QC-Verkehrsflugzeug

QC-Verkehrsflugzeug

Ein Verkehrsflugzeug ist ein Flugzeug, das von Fluggesellschaften, Frachtfluggesellschaften und Privatbetreibern im öffentlichen Verkehr betrieben wird und dessen hauptsächlicher Einsatzzweck der kommerziell ausgerichtete Transport von Passagieren oder Frachtgut ist. Im Jahr 2008 gab es weltweit 19.600 Verkehrsflugzeuge. Die Zahl der geparkten Maschinen erhöhte sich um 1.190 auf 2.400 (ca. 12 %)[1]

Die in einem Verkehrsflugzeug vorhandene Ausstattung und der angebotene Komfort richtet sich nach der Art der Fluggesellschaft (siehe auch Billigfluggesellschaft) und der gebuchten Beförderungsklasse (First, Business und Economy), sowie auch der Wünsche der Privatbetreiber und Bedürfnisse der Spediteure.

Moderne Verkehrsflugzeuge sind mit einer Druckkabine ausgerüstet, um den Luftdruck im Inneren der Kabine auch in großen Flughöhen auf einem für Menschen normalen Niveau halten zu können. Des Weiteren betreibt heute jedes Verkehrsflugzeug eine Klimaanlage.

Ein Düsenverkehrsflugzeug ist ein von Strahltriebwerken angetriebenes Verkehrsflugzeug.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die wichtigsten Meilensteine in der Entwicklung von Verkehrsflugzeugen

Die Sikorsky Ilja Muromez war 1914 das erste als solches konstruiertes Passagierflugzeug mit geschlossener, beheizter und beleuchteter Passagierkabine für 16 Personen mit Schlafraum und Toilette. Die Vorgängermodelle Sikorsky Russki Witjas, „Grand Baltiski“ und „Le Grande“ waren noch als Experimentalflugzeuge einzuordnen. Das erste Ganzmetall-Verkehrsflugzeug war die Junkers F 13 von 1919.

Lockheed entwickelte mit der Lockheed Orion 1931 das erstes Verkehrsflugzeug mit Einziehfahrwerk. Mit der Douglas DC-3 gelang Douglas 1935 ein Sprung nach vorn in Bezug auf Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit. Das erste Verkehrsflugzeug mit Druckkabine war 1938 die Boeing B-307 Stratoliner.

Die Lockheed Constellation von 1943 war das erste Verkehrsflugzeug im transkontinentalen Linienverkehr in den USA. Sie war der Höhepunkt der Entwicklung von Kolbenmotor-getriebenen Verkehrsflugzeugen, denn 1948 wurde die Vickers Viscount, das erste Turbopropverkehrsflugzeug, und 1949 die De Havilland DH 106 Comet, das erste Düsenverkehrsflugzeug, gebaut.

Das erstes Kurzstrecken-Düsenverkehrsflugzeug mit am Rumpfheck angeordneten Triebwerken und einem „sauberen“ Tragflügel war 1955 die Sud Aviation Caravelle. Die Boeing 707 war 1957 das erste mit Strahltriebwerken ausgestattete Langstreckenflugzeug.

Die Antonow An-22 absolvierte 1965 ihren Erstflug und blieb bis zur Vorstellung der Boeing 747 das größte Flugzeug der Welt. Sie ist bis heute noch die größte Turboprop-Maschine. Der Erstflug des bis heute erfolgreichsten Verkehrsflugzeuges, der Boeing 737, fand 1967 statt. Sie ist bis heute international in vielen Varianten als Kurz- und Mittelstreckenpassagierflugzeug im Einsatz. Die Tupolew Tu-144 war 1968 das erste Überschall-Verkehrsflugzeug. Einen Sprung nach vorne in Bezug auf die Flugzeuggröße und Flugreichweite machte Boeing 1969 mit dem Boeing 747 „Jumbo Jet“. Es war der erste Großraumjet (Wide-Body), die Fluggesellschaft Corsairfly schaffte eine 747 mit 587 Sitzplätze an.

Das erste zweistrahlige Großraumflugzeug war 1972 der europäische Airbus A300. Die Concorde, das berühmteste Überschall-Verkehrsflugzeug, startete 1976 das erste Mal zu kommerziellen Linienflügen.

Im Airbus A320 wurde 1987 das erste Mal in einem Verkehrsflugzeug Glascockpit, Fly-by-Wire-Steuerung und ein Sidestick statt einem Steuerhorn eingesetzt. Zudem erhöhte eine verfeinerte Computersteuerung die Wirtschaftlichkeit und verhinderte Lastüberschreitungen durch Begrenzung der Steuerbefehle auf ein bestimmtes Mass innerhalb des sogenannten „Flight Envelopes“.

