Pyrenäenhalbinsel

Pyrenäenhalbinsel
Lage der Iberischen Halbinsel in Europa (rot)
Die Positionen der verschiedenen Länder/Territorien.
Die Topographie der Iberischen Halbinsel

Die Iberische Halbinsel (oder Pyrenäenhalbinsel) lässt sich als der Teil Europas beschreiben, der südwestlich der Pyrenäen liegt. Spanien, Portugal, das Fürstentum Andorra und Gibraltar sind die heutigen Staatsgebilde auf der Halbinsel. Spanien nimmt etwa 6 Siebtel der Fläche ein. Portugal liegt an der Westküste. Andorra liegt im Nordosten, auf dem Grenzgebirge zu Frankreich. Gibraltar an der Südspitze der Halbinsel ist eine britische Kronkolonie.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte - Rückblick

Die Iberische Halbinsel führt ihren Namen auf die Volks- oder Stammesgruppe der Iberer zurück, die dort in der Antike gelebt haben. Der namensgebende Fluss Ebro (Lateinisch Iberus) fließt vom Norden aus ins Mittelmeer. Iberia (Ιβηρία) war auch die griechische Bezeichnung dieser Gegend.

Im Lateinischen wurde die Region Hispania genannt, wovon España und Spanien abgeleitet sind. Die römische Provinz Lusitania im Südwesten der Halbinsel erfasste den größten Teil des heutigen Portugals sowie Teile von Extremadura. Lusitania wurde daher zum lateinischen Namen Portugals, eingedeutscht Lusitanien.

Im Mittelalter gehörten große Teile der Iberischen Halbinsel zur islamischen Welt. Der maurische Einfluss hat die hispanische Kultur auf nachhaltige Art und Weise geprägt. Etwa von 1.000 bis zum 2. Januar 1492 (Sieg über Boabdil), verlief die allmähliche Reconquista von Al-Andalus. Die verbliebenen Muslime und auch die spanischen Juden, die Sephardim, mussten im Zuge dieser Eroberungskriege Spanien verlassen oder zum Christentum konvertieren.

Topografie

Die Hochebene der Meseta wird durch die westliche Fortsetzung der Pyrenäen, das Kantabrische Gebirge nach Norden (zur Biscaya mit der Costa Verde) hin begrenzt. Dieser "Tisch“ (Mesa) des kastilischen Hochlandes macht etwa die Nordhälfte der Halbinsel aus. Salamanca, León und Burgos sind die beherrschenden Orte. Die Meseta wird vom Fluss Duero (span.) - Douro (portugiesischer Name) in eine Nord- und Südhälfte geteilt. Dieser mündet beim dem Staat namengebenden Porto in den Atlantik. Im Südwesten geht sie in die bergigere Extremadura über, mit der sie geologisch eine Einheit bildet.

Der Ebro

Das Flusssystem des Aragón/Ebro bildet im Osten südlich der Pyrenäen ein Flußdreieck um Saragossa (Zaragoza), das durch ein niedriges Randgebirge (v. a. der Costa Brava) vom Mittelmeer getrennt ist.

Die Ost-West-Flüsse

Verlauf des Tajo/Tejo

Südlich der Meseta verlaufen von Osten nach Westen drei große Flusssysteme quer durch die Iberische Halbinsel: Tajo (span.) bzw. Tejo (port.), Guadiana und das Becken des Guadalquivir (von N nach S aufgezählt). Ihren ideellen gemeinsamen Ursprung haben sie an den Sierras des Iberischen Gebirges (span. Sistema Ibérico)). Das Iberische Gebirge bildet von Westen betrachtet den hohen Ostrand des zentralen Tafellandes und ist die Hauptwasserscheide zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Mittelmeer.

  • Der Guadiana verläuft entlang der Linie Don Benito - Villanueva de la Serena , Mérida, Badajoz, Ayamonte. Er bildet mit seinem ab Badajoz nach Süden gerichteten Schlußlauf ungefähr die Ostgrenze Portugals mit Spanien.

Berge und Küstengebirge

Die Nordküste Spaniens verläuft fast in gerader Linie und bildet nur zwischen Gijón und Avilés sowie zwischen Ribadeo und A Coruña (spanisch La Coruña) bedeutendere Vorsprünge nach Norden. Im Westen schließt sich die Bergketten der Region Galicien an. Der die Grenze zwischen Spanien und Frankreich bildende Fluss Bidassoa läuft am nordwestlichen Ausläufer der Pyrenäen zwischen Hendaye und Irun in den Golf von Biscaya.

Die Süd- und Ostküste bildet die Sierra Nevada mit ihren Vorgebirgen und im Meer endenden Landvorsprünge. Der höchste Berg der Halbinsel ist mit 3.482 m Höhe der Mulhacén, der in Andalusien in der Provinz Granada liegt. Die zum Mittelmeer davor liegenden Küstenabschnitte bilden die Buchten / Golfe von Cádiz, Málaga, Almería, Cartagena, Alicante und den Golf von Valencia (von Westen nach Osten).

Das europäische Faltengebirge findet seine Entsprechung durch die Auffaltung der Atlasgebirge an der Nordwestseite der afrikanischen Platte.

Satellitenbild

Die portugiesischen Küstenregionen

Die portugiesischen Küstenregionen bilden den Südwesten der Halbinsel. Der Minho liegt davon im Nordwesten und im Nordosten Trás-os-Montes (Hinter den Bergen).

Die wichtigsten Landschaften in Mittelportugal sind die Beira, der Ribatejo (die Tejo-Ebene mit Beinamen Garten Lissabons), die Estremadura sowie das Mündungsgebiet des Tejo.

Der Süden Portugals setzt sich aus den drei Landschaften Terras do Sado, Alentejo und Algarve zusammen (Von N nach S).

Länder und Territorien

Polítische Aufteilung[1]
Gebiet Bevölkrg. Größe (km²) Hauptstadt
Spanien Spanien 42.167.337[2] 493.519[3] Madrid
Portugal Portugal 10.077.388 89.261 Lissabon
Andorra Andorra 81.222 467,76 Andorra la Vella
Gibraltar Gibraltar 27.967 6,50 Gibraltar
Iberische Halbinsel insg. 52.353.914 583.254

Einzelnachweise

  1. Hier fehlen die Azoren, Madeira, Balearen, Kanaren, Ceuta y Melilla, da sie nicht auf dem Festlandsockel liegen.
  2. Festlandsspanien ohne Kanaren, Balearen, Ceuta und Melilla.
  3. Festlandsspanien hat 504.645 km², Zahl hier ohne Kanaren, Balearen, Ceuta und Melilla.

Literatur

  • Gerstenberger, Debora, Iberien im Spiegel frühneuzeitlicher enzyklopädischer Lexika Europas. Diskursgeschichtliche Untersuchung spanischer und portugiesischer Nationalstereotypen des 17. und 18. Jahrhunderts (Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Bd. 110), Stuttgart (Franz Steiner) 2007.

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