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Quadrath-Ichendorf Stadt BergheimKoordinaten: 50° 56′ N, 6° 41′ O50.9357256.676894444444567Koordinaten: 50° 56′ 9″ N, 6° 40′ 37″ O Höhe: 67 m ü. NN Einwohner: 14.491 (31. Dez. 2007) Eingemeindung: 1. Jan. 1975 Postleitzahl: 50127 Vorwahl: 02271 Quadrath-Ichendorf ist der größte und bevölkerungsreichste Stadtteil der Kreisstadt Bergheim im Rhein-Erft-Kreis in Nordrhein-Westfalen und liegt an der Erft.
Am 31. Dezember 2007 lebten 14.491 Menschen in dem Ort. Der Ausländeranteil liegt bei 15,1 Prozent. Der Ort ist durch die Gestüte Schlenderhan und Pliesmühle überregional bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Quadrath sowie Ichendorf wurden erstmals im 11. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Seit dem Mittelalter gehört der Ort zunächst (Anfang des 11 Jahrhunderts) der Grafschaft, dann (1356) dem Herzogtum Jülich an. Dabei verläuft die Grenze zum Kurfürstentum Köln nur ein paar Kilometer weiter östlich - der Nachbarort Königsdorf gehörte bereits zum selbigen. Auf Karten des berühmten Kartographen und Kupferstechers Gerhard Mercator ist ab 1585 erstmals der Ortsteil „Quaetraet“ (Quadrath) zu sehen. „Ichendorp“ (Ichendorf) ist bspw. im Atlas Atlas Maior von Blaeu aus 1645 (Karte „Iuliacensis et Montensis Ducatus“) zu finden. Im Zuge des Aussterbens des Fürstenhauses nach 1609 wird der Ort wie das gesamte Herzogstum Wittelsbacher, also Kurpfälzischer, Besitz. Dem kurzen Intermezzo der französischen Besatzung (ab 1794) der westlichen Rheinlande folgt die Angliederung durch den Wiener Kongress (1815) an Preußen.
Durch den Fund von Braunkohle in unmittelbarer Ortsnähe wurde aus dem Bauerndorf ein Industrieort. Die Braunkohlegruben versorgten eine Brikettfabrik, von der heute noch Teile an der B 55 erhalten sind. Mit dem Martinswerk siedelte sich das erste Werk der chemischen Industrie an, das ebenfalls Energie und elektrischen Strom der Werke des Rheinischen Braunkohlereviers nutzte. Die Dorotheenhütte, eine Glasfabrik, wurde 1981 geschlossen. 2007 wurde mit der Rekultivierung des Braunkohletagebaues Bergheim-Fortuna begonnen, der unmittelbar an der nord-östlichen Ortsgrenze beginnt.
Durch die Erftbahn ist der Ort an das Schienennetz angeschlossen.
Bis 1975 war Quadrath-Ichendorf eine eigenständige Gemeinde im Kreis Bergheim und ging anschließend als Stadtteil zu Bergheim über.
Infrastruktur
Sport
Im Ort liegt das Freibad Oleanderbad, es gibt einenen Sportplatz, eine Tennisanlage und mehrere Sporthallen. Überregional bekannter Sportverein ist der Radsportclub Staubwolke. Im „1.FC Quadrath-Ichendorf“ kann man außer Fußball viele andere Sportarten wie Turnen, Schwimmen, Fechten etc. ausüben.
Kirche
Die katholische Kirche besitzt in den beiden Ortsteilen Quadrath und Ichendorf jeweils eine Pfarrgemeinde: St. Laurentius und Heilig Kreuz. Die evangelische Petri-Kirche steht an der Grenze zwischen Quadrath und Ichendorf. Außerdem besitzt Quadrath-Ichendorf auch eine Moschee in Form eines umgebauten Fest- bzw. Tanzsaals mit Baujahr ca. 1900–1910 und einen Friedhof.
Bildung
In Quadrath-Ichendorf gibt es eine städtische Gesamtschule, zwei Grundschulen und mehrere Kindergärten. Für Jugendliche gibt es in der Nähe des Schwimmbades ein Jugendzentrum.
Konsum
Aufgrund der Ausdehnung des Ortes gibt es mehrere Geschäftszentren, in denen die Dinge des täglichen Bedarfs erworben werden können. Besonders hervorzuheben sind hierbei der Quadra-Park, der bis Ende 2008 zu einem Einkaufszentrum mit vielen Geschäften ausgebaut werden soll, sowie zwei Discounter, die in Quadrath-Ichendorf Filialen betreiben. Des Weiteren verfügt der Ort über zwei Drogeriegeschäfte, die aufgrund ihrer guten Lage auch von Personen von außerhalb besucht werden. Außerdem befinden sich auf der Köln-Aachener-Straße viele kleinere und größere Fachgeschäfte mit guter Beratung und Service.
Verkehr
Durch den Ort führt die B 55. Die Zufahrt zur A 61 (Bergheim-Süd) befindet sich in unmittelbarer Ortsnähe. Durch die Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft und die Erftbahn ist ein gut ausgebauter ÖPNV vorhanden. Die Buslinie 923 hat zudem auch innerortliche Bedeutung, indem sie die südlich der Bahnlinie Gebiete an den Bahnhof und dem dortigen Geschäftszentrum anbindet.
Altenbetreuung
Quadrath-Ichendorf verfügt über ein Altersheim sowie zahlreichen, speziell für die Bedürfnisse von Rentnern errichtete Wohnungen. Die Ichendorfer Pfarrgemeinde Heilig-Kreuz bietet einen wöchentlichen Seniorennachmittag mit Gottesdienst und Kaffeetrinken an. Ferner veranstaltet der AWO Ortsverein Quadrath-Ichendorf regelmäßig ein Treffen der Rentner in der Feierabendstube.
Literatur
- Harald Herzog: Schloss Frens in Landschaftsverband Rheinland Hrsg. Mitteilungen aus dem Rheinischen Amt für Denkmalpflege, Bonn, Heft 5: Was ist ein Baudenkmal, S. 92f, ISBN 3-7927-0761-6
- Harald Herzog, Rheinische Schlossbauten im 19. Jahrhundert - Landeskonservator Rheinland, Arbeitsheft 37. Rheinland-Verlag, Köln 1981. S.46-58 und Abb.3-14
- Annaliese Ohm, Albert Verbeek: Die Denkmäler des Rheinlandes 17.Bd. Kreis Bergheim, Düsseldorf 1971, 3 Bände, ISBN 3-508-00186-5
- Richard Klapheck: Die Baukunst am Nieder-Rhein, Der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen 2. Band, A.Bagel, Düsseldorf, 1915-1916, S.149-145 sowie Abb.161-164
Quellen
Weblinks
Homepage der Kirche St. Laurentius
Quadrath-Ichendorfer Handel-, Handwerk- und Gewerbeverein
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