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Gemeinde Psara
Δήμος ΨαρώνBasisdaten Staat: Griechenland Verwaltungsregion: Nördliche Ägäis Präfektur: Chios Geographische Koordinaten: 38° 34′ N, 25° 35′ O38.56666666666725.583333333333Koordinaten: 38° 34′ N, 25° 35′ O Höhe ü. d. M.: 0 - 531[1] m
Ägäis – Profitis IliasFläche: [2] 44,511 km²Einwohner: 422 (2001[2]) Bevölkerungsdichte: 9 Ew./km²[2] Gemeindelogo: Sitz: Psara LAU-1-Code-Nr.: 851000 Gemeindegliederung: 1 Gemeindebezirk Lage in der Präfektur Chios Die griechische Insel Psara (griechisch Ψαρά (n. pl.)) bildet zusammen mit der unbewohnten Insel Andipsara und weiteren unbewohnten Inselchen die Gemeinde Psara (Δήμος Ψαρών) in der Präfektur Chios.
Psara ist hügelig und vegetationsarm. Fast alle der nur noch knapp 500 ständigen Einwohner leben im gleichnamigen Hauptort, der an einer schützenden Bucht im Süden der Insel liegt. Während die Insel im 18. Jahrhundert noch eine der bedeutendsten Handelsflotten der Ägäis besaß, leben die heutigen Einwohner hauptsächlich von der Fischerei und Landwirtschaft. Tourismus spielt auf Psara nur eine untergeordnete Rolle, was nicht zuletzt daran liegt, dass die Insel keinen eigenen Flugplatz besitzt.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Psara liegt im nördlichen Teil des Ägäischen Meers ca. 22 km westlich der Nordwestküste der Insel Chios und 150 km nordöstlich von Athen. Die Inselgruppe wird aus einem knappen Dutzend Inseln gebildet, neben Andipsara sind dies Kato Nisi (Κάτω Νησί), Agio Nikolaki (Άγιο Νικολάκι), Daskalio (Δασκαλειό), Mastrogiorgi (Μαστρογιώργη), Prasonisi (Πρασονήσι) sowie einige kleinere Felsen. [3]
Die maximale Ausdehnung der Hauptinsel beträgt bei einer Fläche von 40,5 km²[4] etwa 10 km von NW nach SO und 8 km von NO nach SW. Ihr höchster Punkt ist der 531 Meter hohe Berg Profitis Ilias im Nordosten der Insel. Neben Andipsara, die von Nordost nach Südwest rund 3,5 Kilometer misst, ist nur Kato Nisi mit einer Länge von rund 1 Kilometer etwas größer, alle anderen Inseln haben einen Durchmesser von nur rund 100 Meter oder weniger. [3]
Die Hügel sowie die östlichen, nordöstlichen und südlichen Küstenklippen der Hauptinsel bestehen ausschließlich aus Phyllit, einige Teile der Westküste aus vulkanischem Gestein. Nur die Ebenen zur Südküste hin bestehen aus Kies, Sand und Lehm und sind bestellbar. [3]
Die Insel ist hochgradig trocken, es gibt nur einige wenige Tümpel und keine dauerhaften Fließgewässer. [3]
Geschichte
Die Insel war nachweislich schon zu antiker Zeit besiedelt und erlebte im 18. Jahrhundert eine Blütezeit. Psara nahm an dem im Jahr 1821 begonnenen griechischen Freiheitskampf teil und erlebte am 21. Juni 1824 ihren schwärzesten Tag, als die Insel von den Türken besetzt wurde und etwa 15.000 Einwohner getötet oder vertrieben wurden und die Stadt zerstört wurde. Der Dichter Dionysios Solomos thematisierte dies in einem bekannten Gedicht, I Katastrofi ton Psaron (Η καταστροφή των Ψαρών ‚Die Zerstörung von Psara‘) [3]. Von dieser Katastrophe hat sich die Insel bis heute nicht erholen können. Heute leben viele Nachkommen der ehemaligen Einwohner in Athen oder in Übersee.
Flora
Die Flora von Psara umfasst nachweislich rund 331 Arten Gefäßpflanzen, der Gesamtbestand wird auf rund 400 Arten geschätzt, rund 66% davon einjährige, krautige Pflanzen. Endemiten fehlen. Ausgesprochen hoch ist der Anteil der sogenannten Anthropophyten: 34% der Arten gelten als durch den Menschen eingebürgert und verwildert und nur 44% als einheimisch. [3]
Die Flora der Insel ist extrem monoton, zahlreiche der Pflanzenarten, die unter ähnlichen Bedingungen in der Region häufig sind, fehlen hier vollständig. Auch Wälder fehlen, Bäume sind selten und stets angepflanzt. Die einzige bedeutende Vegetation, die zumindest halbnatürlich ist, ist das weitgehend extrem trockene Hügelland. Es wird vollständig bewachsen von einer artenarmen, 15 bis 30 Zentimeter hohen Phrygana-Schicht, dominiert von Centaurea spinosa, Sarcopoterium spinosum, Cistus creticus, Asparagus aphyllus und Thymelea hirsuta. An milderen Punkten verdichtet sich die Wuchsschicht, wird bis zu einem Meter hoch und es dominieren z.B. Callicotome villosa und Anthyllis hermanneae. [3]
Nur drei natürliche und von dieser Vegetation abweichende, spezielle Habitate existieren auf der Insel, nämlich sandige Küstenbereiche, Felsküste und trockene Flussbetten. In letzteren finden sich Oleander (Nerium oleander) und Vitex agnuscastus. [3]
In floristischer Hinsicht nannte Werner Greuter Psara „überwältigend banal“. In der Gesamtschau zeigt sich die Flora der Insel kaum verwandt mit den Vegetationen anderer ägäischer Inseln, sondern eher mit denen der Kykladen. Greuter führt dies darauf zurück, dass die Insel vermutlich seit sehr langer Zeit bereits von den Kontinenten isoliert ist, ihre ursprüngliche Flora verarmte und dann ersetzt wurde durch Pflanzenarten, die der Mensch einschleppte oder die auf lange Strecken verbreitet werden. [3]
Weblinks
- Allgemeine Informationen zu Psara, griechisch
Einzelnachweise
- ↑ Karte Chios, 1:60.000. Road Editions, ISBN 960-8481-91-0.
- ↑ a b c Angaben des griechischen Innenministeriums
- ↑ a b c d e f g h i Werner Greuter: The flora of Psara (E. Aegean Islands, Greece). An annotated catalogue. In: Candollea 31, 1976, S. 192-242
- ↑ Psara, Ministerium für Handelsmarine, Ägäis und Inselpolitik, griechisch [1]
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