Quaoar (Asteroid)

Quaoar (Asteroid)
Asteroid
(50000) Quaoar
Hubble-Aufnahme von Quaoar
Eigenschaften des Orbits (Simulation)
Orbittyp Transneptunisches Objekt
Große Halbachse 43,588 AE
Exzentrizität 0,036
Perihel – Aphel 42,008 – 45,169 AE
Neigung der Bahnebene 7,984°
Siderische Umlaufzeit 287 a 284 d
Mittlere Orbitalgeschwindigkeit 4,52 km/s
Physikalische Eigenschaften
Durchmesser 1250 ± 50 km
Masse 1,0-2,6×1021 kg
Albedo 0,10
Mittlere Dichte 2,0? g/cm³
Absolute Helligkeit 2,6
Geschichte
Entdecker Chad Trujillo,
Michael E. Brown
Datum der Entdeckung 4. Juni 2002
Andere Bezeichnung 2002 LM60

(50000) Quaoar [ˈkwɑːwɑr] ist der Name eines Transneptunischen Objekts im Kuipergürtel. Bevor er den Namen Quaoar erhielt, wurde er unter der vorläufigen Bezeichnung 2002 LM60 geführt. Entdeckt wurde der Asteroid am 4. Juni 2002 von den Astronomen Chad Trujillo und Michael E. Brown am California Institute of Technology in Pasadena, USA von denen er auch benannt wurde. Der Name Quaoar entstammt dem Schöpfungsmythos der nordamerikanischen Tongva-Indianer, die in der Gegend um Los Angeles leben. Die Internationale Astronomische Union (IAU) hat die Namensgebung mittlerweile offiziell bestätigt. Quaoar gehört wahrscheinlich zu der am 24. August 2006 von der IAU eingeführten Klasse der Zwergplaneten.

Inhaltsverzeichnis

Eigenschaften

Die acht größten TNOs Eris (Zwergplanet) Eris (Zwergplanet) Dysnomia (Mond) Dysnomia (Mond) Charon (Mond) Charon (Mond) Pluto (Zwergplanet) Pluto (Zwergplanet) Nix (Mond) Nix (Mond) Hydra (Mond) Hydra (Mond) Makemake (Zwergplanet) Makemake (Zwergplanet) Haumea (Zwergplanet) Haumea (Zwergplanet) Namaka (Mond) Namaka (Mond) Hi'iaka (Mond) Hi'iaka (Mond) Sedna (Asteroid) Sedna (Asteroid) Orcus (Asteroid) Orcus (Asteroid) Quaoar (Asteroid) Quaoar (Asteroid) Varuna (Asteroid) Varuna (Asteroid)

Vergleich der größten transneptunischen
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Die Bahn von Quaoar (blau) im Vergleich zu denen von Pluto (rot)
und Neptun (grau)

Quaoars Durchmesser wurde, unter anderem mit Hilfe des Hubble-Weltraumteleskopes, zu 1250 ± 50 km bestimmt. Damit war er, bis zur Entdeckung von (90482) Orcus und (90377) Sedna, das größte seit Pluto entdeckte Objekt im Sonnensystem. Quaoar ist größer als alle Asteroiden des Asteroidengürtels zwischen Mars und Jupiter zusammen. Dennoch beträgt sein Durchmesser nur etwa ein Zehntel des Erddurchmessers beziehungsweise ein Drittel des Erdmondes.

Er umkreist die Sonne in einer fast perfekten Kreisbahn in etwa 6,5 Milliarden Kilometer Entfernung (44,588 AE; Perihel 42,008 AE - Aphel 45,169 AE), welche 7,984° gegen die Ekliptik geneigt ist. Die Umlaufdauer beträgt rund 288 Jahre.

Mond

Im Februar 2007 gab ein Team um Mike Brown die Entdeckung eines Mondes mit 95 km Durchmesser bekannt, der auf 2006 erstellten Aufnahmen entdeckt wurde. [1]

Geschichte

Quaoar wurde bereits 1982 von dem Astronomen Charles Kowal fotografiert, aber nicht als Asteroid identifiziert.

Im Dezember 2004 gelang mit dem japanischen 8-m-Teleskop Subaru der Nachweis von kristallinem Wassereis und auch Ammoniakhydrat in der Oberfläche von Quaoar. Dies ist sehr überraschend, da man bei einer Oberflächentemperatur von 50 Kelvin eigentlich nur amorphes Eis ohne Kristallstruktur vermuten würde. Es sind Temperaturen bis zu 110 Kelvin notwendig um den Prozess zu erklären. Nun wird vermutet, dass sich im Inneren von Quaoar noch genügend Radioaktivitätswärme befindet um die Temperaturen zu erzeugen. Es entsteht dabei eine Art Kryovulkanismus, wie auch auf einigen Uranusmonden.

Die Entdeckung von Quaoar schwächte Plutos Status als Planet, zumal Astronomen weitere Objekte von Quaoars Größe im Kuipergürtel vermuten. Später wurde mit Eris dort sogar ein Objekt gefunden, das größer als Pluto ist. Auf Grund seiner Größe befindet sich Quaoar wahrscheinlich im hydrodynamischen Gleichgewicht, so dass eine Zuordnung zu den Zwergplaneten zu erwarten ist.

Sichtbarkeit

Amateurastronomen benötigen zur Beobachtung die genauen Koordinaten, ein 40-Zentimeter-Teleskop sowie zur Dokumentation eine Kamera. Auf Aufnahmen von hintereinander folgenden Nächten ist der Asteroid als langsam wandernder Punkt zu erkennen.

Sonstiges

Einige Fans des Romans Per Anhalter durch die Galaxis setzten sich vergeblich dafür ein, den damals noch als 2002 LM60 bekannten Himmelskörper Rupert zu nennen, als Hommage an Douglas Adams, den Autor des Buchs (Im Roman ist Rupert der Spitzname für den fiktiven 10. Planeten Persephone).

Siehe auch

Quellen

  1. Asteroids with Satellites - (50000) Quaoar

Video

Weblinks


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