Prozessstandard Offsetdruck

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Der Prozessstandard Offsetdruck (PSO) ist die industrielle und standardisierte Produktion von Drucksachen. Seit 2007 ist der PSO in der ISO-Norm ISO 12647-2 verankert. Durch den PSO soll die Produktion im Offsetdruck von der Datenerzeugung bis zum Druckergebnis qualitativ abgesichert werden.

Normiert wurden zum Beispiel

  • Farbe von Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz (CMYK) auf bestimmten Papieren bei einer bestimmten Beleuchtung
  • Farbe des Papiers bei einer bestimmten Beleuchtung
  • Anforderungen an Vorlagen (Proofs), die nebst dem Bild auch einen Medienkeil enthalten müssen
  • Tonwertzunahme

Um standardisiert zu produzieren, werden Umrechnnugsverfahren angeboten (ICC-Profile). Um die Einhaltung des Standards zu messen gibt es Prüfmittel (wie z. B. den Medienkeil) sowie Messtechnik (spektral und densitometrisch). Ferner definiert der PSO die Messverfahren, also wie Proben genommen und gemessen werden. Die Vereinbarung von Toleranzen bleibt den Anwendern überlassen, weil nicht jede Vorlage gleich gut reproduzierbar ist.

Herkunft

Der PSO wurde propagiert, nachdem die Vorgaben der ISO 12647 von 1996 und 2004 mit den in Europa gebrauchten Offsetfarben nicht eingehalten werden konnten, weil in Europa ein anderes Gelb Standard war. Mit der Revision der Norm ISO 12647 von 2007 sind die Vorgaben weitgehend gleich und auch in Europa umsetzbar. Hinter dem PSO stehen Verbände der Druck- und Medienindustrie Deutschlands (z. B. BVDM) und der Schweiz zusammen mit den Forschungsinstituten Fogra und Ugra.

Ziele

In der Druckindustrie hat die Arbeitsteilung enorm zugenommen. Digitale Druckdaten werden zumeist nicht dort erstellt, wo sie gedruckt werden. Kunden vergeben Aufträge an verschiedene Druck- und Medienunternehmen. In diesem dezentralen Herstellungsprozess ist eine homogene Vorgehensweise bei der Qualitätssicherung an jeder Station vonnöten.

So muss beispielsweise die Tonwertzunahme bereits bei der Farbseparation einberechnet werden, also noch vor der Rasterung. Dazu braucht es Wissen, wie sich Farben als Substanz gegenseitig beeinflussen, wenn eine Farbe bereits gedruckt ist und eine weitere im noch feuchten Zustand darübergedruckt wird. Man versucht also, mittels Standardisierung der Materialeigenschaften die Erfahrung wieder zu verwenden. Ziel ist, den arbeitsteiligen Produktionsprozess im Offsetdruck so effizient wie möglich zu gestalten und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass Zwischen- und Endergebnisse eine vorhersehbare Farbgebung erhalten.

Siehe auch


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