- Pyelitis
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Als Nierenbecken (lat. Pelvis renalis, griech. Pyelos) bezeichnet man das trichterförmig erweiterte obere Ende des Harnleiters, das als Sammeltrichter für den Urin aus den Sammelrohren dient. Es ist Teil der Harnwege. Das Nierenbecken liegt im inneren Hohlraum der Niere (Sinus renalis) und geht meist waagerecht (bzw. leicht nach unten gerichtet) aus der Mitte der Niere ab. Das Nierenbecken ist von einer Schleimhaut mit einem Urothel ausgekleidet. Bei Pferden enthält die Schleimhaut Schleimdrüsen.
Säugetiere mit einer gelappten Niere (Meeressäuger, Bären) oder mehrwarzig-gefurchten Niere (Wiederkäuer) haben kein Nierenbecken.
Inhaltsverzeichnis
Erkrankungen
Nierenbeckenentzündung (Pyelitis)
Eine Pyelitis entsteht zumeist durch eine über den Harnleiter aufgestiegene Infektion, die auch auf das Nierengewebe (Nierenparenchym) übergreifen kann (dann als Pyelonephritis bezeichnet). Die Nierenbeckenentzündung wird durch Abflussstörungen (z. B. Nierensteine) oder zu geringe Spülung (zu geringe Urinproduktion) begünstigt.
Die Behandlung besteht in einer deutlich vermehrten Flüssigkeitsaufnahme (mehr als 3 Liter pro Tag) und einer Gabe von Antibiotika, die nicht metabolisiert werden und somit auch im Harn noch ihre Wirkung entfalten, wie z. B. Cotrimoxazol oder Gyrasehemmer.
Nierenbeckensteine
Nierenbeckensteine sind eine spezielle Lokalisation von Nierensteinen (näheres siehe dort). Sie können das ganze Nierenbecken ausfüllen und werden dann Nierenausgusssteine genannt. Die Nierenausgusssteine müssen meist operativ entfernt werden.
Nierenbeckenkarzinom
Das Nierenbeckenkarzinom ist ein bösartiger Tumor des Nierenbeckens. Männer sind deutlich häufiger betroffen als Frauen, das höchste Erkrankungsrisiko besteht zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr.
Siehe auch
Weblinks
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