Purpurfilziger Holzritterling

Purpurfilziger Holzritterling
Rötlicher Holzritterling
Rötlicher Holzritterling (Tricholomopsis rutilans)

Rötlicher Holzritterling (Tricholomopsis rutilans)

Systematik
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Ritterlingsartige (Tricholomataceae)
Gattung: Holzritterlinge (Tricholomopsis)
Art: Rötlicher Holzritterling
Wissenschaftlicher Name
Tricholomopsis rutilans
(Schaeff.) Singer

Der Rötliche Holzritterling (Tricholomopsis rutilans) (auch Purpurfilziger Holzritterling) ist eine Pilzart aus der Gattung der Holzritterlinge (Tricholomopsis).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der Rötliche Holzritterling, der als einer der schönsten mitteleuropäischen Pilze gilt, bildet in Hut und Stiel gegliederte, etwa 5 bis 15 cm breite und bis 16 cm hohe Fruchtkörper. Der zunächst halbkugelige, später ausgebreitete Hut hat eine gelbe Grundfarbe und ist mit weinroten Faserschüppchen bedeckt. Bei jungen Fruchtkörpern stehen die Schuppen zunächst sehr beisammen, was zu einer weinroten, fast schwarzroten Färbung führt. Bei ausgewachsenen Pilzen wandern die matten roten Schuppen weiter auseinander und die gelbe Grundfarbe wird von oben sichtbar (Mitte rot, nach außen hin dunkel gelb bis orange), bei Exemplare wirken nahezu gelb, besonders, wenn die Schüppchen durch Regen abgewaschen sind. Die gedrängt stehenden, ausgebuchteten oder breit angewachsenen Lamellen sind lebhaft gelb und besitzen eine stark bewimperte Schneide. Das Sporenpulver ist weiß.

Der hutfarbene, jung volle, im Alter manchmal hohl werdende Stiel kann bis 10 cm lang und 2,5 cm dick werden. Das Fleisch ist sattgelb, saftig und hat einen milden bis etwas muffigen Geschmack. Die Fruchtkörper erscheinen einzeln oder in kleinen Büscheln.

Ökologie

Der Rötliche Holzritterling ist ein saprobiontischer Bewohner von Totholz, der im besiedelten Substrat eine Weißfäule erzeugt. Er wächst in der Regel auf Nadelholz, in Mitteleuropa in erster Linie auf liegenden Stämmen, Strünken und toten Wurzeln von Fichte, daneben Kiefern und Tannen, sehr selten auch auf Laubholz. Er kommt in diversen Fichten- und Fichten-Tannenwäldern, in Kiefern- und Fichtenforsten, in Mischwäldern und mit den Substratbäumen auch in anderen Biotopen vor. Die Fruchtkörper erscheinen hauptsächlich von Juli bis November, seltener auch schon etwas früher.

Verbreitung

Der Rötliche Holzritterling kommt in Australien, Mittelamerika, in Asien von Kleinasien und dem Kaukasus bis Japan und Korea, in Nordamerika, Nordafrika und auf den Kanaren vor. In Europa ist er vom Mittelmeerraum bis zum 69. Breitengrad in Norwegen und Finnland vertreten. In Deutschland ist die Art, die vom forstlichen Anbau von Fichten und Kiefern profitiert, überall stark verbreitet bis gemein.

Bedeutung

Der Rötliche Holzritterling ist zwar essbar, aufgrund seines dumpfen Geschmacks aber als Speisepilz eher ungeeignet. Als Totholzbesiedler spielt er forstwirtschaftlich keine Rolle.

Literatur

  • G. J. Krieglsteiner, A. Gminder: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 3, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3536-1
  • J. Breitenbach, F. Kränzlin: Pilze der Schweiz, Band 3. Verlag Mykologia, Luzern 1991, ISBN 3-85604-030-7
  • K. Montag: Der Tintling - Wochenkalender für das Jahr 2008. Schmelz, 2007

Weblinks


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