Pseudocheirus peregrinus

Pseudocheirus peregrinus
Gewöhnlicher Ringbeutler
Ringelschwanzbeutler

Ringelschwanzbeutler

Systematik
Unterklasse: Beutelsäuger (Metatheria)
Überordnung: Australidelphia
Ordnung: Diprotodontia
Familie: Ringbeutler (Pseudocheiridae)
Gattung: Pseudocheirus
Art: Gewöhnlicher Ringbeutler
Wissenschaftlicher Name
Pseudocheirus peregrinus
(Boddaert, 1785)

Der Gewöhnliche Ringbeutler oder Ringelschwanzbeutler (Pseudocheirus peregrinus) ist eine Beutelsäugerart aus der Familie der Ringbeutler (Pseudocheiridae).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Gewöhnliche Ringbeutler gehören zu den kleineren Vertretern ihrer Familie. Sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 28 bis 35 Zentimeter und ein Gewicht von 700 bis 1100 Gramm. Ihr rund 28 bis 36 Zentimeter langer Schwanz kann als Greifschwanz verwendet werden und wird oft um Äste geringelt, diesem Verhalten verdanken die Tiere ihren Namen. Die Fellfärbung kann sehr stark variieren, von grau bis rötlichbraun, die Unterseite ist jedoch meist heller. Kennzeichen sind die weißen Ohrbüschel und die weiße Schwanzspitze. Wie die meisten Ringbeutler sind sie durch den kleinen Kopf mit den kurzen Ohren und durch spezielle Vorderpfoten charakterisiert, bei denen die ersten zwei Finger opponierbar sind.

Verbreitung und Lebensraum

Gewöhnliche Ringbeutler kommen hauptsächlich entlang der Ostküste Australiens vor, ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Queensland bis in das östliche South Australia. Darüber hinaus finden sich die Tiere auf Tasmanien. Eine getrennte Population findet sich zusätzlich an der Südwestspitze Western Australias. Ihr Lebensraum sind in erster Linie Wälder, sie finden sich sowohl in Regen- als auch in Eukalyptuswäldern, manchmal sogar auch im Buschland, obwohl sie generell zu trockene Habitate meiden.

Lebensweise

Gewöhnliche Ringbeutler sind nachtaktiv. Tagsüber schlafen sie in einem Nest, das sie aus Blättern, Rinden und Farnen errichtet haben, manchmal auch in Baumhöhlen, die sie mit Blättern auskleiden. Sie kommen kaum auf den Boden und sind ausgesprochene Baumbewohner, wobei ihnen die Greiffähigkeiten ihrer Vorderpfoten und der Greifschwanz helfen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Ringbeutlern leben Gewöhnliche Ringbeutler meist in kleinen Gruppen. Diese bestehen aus einem Männchen, einem oder zwei Weibchen und deren Nachwuchs.

Diese Tiere sind in erster Linie Blätterfresser, daneben nehmen sie auch Blüten, Knospen, Nektar und Früchte zu sich.

Fortpflanzung

Die Weibchen haben einen gut entwickelten, nach vorn geöffneten Beutel mit vier Zitzen. Ein- bis zweimal im Jahr bringt das Weibchen ein bis drei Jungtiere zur Welt, die ihre ersten vier Lebensmonate im Beutel verbringen. Endgültig entwöhnt werden sie mit sechs bis sieben Monaten, die Geschlechtsreife tritt mit rund einem Jahr ein. Ihre Lebenserwartung übersteigt in freier Natur selten drei bis vier Jahre, in Gefangenschaft können sie bis zu acht Jahre alt werden.

Bedrohung

Gewöhnliche Ringbeutler finden sich manchmal in den Vororten größerer Städte, im Gegensatz zu den Kusus meiden sie aber die Nähe des Menschen und gelten nicht als Plage. Viele Tiere fallen dem Straßenverkehr oder der Nachstellung durch streunende Katzen zum Opfer. In manchen Regionen, zum Beispiel Westaustralien oder Victoria sind sie infolge des Lebensraumverlustes selten geworden, generell gehören sie aber nicht zu den bedrohten Arten.

Systematik

Die nächsten Verwandten des Gewöhnlichen Ringbeutlers sind die Neuguinea- und Queensland-Ringbeutler (Pseudochirulus), die in einigen Systematiken in dieselbe Gattung (Pseudocheirus) eingeordnet werden. Die Grünen Ringbeutler (Pseudochirops) wurden früher ebenfalls in Pseudocheirus eingeordnet, sind nach jüngeren Untersuchungen aber nur entfernt verwandt.

Die Unterart im südwestlichen Westaustralien wird manchmal als eigene Art, Pseudocheirus occidentalis geführt.

Literatur

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0801857899.

Weblinks


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