966)
Siehe auch
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