- Pulcherricium caeruleum
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Blauer Rindenpilz Systematik Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes) Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae) Ordnung: Porenpilze (Polyporales) Familie: Cystidenrindenpilzartige (Phanerochaetaceae) Gattung: Terana Art: Blauer Rindenpilz Wissenschaftlicher Name Terana caerulea (Lam.) Kuntze Der Blaue Rindenpilz (Terana caerulea, Syn. Pulcherricium caeruleum) ist ein Pilz aus der Gattung Terana. Er gilt als die weltweit einzige Art dieser Gattung.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Der Blaue Rindenpilz bildet resupinate (dem Substrat anliegende), membranartige, wachsweiche Fruchtkörper von auffallender, violettblauer bis fast dunkelblauer Farbe, die von einem Terphenyl verursacht wird. Die Oberfläche der Fruchtkörper ist glatt bis leicht warzig, die Hyphenstruktur ist monomithisch (nur aus einem Typ Hyphen bestehend). Das Sporenpulver ist weiß. Die Fruchtkörper, die aus mehreren rundlichen Flecken zu bis zu einem Meter langen Überzügen zusammenwachsen, werden bis zu 5 mm dick und finden sich meist an der Unterseite des Substrates.
Ökologie
Der Blaue Rindenpilz ist ein Saprobiont der an in der Initial- bis späten Optimalphase verrottender, toter stehender oder liegender Stämmchen, an hängenden oder liegenden Ästen, in Holzhaufen oder freiliegenden Wurzeln gestürzter Bäume vorkommt. Bevorzugtes Substrat sind Laubhölzer, wie Esche, Ahorn, Haselnuss, Weide, Hainbuche und Eiche. Die Fruchtkörper sind mehrjährig, junge Fruchtkörper und Zuwächse kommen in Mitteleuropa vor allem in März, seltener im Oktober vor. Die Art bevorzugt warme, feuchte Laubwälder und geht in Deutschland selten über 400 m Höhe.
Verbreitung
Der Blaue Rindenpilz ist annähernd weltweit in wärmeren Gegenden verbreitet, er wurde in Neuseeland, Asien, Afrika, Nordamerika, den Kanarischen Inseln und Europa gefunden. Das europäische Verbreitungsgebiet umfasst Südeuropa und das ozeanisch geprägte Westeuropa (Portugal, Spanien, Frankreich, südwestliches Großbritannien). Das mitteleuropäische Verbreitungsgebiet umfasst die Schweiz, Österreich und Luxemburg, die derzeitige Ostgrenze der Verbreitung liegt am Oberrhein. Ein isoliertes Vorkommen besteht in Norwegen. Die Art hat im 19. Jahrhundert Arealeinbußen hinnehmen müssen und gilt heute in Deutschland nördlich des 50. Breitengrades, den Niederlanden, Belgien und Skandinavien als verschollen.
Bedeutung
Als Speisepilz kommt die Art nicht in Frage, forstwirtschaftlich ist sie unbedeutend. Der Blaue Rindenpilz wurde von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie zum Pilz des Jahres 2009 gewählt und damit um erhöhte Aufmerksamkeit für die Art geworben, da im Zuge allgemeiner Erwärmung mit ihrer Ausbreitung zu rechnen ist.
Literatur
- G.J.Krieglsteiner: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 1 Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 2000, ISBN 3-8001-3528-0
- J. Breitenbach, F. Kränzlin: Pilze der Schweiz, Band 2. Verlag Mykologia Luzern, 1986, ISBN 3-85604-010-2
Weblinks
Eichenrotkappe (1994) | Zunderschwamm (1995) | Habichtspilz (1996) | Frauentäubling (1997) | Purpurleistling (1998) | Satansröhrling (1999) | Königsfliegenpilz (2000) | Stachelsporige Mäandertrüffel (2001) | Orangefuchsiger Raukopf (2002) | Papageigrüner Saftling (2003) | Echter Hausschwamm (2004) | Wetterstern (2005) | Ästiger Stachelbart (2006) | Puppenkernkeule (2007) | Bronzeröhrling (2008) | Blauer Rindenpilz (2009)
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