- Psychopath
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Klassifikation nach ICD-10 F60 Spezifische Persönlichkeitsstörungen F60.0 Paranoide Persönlichkeitsstörung F60.1 Schizoide Persönlichkeitsstörung F60.2 Dissoziale Persönlichkeitsstörung (auch antisoziale Persönlichkeitsstörung, asoziale Persönlichkeitsstörung oder amoralische Persönlichkeitsstörung genannt F60.3 Emotional-instabile Persönlichkeitsstörung F60.4 Histrionische Persönlichkeitsstörung F60.5 Zwanghafte Persönlichkeitsstörung (auch anankastische Persönlichkeitsstörung) F60.6 Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung F60.7 Abhängige Persönlichkeitsstörung F60.8 Sonstige spezifische Persönlichkeitsstörungen F60.9 Nicht näher bezeichnete Persönlichkeitsstörungen ICD-10 online (WHO-Version 2006) Psychopathie ist eine veraltete Bezeichnung für eine Persönlichkeitsstörung, die aufgrund charakterlich-konstitutioneller Gründe zu einer Anpassungsstörung führt, unter der der "Psychopath" oder seine Umwelt zu leiden haben. Beim Begriff des Psychopathen ist zwischen medizinischer und umgangssprachlicher Bedeutung zu unterscheiden.
Der Pschyrembel bezeichnet Psychopathie als eine Persönlichkeitsstörung, bei der die Anpassungsschwierigkeit an die Umwelt im Vordergrund steht, wodurch der Betroffene oder seine Umgebung leidet.
Inhaltsverzeichnis
Klassifizierung
In der Internationalen Klassifikation der Krankheiten, der ICD-10, wird der Begriff Psychopathie nicht speziell genannt. Allerdings werden einige Persönlichkeitsstörungen in Verbindung mit diesem Begriff gebracht. Sie sind in der ICD-10-Klassifikation unter der Chiffre ICD-10 F.60 aufgelistet. Dies sind vor allem folgende:
- Schizoide Persönlichkeitsstörung (ICD-10 F60.1)
- Paranoide Persönlichkeitsstörung (ICD-10 F60.0)
- Emotional-instabile Persönlichkeitsstörung (ICD-10 F60.3)
- Histrionische Persönlichkeitsstörung (ICD-10 F60.4)
- Zwanghafte Persönlichkeitsstörung (auch Anankastische Persönlichkeitsstörung, ICD-10 F60.5)
- Dissoziale Persönlichkeitsstörung (auch antisoziale Persönlichkeitsstörung, asoziale Persönlichkeitsstörung oder amoralische Persönlichkeitsstörung genannt, ICD-10 F60.2)
- Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung (ICD-10 F60.6)
- Abhängige Persönlichkeitsstörung (ICD-10 F60.7)
- Sonstige spezifische Persönlichkeitsstörungen (ICD-10 F60.8)
- Nicht näher bezeichnete Persönlichkeitsstörungen (ICD-10 F60.9)
Die Tiefgreifenden Entwicklungsstörungen, wie sie unter ICD-10 F84 ff. aufgezählt sind, werden nicht als Psychopathien bezeichnet. Auch das Asperger-Syndrom, früher Autistische Psychopathie genannt, gilt nicht mehr als Psychopathie, sondern als autistische Störung. Deshalb werden die Betroffenen heutzutage eher als Autisten bezeichnet. (Siehe dazu DIMDI und ICD-10-2007 Suchmaschine für Diagnosen, Diagnosecodes und Diagnoseschlüssel).
In der Umgangssprache wird mit dem Begriff Psychopathie häufig die antisoziale Persönlichkeitsstörung bezeichnet.
In der allerneuesten Version des Pschyrembel wird der Begriff Psychopathie als veraltet bezeichnet.
