Queen Millennia

Queen Millennia

Die Königin der tausend Jahre oder Queen Millennia (jap. 新竹取物語・1000年女王 Shin taketori monogatari: Sen-nen joō) ist ein Manga des japanischen Zeichners Leiji Matsumoto aus den Jahren 1980 bis 1983, auf dessen Grundlage das Anime-Studio Toei Animation von 1981 bis 1982 eine 42-teilige Anime-Serie produzierte. Ein Kinofilm erschien 1982. Die Handlung orientiert sich lose an dem japanischen Märchen Taketori Monogatari.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Hajime ist ein 14-jähriger Junge und lebt in Tokio bei seinen Eltern. Eines Tages rettet er einer Katze das Leben und macht so Bekanntschaft mit der schönen Yayoi Yukino, der Tochter eines Nudelrestaurantbesitzers. Als Hajimes Eltern bei einer mysteriösen Explosion ums Leben kommen, lebt er fortan bei seinem Onkel, Prof. Amamori, dem Direktor der Sternwarte von Tzukuba. Dort trifft er auch Yayoi wieder, die als Assistentin für Prof. Amamori in der Sternwarte arbeitet.

Hajime bekommt dort Kenntnis von der neusten Entdeckung: Ein unbekannter Planet nähert sich der Erde und wird voraussichtlich am 9. September 1999 mit ihr zusammentreffen. Die Menschheit scheint dieser Katastrophe hilflos ausgeliefert zu sein. Zudem macht eine Untergrundorganisation namens Die Diebe der tausend Jahre auf sich aufmerksam, die eine gewisse Königin der tausend Jahre bekämpft. Hajime wird in die Geschehnisse unweigerlich mit hinein gerissen und erfährt in den insgesamt 41 Folgen mehr von der drohenden Gefahr und dem Geheimnis um die Königin.

Veröffentlichungen

Manga

Die Königin der tausend Jahre erschien in Japan zunächst von 1980 bis 1983 in Einzelkapiteln in den Tageszeitungen Sankei Shinbun und Nishi Nippon Sports. Ab 1983 veröffentlichte der Sankei Shuppan-Verlag die Serie, die aus insgesamt 1000 Kapiteln besteht, in fünf Sammelbänden. Beim japanischen Shogakukan-Verlag erschienen in den 1990ern Neuauflagen des Mangas, darunter eine Bunko-Fassung.

Seriendaten
Deutscher Titel: Die Königin der tausend Jahre
Originaltitel: 新竹取物語・1000年女王
Produktionsland: Japan Japan
Produktionsjahr(e): 1981, 1982
Episodenlänge: etwa 23 Minuten
Episodenanzahl: 42
Originalsprache: japanisch
Idee: Leiji Matsumoto
Genre: Anime, Science-fiction
Erstausstrahlung: 16. April 1981 bis 25. März 1982
auf Fuji TV
Deutschsprachige Erstausstrahlung: 1991
auf Tele 5
Synchronisation

Anime-Fernsehserie

Die Fernsehserie wurde in den Jahren 1981 und 1982 unter der Regie von Nobutaka Nishizawa auf Grundlage des Mangas produziert. Nach der Ausstrahlung durch den japanischen Fernsehsender Fuji TV in denselben beiden Jahren wurde sie aufgrund des großen Erfolges auch ins Ausland verkauft, unter anderem nach Spanien, Frankreich, Italien, Mexiko, China und Deutschland.

In Deutschland lief Die Königin der tausend Jahre erstmals im März 1991 auf dem Münchner Privatsender Tele 5 im Rahmen der Kindersendung Bim Bam Bino. Die synchronisierte Fassung umfasste lediglich 41 Folgen, da man eine Folge weggelassen hatte, die im japanischen Original nach dem ersten Dreiviertel der Serie die bisherige Handlung noch einmal mit bekannten Bildern zusammenfasste. Die zweite und bislang letzte Ausstrahlung in Deutschland erfolgte vom 27. April 1992 bis zum 23. Juni 1992. Noch im selben Jahr wurde der Sendebetrieb von Tele 5 eingestellt, seitdem wurde die Serie nicht mehr im deutschen Fernsehen gezeigt. Trotz dieses relativ kurzen Auftritts erlangte die Serie unter deutschen Anime-Fans einen bis heute anhaltenden Kultstatus.

Die englische Fassung der Serie, die 1985 in den USA veröffentlicht wurde, ist ein Zusammenschnitt mit der Serie Captain Harlock unter dem Titel Captain Harlock and the Queen of a Thousand Years.

Am 21. Juni 2005 erschien in Japan die komplette TV-Serie als DVD-Box. Das Set umfasst 6 DVDs sowie eine Bonus-CD mit dem Soundtrack der Serie und des Films. Über eine Veröffentlichung in Deutschland ist bislang nichts bekannt.

Synchronisation

Für die deutsche Synchronisation waren die Alster Studios Hamburg verantwortlich, die damals führend auf dem Gebiet der Synchronisation und Endfertigung von Filmen, Fernsehserien und Werbespots waren und schon erfolgreiche Serien wie Knight Rider und Columbo im Portfolio hatten. Das Unternehmen wurde 1991 aufgekauft und der Betrieb als eigenständige Firma 1994 eingestellt.[1]

Rolle japanischer Sprecher (Seiyū) deutscher Sprecher
Yayoi Yukino Keiko Han
Hajime Amamori Keiko Toda Jens Wawrczeck
Professor Amamori Ichirô Nagai
Daisuke Yamori Tohru Furuya
Selene Youko Asagami
Hatsuko Amamori Kazuyo Aoki Thomas Schüler
Yayois Vater Peter Heinrich
Yayois Mutter Hildegard Krekel
Mann im Trenchcoat Akio Nojima Walter Wiegand
Chef der Diebe Franz Josef Steffens

Musik

Die Musik der Serie stammt von Ryudo Uzaki und Tomoyuki Asakawa. Das japanische Vorspannlied, Cosmos dream von Masaki Takanashi, sowie die Musik des Abspanns, Mahoroba densetsu von Manami Ishikawa, wurden beide auch in der deutsch synchronisierten Fassung verwendet.

Anime-Kinofilm

Am 13. März 1982 erschien in Japan ein 121-minütiger Kinofilm unter der Regie von Masayuki Akihi, der die Handlung der Serie in modifizierter Form erzählt. Einige Charaktere wurden weggelassen, andere kamen hinzu, und auch beim Charakter-Design weist der Film im Vergleich zur Serie Änderungen auf. Die Musik stammt von Kitarō, die dazu veröffentlichte Soundtrack-CD heißt Millennia.[2] Der Film wurde in Deutschland nie veröffentlicht.

Trivia

  • Daischi, die Katze von Yayoi, trägt im Original den Namen Leiji, benannt nach Leiji Matsumoto, dem Vater der Serie.
  • Mit seinem Film Maetel Legend, der 2000 erschien, versuchte Leiji Matsumoto abseits des amerikanischen Zusammenschnittes eine Brücke zwischen der Königin der 1000 Jahre und dem Harlock-Universum zu schlagen. Der Film ist weder eine Fortsetzung, noch ein Spin-Off der Originalserie, sondern bietet eine vollständig alternative Geschichte, die bis auf die Hauptfiguren (der Königin und Hajime) mit dieser nichts mehr gemeinsam hat.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Geschichte der ALSTER STUDIOS HAMBURG beim Film- und Fernsehmuseum Hamburg, abgerufen am 13. August 2008
  2. Millennia bei kitaromusic.com, abgerufen am 13. August 2008

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