Der Airbus A380 war 2005 das erste Großraum-Verkehrsflugzeug mit zwei durchgehenden Passagierdecks übereinander (four-aisle). Kunststoffverbundmaterialien wurden in so weitreichendem Umfang wie vorher noch bei keinem Verkehrsflugzeug eingesetzt, um Gewicht zu sparen und somit einen deutlichen Wirtschaftlichkeitsvorteil zu erreichen.

Hersteller

Der Markt der Verkehrsflugzeuge mit über 100 Sitzplätzen wird seit der Fusion der beiden amerikanischen Hersteller Boeing und McDonnell Douglas von zwei Anbietern in einem sog. Duopol bedient:

Im Bereich der sog. Regionalverkehrsflugzeuge mit 30 bis 100 Sitzplätzen bieten folgende Firmen Flugzeuge an, wobei die drei ersten den Markt klar dominieren:

Folgende Firmen haben ihre Tätigkeit im Zuge der immer stärkeren Konsolidierung des Flugzeugherstellermarktes seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges als Entwickler neuer Verkehrsflugzeuge eingestellt bzw. entwickeln zur Zeit keine neuen Typen:

Regionalverkehrsflugzeug

British Aerospace Avro RJ85

Unter einem Regionalverkehrsflugzeug versteht man ein kleineres Verkehrsflugzeug, das im sogenannten Regionalluftverkehr, also auf kurzen oder wenig gefragten Routen eingesetzt wird. Meist zielt das Angebot auf den hochpreisigen Sektor der Geschäftsreisenden, denn die Sitzkilometerkosten sind mit den Kosten der Billigfluglinien nicht konkurrenzfähig. Große Fluglinien lagern daher gern den Regionalverkehr in eine Tochtergesellschaft aus, um dem Kostendruck besser entgegnen zu können. Regionalflüge machen nämlich einen großen Anteil der Flugbewegungen aus, erbringen jedoch nur einen geringen Anteil der Sitzkilometer. Der Regionalverkehr ist für große Fluggesellschaften nötig, um Passagiere zu den Drehkreuzen zu bringen und so die großen Langstreckenflugzeuge zu füllen.

Es sind üblicherweise zwei Triebwerke montiert (Ausnahme: BAe 146), sowie bis zu 70, in manchen Definitionen auch bis zu 120 Sitzplätze. Ein Mittelgang trennt je nach Rumpfbreite die Sitzanordnung 1+2 oder 2+2, bei größeren Modellen auch 2+3 oder 3+3. Die kleinsten Maschinen dieser Flugzeugklasse wie Embraer EMB 120 und Saab 340 bieten Platz für ca. 30 Passagiere.

Von grundlegender Bedeutung ist die Art der Triebwerke. Im Regionalflugverkehr hat ein Turboprop mit 500 bis 650 km/h einen Geschwindigkeitsnachteil gegenüber den mit Strahltriebwerk betriebenen Regionaljets. Aktuelle Regionaljets erreichen Geschwindigkeiten, die denen von Mittelstreckenflugzeugen in nichts nachstehen, also etwa 700 - 900 km/h. Da es mittlerweile eine große Anzahl dieser Regional-Jets gibt (etwa die Bombardier CRJ200 oder die Regionaljets von Embraer), sah es eine Zeitlang so aus, als stünden die Flugzeuge mit Turboprop-Propeller-Motoren vor ihrem Ende. Angesichts steigender Treibstoff-Preise kündigte sich 2005 allerdings so etwas wie eine Renaissance des Turboprop-Antriebs an, da diese einen niedrigeren Treibstoffverbrauch haben. Dieses führte zu einer steigenden Nachfrage sowohl bei ATR als auch bei Bombardier (für die Q-Serie).

Durch den Einbau von so genannten Active Noise Reduction-Systemen wurde zudem der Kabineninnenlärm der Propeller deutlich reduziert.

Ein Vorteil der Turbopropellermaschinen gegenüber den Regionaljets ist der geringere Treibstoffverbrauch und die deutlich kürzere Start- und Landestrecke, die sie für Flüge von und zu kleineren Flughäfen interessant macht. Vergleichbare geringe Werte für Start- und Landestrecke erreichen bei den Regionaljets nur speziell für diesen Zweck entworfene Maschinen, so z. B. die BAe-146, auch Jumbolino genannt.

QC-Verkehrsflugzeug

Ein QC-Verkehrsflugzeug (QC aus dem Englischen für quick change, also Schnellumrüstung) ist die Bezeichnung für Verkehrsflugzeuge, die durch schnelles Umrüsten der Kabinenausstattung für Passagier-, Fracht- oder Postbeförderung eingesetzt werden können.

Ausstattung

  • Notausgänge sind oft im Boden als floureszierend leuchtende Linie markiert, des Weiteren sind die Ausgänge mit Schildern über den Türen markiert („Exit“)
  • Flugzeugsitze haben Taschen an ihren Rücken, die dem Hintermann als Stauorte dienen (z.B. für Zeitschriften, Bücher)

Einzelnachweise

  1. Geschäftsbericht 2008 der Lufthansa AG, Seite 95

Siehe auch


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