Symptome und Beschwerden
Für Menschen mit einer antisozialen Persönlichkeitsstörung sind die Symptome manchmal nicht spürbar (kein Leidensdruck), so dass sie nur der Umgebung auffallen. Das kann z. B. ein oberflächlicher Charme und ein starkes Durchsetzungsvermögen sein. Andere Charakterzüge werden eher als negativ empfunden, wie etwa ein übersteigertes Selbstwertgefühl, ein starkes Geltungsbedürfnis, häufiges Lügen (z. B. „Pseudologie“), häufiges Stehlen (z. B. „Kleptomanie“), Neigung zum manipulativen „Tricksen“, ein fehlendes Gewissen, „seichte“ Gefühlsregungen, Mangel an Empathie, Allmachtsgefühle, bestimmte Besonderheiten der Affektivität oder der Willensbildung sowie der sozialen Beziehungen (Soziopathie).
Mit ihrem oberflächlichen Charme und ihrer Fähigkeit, harte Entscheidungen durchzusetzen, finden sich Vertreter dieser Gruppe häufig in Führungspositionen. Auch Hochstapler gehören häufig zu diesem Personenkreis.
Menschen mit einer emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung haben eher Schwierigkeiten mit ihrer Affektlabilität.
Schizoide und Paranoide neigen eher dazu, sich in ihre „Innenwelt“ zurückzuziehen, sich von außen „abzukapseln“, sonderbare und bizarre Ideen zu entwickeln und die Regeln des sozialen Miteinander zu missachten, obwohl sie diese durchaus kennen (wichtiges Unterscheidungskriterium zum Autismus und Asperger-Syndrom).
Histrionische und narzisstische Menschen stehen gerne im Mittelpunkt und neigen dazu, ihre Symptome zu dramatisieren und zu betonen und fallen gerne auf.
Menschen mit einer ängstlich-vermeidenden oder einer abhängigen Persönlichkeitsstörung haben oftmals Schwierigkeiten, Aufgaben alleine zu bewältigen, Entscheidungen ohne den Rat eines anderen zu treffen und neigen eher dazu, sich „anzulehnen“ und Verantwortung abzuwälzen.
Ursachen
Als Ursache werden eine abnorme Entwicklung, sowie soziale und konstitionelle Faktoren diskutiert. Die Ursachen für das Asperger-Syndrom sowie die Persönlichkeitsstörungen sind noch nicht geklärt. Als Ursache für Bindungsstörungen und Anpassungsstörungen vermutet man zum Beispiel psychischen Hospitalismus, Verwahrlosung oder auch Misshandlung. (Allerdings führen die genannten Ursachen nicht zwingend zur Entstehung einer Psychopathie.)
Umgangssprachlich ausgedrückt können psychische Störungen meist durch Mobbing in der Schule, gestörte Familienverhältnisse und die Nicht-Anerkennung im Freundeskreis ausgelöst werden.
Folgen und Komplikationen
Psychopathen geraten aufgrund ihrer Charakterzüge, ihrer Persönlichkeit sowie ihren Eigenschaften häufig in Konflikt mit ihren Mitmenschen und haben teilweise Schwierigkeiten im Berufsleben und in der Beziehung.
Es wird angenommen, dass Psychopathen weniger als 5 % der Bevölkerung ausmachen, aber mehr als 70 % der schweren Verbrechen begehen.
Speziell in der angloamerikanischen Psychiatrie bezeichnet man mit Psychopathie eine antisoziale Persönlichkeit. In Spielfilmen wie Das Schweigen der Lämmer oder Psycho werden daher Psychopathen als böse, grausame und unberechenbare Menschen dargestellt, die keine Hemmungen kennen. Dieses Bild entspräche noch am ehesten der antisozialen Persönlichkeitsstörung.
Behandlung
Die Behandlung der Persönlichkeitsstörungen (bzw. der „Psychopathien“) gestaltet sich häufig schwierig, besonders, wenn keine Einsicht in die Krankheit, kein Leidensdruck bzw. wenn eine Soziopathie vorliegt. Versuchsweise Psychotherapie, Verhaltenstherapie oder Psychopharmaka. Manchmal ist stationäre Einweisung und Unterbringung erforderlich (Unterbringungsgesetz), besonders bei Fremdgefährdung.
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