Augusto Cesar Sandino

Augusto Cesar Sandino

Augusto César Sandino (* 18. Mai 1895 in Niquinohomo (Dept. Masaya), Nicaragua; † 21. Februar 1934 in Managua) war Guerillaführer und Kopf des nicaraguanischen Widerstands gegen die US-Besatzung in Nicaragua.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Das Geburtshaus Sandinos
Augusto César Sandino
Sandino (Mitte) auf dem Weg nach Mexiko

Sandino wurde als Augusto Nicolás Calderón Sandino im nicaraguanischen Dorf Niquinohomo, als unehelicher Sohn von Gregorio Sandino, einem Kaffeebauern, und Margarita Calderón, einer Angestellten der Plantage seines Vaters geboren. Mit neun Jahren schickte ihn seine Mutter zu seiner Großmutter, wo er einige Jahre lebte, bis er einige Jahre später bei der Familie seines Vaters wohnte und arbeitete.

Mit 17 Jahren, im Juli 1912 erlebte Sandino die erste Intervention usamerikanischer Streitkräfte in Nicaragua gegen einen Aufstand gegen Präsidenten Adolfo Díaz. Der aufständische General Benjamín Zeledón, wurde zu seinem Vorbild. Bei einer handgreiflichen Auseinandersetung um einen Bohnenverkauf schoss Sandino, Dagoberto Rivas, dem Sohn eines Abgeordneten der Partido Conservador am 20. Juni 1920 mit einem Revolver ins linke Bein.

Arbeitsmigrant im Norden

Sandino fuhr mit dem Zug nach La Ceiba. In La Ceiba war Sandino als Wächter eines Rumlagers des Ingenio Montecristo von Honduras Sugar & Distilling Company angestellt. Im weitern Verlauf des Jahres 1923 ging Sandino nach Quiriguá in Guatemala, wo er als Knecht in einer Bananenplantage der United Fruit Company arbeitete. Im weitern verlauf des Jahres 1923 ging Sandino nach Tampico in Mexiko, dort arbeitete er für die South Penn Oil Company. 1925 ging er in das Camp der Huasteca Petroleum Company in Cerro Azul in Vera Cruz und leitete die Abteilung Benzinvertrieb.

Guerra Constitucionalista

Im Juni 1926 ging Sandino nach San Albino in Nueva Segovia[1]. Zu einem Aufstand der Partido Liberal gegen die Regierung von Emiliano Chamorro Vargas und dessen Nachfolger Adolfo Díaz landeten im August 1926 US-Marines im Hafen von Corinto und begannen damit die zweite US-Intervention in Nicaragua und damit den später so genannten Guerra Constitucionalista. In einer Mine eines US-Konzerns in San Albino warb Sandino als Sekretär des Zahlmeisters seine Kollegen für eine Grupo Armado Liberal. Am 2. November 1926 scheiterte er mit 29 Mitstreitern bei einem Angriff auf die Stadt El Jícaro. Anschließend zog sich seine Truppe nach El Chipote am Río Coco im Departement Nueva Segovia zurück[2]. Carleton Beals von The Nation begleitete das Ejército Defensor de la Soberanía de Nicaragua vom 22. Februar bis zum 18 April 1928 [3]. Im April 1928 besetzt die Grupo Armado Liberal Minen von G. Fred & D. Watson Fletcher am Río Pis Pis, Nicaragua (Latitude: 14° 15' 0 N, Longitude: 84° 35' 60 W) und zündeten sie an [4] [5]. 1928 war Farabundo Martí als Vertreter der Liga Antiimperialista de las Americas mit fünf weiteren Arbeitern aus El Salvador bei der Truppe von Sandino anschließend gründete er das Hands Off Nicaragua Committee. Präsident Coolidge sandte 6.000 Marines nach Nicaragua, die Offiziere sagten zu den Marines "Get Sandino dead or alive!". Der sechte Kongress der KI in Moskau 1928 hatte Sandions Kampf als heldenhaft anerkannt.

