Q and A

Q and A

Rupien! Rupien! (engl.: Q and A) ist ein 2005 erschienener Roman des indischen Autors und Politikers Vikas Swarup. Es beschreibt das Leben des Slumjungen Ram Mohammed Thomas, der in der indischen Version der Quizshow Wer wird Millionär? mitspielt. Trotz fehlender Allgemeinbildung kann er durch seine bewegte Lebensgeschichte alle Fragen beantworten und wird daher des Betrugs verdächtigt. Das Buch wurde durch die oscargekrönte Verfilmung Slumdog Millionär weltbekannt.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

Swarup war bereits ein erfolgreicher Diplomat, als er 2003 längere Zeit in London lebte und von Frau und Kindern getrennt war. In seiner Freizeit entschloss er sich, einen „indischen Roman mit indischen Figuren“ zu schreiben. Zum Thema seines Buches wurde er nach eigener Aussage durch einen Besuch einer der Lernstationen des Bildungsprojekts Hole in the Wall inspiriert[1], als Rahmenhandlung wählte er eine Quizshow, da dort „jederzeit fühlbare Spannung“ vorhanden sei. Da er zudem ein Actionfan ist, baute er neben Lokalkolorit und Quizshow auch viele dramatische Szenen ein und gibt selbst zu, dass das Buch „recht kommerziell“ sei. Swarup schrieb „viereinhalb Kapitel“ und schickte sie an diverse Literaturagenten in London. Im August 2003 kam eine positive Rückmeldung, und Swarup schrieb das Buch in einem Monat fertig.[2]

Handlung

Der arme 18-jährige Kellner Ram Mohammad Thomas hat in der Quizshow Who Will Win A Billion? (kurz: W3B) (dt: Wer Wird Milliardär?) alle zwölf Fragen richtig beantwortet. Da die Produktionsfirma der Quizshow das Preisgeld von einer Milliarde Rupien nicht auszahlen kann, wird er vom korrupten Quizmaster Prem Kumar und den Produzenten gemeinsam mit der Polizei des Betrugs beschuldigt. Im Gefängnis wird Ram gefoltert und gezwungen einzugestehen, dass er bei der Show betrogen hat. Nur die Anwältin Smita hört ihm zu. In Rückblenden erzählt Ram ihr zwölf Kapitel seines entbehrungsreichen Lebens.

Autor Swarup benutzt die zwölf Fragen der Quizshow als Leitfaden, um Ram zwölf Kurzgeschichten über das Leben in den Slums von Indien erzählen zu lassen. Thematisiert werden u.a. ethnische Spannungen zwischen Hindus, Moslems und Christen, Drogenkonsum, Kindesmissbrauch, Korruption, die soziale Schere zwischen Arm und Reich, die schwierigen Verhältnisse zu England und Pakistan und viele mehr. Obwohl Ram arm und ungebildet ist, schlägt er sich mit Glück und Geschick durch. Alle zwölf Kapitel enden mit einer Quizfrage Kumars, die Ram durch seine Erlebnisse beantworten kann. Unter anderem lässt der Autor Ram als illegalen Touristenführer beim Taj Mahal arbeiten, weswegen er eine schwierige historische Frage zu diesem Gebäude beantworten kann.

Obwohl Ram im ganzen Buch ein Wanderarbeiter ist, hält er Kontakt zu seinem besten Freund Salim, der von einer Karriere als Bollywood-Schauspieler träumt. Zudem rettet Ram ein Mädchen namens Gudiya vor ihrem Vater, der ein Alkoholiker ist. Rams große Liebe wird die Prostituierte Nita, die von ihrer Familie im Alter von zwölf Jahren zum Anschaffen gezwungen wurde, und deren Jungfräulichkeit zum Höchstpreis versteigert wurde.

Am Ende kommt heraus, dass die Anwältin Smita dasselbe Mädchen ist, das Ram vor Jahren gerettet hatte, nämlich Gudiya. Sie verhilft Ram zu seinem Geld, womit er Nita freikaufen und heiraten kann. Salim wird ein Bollywood-Filmstar, und die korrupten Quizshow-Betreiber gehen pleite.

Kritiken

  • „Sehr indisch, sehr bunt, sehr pikant und ziemlich laut... virtuos verknüpfte Handlung... ein kritischer Problemfilm wird aus diesem Buch mit Sicherheit nicht.“ −Deutschlandfunk[3]
  • „Für Freunde der grenz- und kulturübergreifenden Gesellschaftssatire unbedingt empfehlenswert.“−Deutsche Welle[4]
  • „Ausgesprochen komisch, aber auch zutiefst erschütternd. Ein lautes JA zum Leben.“− wdr.de[5]
  • „Ein Roman, der... auf mahnende Zeigefinger und schwüle Indien-Exotik verzichtet, aber auch derart auf globale Lesetauglichkeit getrimmt ist, daß er die kulturellen Eigenheiten Indiens... kaum mehr benötigt.“−faz.net[6]

Verfilmung

Der britische Regisseur Danny Boyle verfilmte die Geschichte unter den Titel "Slumdog Millionär". Der Film wurde ein Erfolg bei Fans und Kritikern und bei der Oscarverleihung 2009 mit acht Academy Awards ausgezeichnet. Der Inhalt des Buches wurde gestrafft, so dass Themen wie z.B. Homosexualität, Kindesmissbrauch, Voodoo und Nationalismus im Film nicht mehr thematisiert werden. Die Quizfragen sind z.T. anders, und die Namen wurden teilweise geändert. Der im Buch arglose Salim wurde im Film kriminell, während die Rolle von Prem Kumar verkleinert und die der Gudiya ganz ausgespart wurde.

Einzelnachweise

  1. http://www.reuters.com/article/pressRelease/idUS191330+17-Feb-2009+BW20090217
  2. Who wants to be a Millionare?, rediff.com
  3. Sehr bunt, sehr pikant und ziemlich laut, deutschlandradio.de
  4. Rupien! Rupien!, dw-world.de
  5. Rupien! Rupien!, wdr.de
  6. Wer foltert den Milliardär?

Weblinks


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