Q33NY

Q33NY
Hoax: Unter Verwendung der Schriftart Wingdings wird aus der angeblichen Flugnummer Q33NY der Flüge von 9/11 eine eindeutige Symbolfolge (Die Flugnummern waren allerdings UA175 und AA11).

Als Hoax (engl. für Jux, Scherz, Schabernack; auch Schwindel) wird heute meist eine Falschmeldung bezeichnet, die per E-Mail, Instant Messenger oder auf anderen Wegen (z. B. SMS und MMS) verbreitet, von vielen für wahr gehalten und daher an Freunde, Kollegen und andere Personen weitergeleitet wird.

Inhaltsverzeichnis

Wortbedeutung

Das Wort Hoax ist zum ersten Mal 1796 belegt. Seine Herkunft ist nicht eindeutig nachgewiesen, es wird jedoch vermutet, dass es sich von Hocus ableitete, welches wiederum eine Verkürzung von Hocus Pocus („Hokuspokus”) war. Hocus Pocus ist im Englischen zum ersten Mal 1624 belegt und bezeichnete einen Unterhalter oder auch Zauberkünstler. Die Wortschöpfung Hocus Pocus war vermutlich als Verballhornung aus der Wandlungs-Formel in der katholischen Heiligen Messe entstanden. Der lateinische Text lautet: hoc est enim corpus meum (denn dies ist mein Leib) – was zu der Verballhornung hoc-us-po-cus verdichtet wurde.

Erscheinungsformen

Ein Hoax kann auch in Form der Zeitungsente oder als Urban Legend auftreten. Auch ein Aprilscherz hat oft die Form eines Hoax. Es kursieren auch immer wieder Hoaxes im Netz, die aus diffamierenden und volksverhetzenden Gründen verbreitet wurden, beispielsweise der Q33NY-Hoax (siehe Abbildung).

So genannte Charity-Hoaxes suggerieren oft einen karitativen Hintergrund und behaupten beispielsweise, dass ein bekannter Konzern ein paar Cent pro weitergeleiteter Mail zahlt, wodurch eine lebensrettende Operation finanziert werden soll.

Auch Kettenbriefe, die per E-Mail weitergeleitet werden, können zu den Hoaxes gezählt werden, denn hier existiert selten ein realer Hintergrund, der die Verbreitung rechtfertigen würde. Ein verbreitetes Beispiel dafür sind Briefe, die angeblich von den Redakteuren vom MSN Messenger verschickt worden seien und die einen dazu auffordern, die Mail an möglichst viele Leute weiterzuschicken, denn nur so könne man sich in Zukunft einen gratis Account beim, angeblich kostenpflichtigen, MSN sichern. Ähnliche Vorfälle werden auch bei anderen Instant-Messaging-Diensten wie zum Beispiel ICQ und bei Online-Netzwerken wie Facebook oder studiVZ beobachtet.

Um Interesse und starke Beteiligung am Weiterleiten zu erreichen, beziehen sich die Texte der E-Mail-Kettenbriefe oft auf aktuelle Geschehnisse und benutzen damit die sog. Lokomotiv-Technik, die auch in der Presse als Aufmerksamkeitserreger gebräuchlich ist. In Zeiten etwa, zu denen Energieversorgungsunternehmen besonders in der öffentlichen Kritik stehen, ergeht eine Ketten-Mail, die zum Abschalten aller Stromverbraucher zu einer bestimmten Zeit eines bestimmten Tages aufruft. Auf dem Zug der Tagesereignisse fahrend wendet sich so ein Aufruf etwa an ökologisch engagierte E-Mail-Benutzer. Oft behauptet der Text eine Organisation, die hinter der Aktion stehe, nennt sie aber nicht namentlich oder nennt einen erfundenen Namen.

Solch ein E-Mail-Kettenbrief missbraucht das Engagement der E-Mail-Teilnehmer, um eine mehr oder weniger starke und unnötige Netzlast zu erzeugen. Er ist somit keineswegs unschädlich, denn die Netzkapazität muss finanziert werden, und falls sie nicht ausreichend verfügbar ist, wird der Datenverkehr gebremst.

Eine weitere Variante sind sinnlose Kettenlinks. Die betroffenen Websites enthalten kaum verwertbare Informationen, aber stets einen Link zu einer anderen Seite, die ähnlich aufgebaut ist. Die Surfer hangeln sich so von Seite zu Seite, ohne die eigentlich gesuchte Information zu finden. Ein typischer Vertreter dieser Art von Hoax ist in etlichen Blogs zu finden. Deren starke interne Verlinkung sorgt inzwischen dafür, dass eine Suche nach dem „besten Blondinenwitz aller Zeiten”[1] kaum noch Witze, dafür aber umso mehr Blogeinträge zu Tage fördert.

Beispiele

Ein typisches modernes Beispiel ist der Good-Times-Hoax, eine angebliche E-Mail, die beim Öffnen die Festplatte löscht. Die Warnung vor diesem „Virus” verbreitete sich 1994 millionenfach über E-Mail und wurde auch von vielen Zeitungen und Fachinstitutionen veröffentlicht. Die damals vermeintliche Gefahr durch Viren, die sich per E-Mail verbreiten, wurde allerdings erst Jahre später Wirklichkeit, beispielsweise durch Loveletter.

Bekannte Beispiele sind auch eine angebliche Entscheidung des OLG Augsburg zur Rückerstattung von Rundfunkgebühren von der GEZ sowie die Bonsai-Katzen oder unter muslimischen Jugendlichen das Rattenmädchen (Cursed Girl).

Hoax und Computervirus

Während ein Hoax meist nur erschrecken soll, eignet sich sogenanntes Phishing zum Betrug, indem es den Empfänger der E-Mail auffordert, Anmeldedaten, beispielsweise für das Onlinebanking, per E-Mail oder über eine gefälschte Website bekannt zu machen. Es gibt auch Hoaxes mit „Schadroutinen“, die z. B. den Benutzer auffordern, bestimmte Dateien zu löschen, da es sich um Viren handele (beispielsweise die Dateien SULFNBK.EXE und JDBGMGR.exe (Teddybärenvirus)). Da es sich jedoch um eine notwendige Systemdatei unter Windows handelt, schädigt der Benutzer sein eigenes System.

Im erweiterten Sinn kann ein Hoax auch als Computervirus betrachtet werden, das sich durch Social Engineering fortpflanzt, indem es nicht das Computersystem, sondern den Nutzer zu dessen Weiterverbreitung veranlasst.

Einzelnachweise

  1. Spiegel Online – LINK-WAHNSINN: Blogger feiern "besten Blondinenwitz aller Zeiten" (abgerufen am 25. Februar 2009)

Weblinks


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