- Ptolemäos Philadelphos
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Namen von Ptolemaios II.
Oktadrachmon mit dem Bildnis Ptolemaios' II. und Arsinoes II.; Pergamonmuseum, BerlinEigenname
PtlmjsThronname
[1]
wsr-k3-n-Rˁ mrj-Jmn
Reich an Ka-Kraft, ein Re, Geliebter des Amun
[1]
wsr-k3-Rˁ mrj-JmnHorusname
ḥnw qnj
Tapferer JünglingNebtiname
wr-pḥtj
Groß an KraftGoldname
sḫˁj-n sw jt=f
Den sein Vater inthronisiert hatPtolemaios II. Philadelphos (altgriech. Πτολεμαίος B' ὁ Φιλάδελφος (der „Geschwisterliebende“); * 308 v. Chr., † 29. Januar 246 v. Chr.), Sohn des Ptolemaios' I. und der Berenike I., war von 285 bis 246 v. Chr. Pharao (König) von Ägypten in der griechisch-römischen Zeit. Er war in Geschwisterehe mit seiner Schwester Arsinoë II. verheiratet.
Inhaltsverzeichnis
Familie
Vater: Ptolemaios I. Soter
Mutter: dessen dritte Frau Berenike I. Sie verdrängte die Königin Eurydike und deren Sohn und ursprünglichen Thronnachfolger Ptolemaios Keraunos (Halbbruder Ptolemaios II.), erhielt 290 deren Titel und war die Lieblingsfrau Ptolemaios' I.
Geschwister:
Vollgeschwister: Arsinoë II., Philothera, Theoxene
Halbgeschwister: Ptolemaios Keraunos, Meleagros, Lysandra; Lagos, Leontiskos, Eirene
Stiefgeschwister: Magas, Eirene
Ehefrauen:
1. Arsinoë I. von Thrakien, Tochter des Lysimachos und der Nikaia
2. Arsinoë II., Tochter des Ptolemaios I. Soter und der Berenike - seine VollschwesterRegentschaft
Seit 284 v. Chr. war Ptolemaios II. Mitregent seines Vaters und damit designierter Nachfolger. Kurze Zeit später scheint er mit der ägyptischen Doppelkrone gekrönt worden zu sein. Seitdem trug er folgende Titulatur:
- Horusname: Der mächtige Junge (W. Huß), Tapferer Jüngling (T. Schneider)[2].
- Nebtiname: Der kräftige Große (W. Huß), Den sein Vater inthronisiert hat (T. Schneider).
- Goldname: Sein Vater hat ihn erscheinen lassen (W.Huß).
- Thronname: Riesig ist die Kraft des Rê, der Geliebte des Amun (W. Huß), Reich an Ka-Kraft, ein Rê, Geliebter des Amun, Ptolemaios (T. Schneider).
- Eigenname: Ptolemaios (W. Huß)[3].
Innenpolitik
Ptolemaios war ab 283/82 v. Chr. Alleinherrscher und konnte den ererbten Besitz im Wesentlichen wahren. Er begründete den Herrscherkult der Ptolemäer durch Vergöttlichung seiner verstorbenen Eltern als „rettende Götter“ (Θεοὶ Σωτήρες). Er förderte Wissenschaft und Dichtkunst im Museion von Alexandria, ließ den Nilkanal zum Roten Meer für den Indienhandel wiederherstellen und den als siebtes Weltwunder bekannten Pharos von Alexandria vollenden, der den "rettenden Göttern" gewidmet war.
Der griechische Dramatiker und Vorsokratiker Lykophron aus Chalkis soll einer von sieben Dichtern am Königshof gewesen sein. Überliefert ist, dass er dem König mit einem Anagramm schmeichelte, indem er die Buchstaben Πτολεμαίος in die Reihenfolge απò μέλιτος (aus Honig) brachte. Seit dieser Arbeit gilt Lykophron als Vater dieser rhetorischen Kunstform.
Nachdem seine erste Gemahlin Arsinoe I. von Thrakien sich 279 v. Chr. an einer Verschwörung gegen ihn beteiligte, wurde sie 278 v. Chr. verstoßen. Seine Vollschwester Arsinoe II., die mit Lysimachos von Thrakien verheiratet worden war, musste fliehen da sie seinen Sohn Agathokles (den Mann ihrer Halbschwester Lysandra) getötet hatte. Nach einem kurzen Intermezzo mit ihrem Halbbruder Ptolemaios Keraunos, der seinerseits ihre Söhne vergiftete, gelangte sie nach Ägypten und heiratete dort ihren Vollbruder Ptolemaios Philadelphos. Sie ließen sich als gottgleich verehren; jeder, der die für Griechen und Makedonen skandalöse Ehe nicht guthieß, fand durch Unfall oder Mord den Tod.
Nach ihrem Tode wurde seine zweite Gemahlin und leibliche Schwester Arsinoë II. als „geschwisterliebende Göttin“ ("Θεὰ Φιλάδελφα") verehrt.
Außenpolitik
273 v. Chr. wird erstmals durch gegenseitige Gesandtschaften diplomatischer Kontakt mit Rom als neuer Macht in der westlichen Mittelmeerregion aufgenommen.
Ptolemaios II. führte den Ersten Syrischen Krieg (274–271 v. Chr.) gegen den Seleukiden Antiochos I. sowie den Zweiten Syrischen Krieg (260–253 v. Chr.) gegen dessen Sohn Antiochos II..
Siehe auch
Literatur
- Hermann Bengtson: Herrschergestalten des Hellenismus. Beck, München 1975. ISBN 3-406-00733-3. S. 111-138
- Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen. Artemis-Verlag, Düsseldorf, 1997; ISBN 3-491-96053-3
- Werner Huß: Ägypten in hellenistischer Zeit 332-30 v. Chr. C. H. Beck, München, 2001; ISBN 3-406-47154-4
Weblinks
PND: Datensatz zu Ptolemaios II. bei der DNB – Keine Treffer im DNB-OPAC, 30. Oktober 2007 - Ptolemaios II.. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Sammlung von Münzen aus der Zeit Ptolemaios’ II. (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b Das erste Zeichen ist spiegelverkehrt zu lesen. Außerdem sind die beiden ersten Zeichen ohne Attribute über den Knien zu lesen.
- ↑ Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen. Artemis-Verlag, Düsseldorf, 1997; ISBN 3-491-96053-3
- ↑ Werner Huß: Ägypten in hellenistischer Zeit 332-30 v. Chr. C. H. Beck, München, 2001; ISBN 3-406-47154-4
Vorgänger
König von Ägypten
285–246 v. Chr.Nachfolger
Personendaten NAME Ptolemaios II. Philadelphos KURZBESCHREIBUNG König der Ptolemäer (285 - 246 v. Chr.) und Alleinherrscher seit 283/282 v. Chr. GEBURTSDATUM 308 v. Chr. GEBURTSORT Alexandria STERBEDATUM 29. Januar 246 v. Chr. STERBEORT Alexandria
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