Pacto del Espino Negro

Die Generäle der Partido Liberal José María Moncada und Juan Bautista Sacasa kämpften bis zum 4. Mai 1929, dann schlossen sie bei Tipitapa mit dem US-Präsidenten Calvin Coolidge gesandten Henry L. Stimson unter einer Espino Negro den Pacto del Espino Negro. Nach der Amtszeit von Díaz durfte Moncada und anschließend Sacasa Präsident werden [6].

General de Hombres Libres

Als General de Hombres Libres führte Sandino mit den Mitgliedern des Ejército Defensor de la Soberanía Nacional (EDSN), wobei es sich situationsabhängig um 2.000 bis 6.000 Kämpfer handelte, im Norden den Kampf fort. Im Juni 1929 kam Sandino nach Mérida (Mexiko) [7]. Laut Times Magazine war Sandino für die Ermordung von 135 US-Marines verantwortlich. [8] Am 2. Januar 1933, einen Tag nach dem Amtsantritt von Sacasa als Präsident, zogen die US-Marines vereinbarungsgemäß aus Nicaragua ab. Zuvor hatten sie eine nicaraguanische Nationalgarde aufgestellt und ausgebildet, deren Oberbefehl bei ihrem Vertrauten Anastasio Somoza García lag.

Kooperative am Río Coco

Nach dem Abzug der US-Truppen legte das EDSN die Waffen nieder und betrieb als Kooperative eine Plantage welche sie sich erbeten hatten. Während eines Banketts in Managua, zu dem Präsident Sacasa am 21. Februar 1934 Sandino und seine Offiziere geladen hatte, wurden diese von der Nationalgarde Anastasio Somoza Garcías ermordet[9]. Der Vertreter des Ejército Defensor de la Soberanía de Nicaragua in Mexiko war Dr. Pedro José Zepeda [10].

Die Frente Sandinista de Liberación Nacional benannte sich 1961 nach ihm, berief sich auf seine Ideen und hat mittlerweile auf seinen Namen Gebrauchsmusterschutz.

Der Augusto C. Sandino International Airport in Managua ist nach ihm benannt.

Literatur

  • Fischer, Thomas/Sitarz, Anneliese (Hrsg.): Die Grenzen des „American Dream“. Hans Sitarz als ‚Gelddoktor‘ in Nicaragua 1930-1934. In: Lateinamerika-Studien. Band 50, Iberoamericana/Vervuert, Frankfurt a.M. 2008, ISBN 978-3-86527-420-5. 
  • Niess, Frank: Sandino : General der Unterdrückten. Köln, ISBN 3-7609-1242-7
  • Ramírez Sergio , : Viva Sandino!. Wuppertal 1976, ISBN 3-87294-077-5
  • Rediske, Michael: Umbruch in Nicaragua. Berlin 1984, ISBN 3-923020-04-X
  • Wünderich, Volker: Sandino. Eine politische Biographie. Wuppertal 1995, ISBN 3-87294-696-X

Trivia

Die deutsche Rockgruppe BAP hat auf dem 1988 veröffentlichen Album Da Capo mit dem Lied Sandino über die Zustände in Nicaragua aufmerksam gemacht. U.a. wurden hier auch die Eindrücke der Konzerttour von Wolfgang Niedecken mit seiner damaligen Band Complizen erzählt. Im Refrain wird Sandino erwähnt, und dass man seine Enkel gesehen hat.

Einzelnachweise

  1. La Prensa 7 DE JUNIO DEL 2003 Algunas facetas del general Augusto C. Sandino
  2. El Nuevo Diario 5. März 2004 El Jícaro: ruta de la historia
  3. The Nation, December 23, 1999 Our Century: The Twenties
  4. Time, May. 07, 1928 Brothers' Plight
  5. Time, May. 28, 1928 Pirates: Samaritans
  6. Time Nov. 12, 1928 Not a Jot, Not a Tittle
  7. Time, Sep. 09, 1929 Prosperous Sandino
  8. Time, Feb. 13, 1933 Sandino Presents Arms
  9. Time, Mar. 05, 1934 Murder at the Crossroads
  10. Time, Apr. 16, 1934 Death at the Cross Roads (Cont'd)

Weblinks


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