- Auguste Sabatier
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Der Fideismus (auch: Strenger Traditionalismus) ist eine theologische Richtung, eine extreme Form einer katholischen Glaubensphilosophie, nach der die übernatürliche Offenbarung als einzige Quelle des Glaubens auch Ursprung allen Wissens ist.
Begründet durch Joseph de Maistre (1753–1821) und Louis de Bonald (1754–1840), dann durch Félicité de Lamennais (1782–1854) (Essai sur l'indifferénce en matière de religion I–IV, 1817–23) fortgebildet. Ähnliches findet sich auch bei Louis Eugène Marie Bautein (1796–1867).
Der Fideismus war neben Frankreich auch in Deutschland und Belgien präsent. Die Kritik, die letztlich zur Ablehnung des Fideismus als Häresie führte, machte sich gerade an der substantiellen Vorordnung der Gotteserkenntnis im Glauben vor derjenigen in der Vernunft fest, da sich die Theologie jedweder argumentativ darstellbarer Grundlage entblößt hätte.
Im sog. Symbolfideismus des Auguste Sabatier und Eugène Ménégoz (auch Pariser Schule genannt) wurde die strikte Vorordnung der Offenbarung dann beibehalten, dieser, wie alle anderen religiösen Begriffe, nun aber als Symbole interpretiert. Diese bewusst vorgenommene Relativierung sollte eine Vermittlung zwischen Orthodoxie und Liberaler Theologie ermöglichen, blieb aber Episode.
In der Religionsphilosophie versteht man unter Fideismus die Ansicht, daß religiöser Glaube keiner rationalen Begründung fähig ist, da Glaube und Vernunft einander ausschließen.
Wichtige Vertreter einer fideistischen Religionsphilosophie sind u. a. Tertullian und Sören Kierkegaard. Auch Wittgenstein wird des Öfteren als Fideist verstanden.
Weblinks
- Eintrag in der Stanford Encyclopedia of Philosophy (englisch, inklusive Literaturangaben)
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