Puzo

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Mario Puzo (* 15. Oktober 1920 in New York City; † 2. Juli 1999 in Bay Shore auf Long Island) war ein US-amerikanischer Autor italienischer Abstammung.

Als Krimiautor weltweit bekannt wurde Mario Puzo durch seinen Roman Der Pate (engl. The Godfather) von 1969, ein Mafia-Familienepos, das den Aufstieg einer italienischen Mafiafamilie über eine Generation zeigt, und den gleichnamigen Film von Francis Ford Coppola. Für die Drehbücher zu Der Pate und Der Pate, Teil II erhielt er, zusammen mit dem Regisseur Francis Ford Coppola, je einen Oscar in der Kategorie bestes adaptiertes Drehbuch.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Puzo wuchs in ärmlichen Verhältnissen im New Yorker Stadtteil Little Italy auf. In seinen Werken setzte er sich meist mit seiner Herkunft sowie der Stellung italienischer Einwanderer in den Vereinigten Staaten auseinander. Im Zweiten Weltkrieg meldete er sich freiwillig und war auch als Soldat in Deutschland stationiert. Nachdem er in die USA zurückgekehrt war, studierte er mit einem GI-Stipendium für ehemalige Soldaten in Abendkursen an der New Yorker The New School for Social Research und an der Columbia University.

Seine erste Kurzgeschichte veröffentlichte Puzo 1950, 1955 seinen ersten Roman The Dark Arena, der in Schwarzmarktkreisen im Nachkriegsdeutschland spielt. Er schrieb für Magazine und war zeitweise auch Regierungsangestellter. Mit seinem Roman Mamma Lucia (The Fortunate Pilgrim) gelang ihm 1965 der große Durchbruch. Der Roman spielt in italienischen Einwanderkreisen in New York während der Depressionszeit. Im Jahre 1969 veröffentlichte er dann seinen legendären Bestseller Der Pate.

Im Jahr 1977 erschien seine Tatsachenbericht Inside Las Vegas, ein Jahr später verarbeitete er das Spielermilieu von Las Vegas im Roman Narren Sterben (Fools Die). 1984 wurde Der Sizilianer (The Sicilian) veröffentlicht, 1990 Der vierte K(ennedy) (The Fourth K), ein Roman um einen weiteren Präsidenten aus dem Kennedy Clan. 1996 schrieb er den Roman Der letzte Pate, 2001 erschien sein letzter Roman Omertà, den Roman Die Familie hat er nicht mehr zu Ende geschrieben. Puzo schrieb neben den Drehbüchern zu den Paten-Filmen auch die Drehbücher zu Filmen wie Erdbeben (Earthquake) (1974), Cotton Club (1984), Superman (1978) und Superman 2 (1980) [1]. Seine Erfahrungen als Drehbuchschreiber in Hollywood schildert er auch in einer autobiographischen Skizze. Auch hier war er nach eigenen Angaben nur wegen des Geldes tätig - sein Superman Drehbuch schrieb er wegen einer fälligen umfangreichen Steuernachzahlung[2].

In einem seiner seltenen Interviews (bei Larry King 1996) gab er an, sowohl das Buch Der Pate, als auch die Drehbücher dazu und spätere Drehbücher nur aus Geldgründen geschrieben zu haben, und das er den Paten sogar noch überarbeiten wollte, sein Verleger hatte aber bereits das Buch veröffentlicht. Den Roman Mamma Lucia, der zuvor erschien, hielt er für sein bestes Werk, das ihm aber wenig Geld einbrachte - zu einer Zeit als er schon fünf Kinder hatte.

Die Filmumsetzungen Der Pate, Der Pate – Teil II und Der Pate III sind alle preisgekrönt und wurden weltweit über eine Milliarde mal gesehen. Nach Puzos Angaben war er es, der Marlon Brando für die Rolle des Paten vorschlug[3]. Er hatte vorher Brando angerufen, da er mit den diskutierten Besetzungsvorschlägen nicht einverstanden war. Brando wies ihn daraufhin, das kein Studio ihn zur Zeit einstellen würde und dass er mit dem Regisseur sprechen sollte, falls dieser fest stehe. Regisseur Francis Ford Coppola akzeptierte dann Brando in der Hauptrolle. Puzo hatte nach eigenen Angaben keine persönlichen Erfahrungen mit dem Mafia-Milieu - der Roman beruht vollständig auf Recherchen, und auch für die Rolle des Sängers Johnny Fontane war Frank Sinatra nach Puzo kein direktes Vorbild. In dem Buch sah Puzo auch weniger die Thriller-Aspekte im Vordergrund, als die Familiengeschichte. Mit der zweiten Fortsetzung des Paten, an dem auch Coppola wesentlich das Drehbuch bestimmte, war Puzo weniger zufrieden.

Mit seinem letzten Werk Die Familie (The Family) erfüllte sich Mario Puzo einen lebenslangen Traum, die Geschichte der mächtigen Renaissance-Familie der Borgias zu schreiben, in dem er sich eng an historische Fakten hält. Schon in The Last Don (dessen Handlung nichts mit der des Paten zu tun hat) waren Aspekte der Borgia-Geschichte eingeflossen.[4] Der Name der Familie Clericuzio im Roman war der Name seiner Mutter nach ihrer zweiten Ehe (und der seiner Geschwister, die diesen dann zu Cleri verkürzten). Aus seinem Roman The Last Don entstand 1997 eine TV-Serie bei CBS (mit Kirstie Alley, Joe Mantegna).

Puzo selbst starb während seiner Arbeit an „Die Familie“ in seinem Haus auf Long Island. Vollendet wurde das Buch von Puzos Assistentin und Lebensgefährtin über zwanzig Jahre Carol Gino, die auch an den Recherchen für das Werk mitgearbeitet hatte.

Puzo hatte fünf Kinder aus erster Ehe. Nach dem Tod seiner Frau lebte er mit Carol Gino zusammen, die ihm als hauptberufliche Krankenschwester 1978 in Las Vegas (Puzo war passionierter Spieler) das Leben rettete. Sie erkannte Symptome einer drohenden Angina Pectoris (u.a. blaue Finger) und sorgte dafür, dass er sich untersuchen und einer Bypass Operation unterziehen ließ.

Seine Tochter Dorothy Ann Puzo ist Regisseurin des Films Cold Steel (1987).

Auszeichnungen

Puzo erhielt bei den Oscarverleihungen der Jahre 1973 und 1975 einen Oscar in der Kategorie bestes adaptiertes Drehbuch, da er zusammen mit Francis Ford Coppola die Drehbücher zu Der Pate und Der Pate – Teil II verfasst hatte. 1990 kam Der Pate III in die Kinos, für den Puzo erneut das Drehbuch schrieb. Für das Drehbuch zu der Pate 1 erhielt er 1972 einen Golden Globe, für die Drehbücher von Teil 2 und 3 wurde er für den Golden Globe nominiert. Für den ersten und zweiten Teil des Paten erhielt er außerdem einen WGA-Award, für Superman wurde er 1978 für den WGA Award nominiert.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. sowie Christopher Columbus - The Discovery (1992), Regie John Glen. Dafür wurde er allerdings für die Goldene Himbeere der schlechtesten Drehbücher nominiert
  2. Interview mit Larry King
  3. Interview mit Larry King 1996
  4. Interview mit Larry King

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