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Als Kirchenschiff oder Kreuzschiff bezeichnet man den Innenraum von Kirchen bzw. die Innenräume, wenn der Kirchenraum durch Säulen oder Pfeiler in mehrere Bereiche getrennt ist.
Inhaltsverzeichnis
Bauformen
Während Saalkirchen einschiffig sind, bestehen Hallenkirchen aus mehreren - meist gleich hohen - Räumen, die jedoch unterschiedliche Breiten haben können. Eine Basilika ist eine Hallenkirche, deren mittleres Schiff höher ist als die Seitenschiffe und über eigene Fenster im Obergaden verfügt. Zudem gibt es auch Kombinationen aus diesen Bauformen, wie die Pseudobasilika oder die Wandpfeilerkirche. Beim Innenraum eines Zentralbaus wird in der Regel nicht von einem Schiff gesprochen.
Wortherkunft
Die Bezeichnung Schiff ist eine Übersetzung des griechischen Wortes Naos, welches sowohl "Wohnort der Götter", als auch in der Schreibweise "Naus" Schiff bedeutete.
Im Hintergrund der Vorstellung von der Kirche als Schiff stehen zwei biblische Geschichten, zum einen die Erzählung vom wunderbaren Fischzug des Petrus (Lk 5,1ff.) zum anderen die Geschichte vom Seewandel Jesu und dem im Wasser versinkenden Petrus (Mt 14,22ff.). Die zuletzt genannte biblische Erzählung wird sehr früh schon von Tertullian (geb. um 160 in Karthago, gest. nach 220 ebenda) in seiner Schrift De Baptismo, Kap 12 aufgegriffen und mit dem Begriff der Kirche zusammengebracht. In Anspielung auf die Rettung des Petrus (Mt 14,22-33), dessen Seewandel missglückt, bezeichnet er das Schifflein, in dem Jesus und seine Jünger auf dem See Genezareth umherfuhren, als Sinnbild der Kirche. Vor dem Hintergrund der Verfolgungssituation in den ersten Jahrhunderten liegt diese Deutung nahe. Wie das Schiff, das Jesus und seine Jünger enthält, von den Wogen geschüttelt wird und dem Verderben ausgeliefert zu sein scheint, so ergeht es in den ersten Jahrhunderten der Kirche, die unter staatlicher Verfolgung und inneren Kämpfen immer mehr zu leiden hat. Man darf dabei unterstellen, dass bei Tertullians Deutung der Geschichte auch die Hoffnung mitschwang, es möge sich in der Zukunft auch ein dem Ausgang der biblischen Geschichte entsprechendes Ereignis einstellen. Wie sich der aufgewühlte See dem Worte Jesu gehorchend wieder glättet, so soll an die Stelle der Verfolgungssituation ein Friedenszustand zwischen dem römischen Staat und der Kirche treten.
Mittelschiff und Seitenschiffe
Das Mittelschiff oder auch Hauptschiff ist der mittlere Bau und in der Regel der breiteste und längste Raum der Kirche. Dieser Teil ist meist für die Besucher des Gottesdienstes vorbehalten. Dem Hauptschiff beigestellte, durch Säulen oder Pfeiler abgetrennte Räume bezeichnet man als Seitenschiffe bzw. Nebenschiffe oder auch als Abseite (veraltet). Alle diese Bauten zusammen werden auch als Langhaus bezeichnet.
Sofern es das Baugrundstück zulässt, ist das Langhaus normalerweise in west-östlicher Richtung erbaut und der Chor nach Osten ausgerichtet - als Sinnbild der "Neuen Sonne" bzw. der Auferstehung Christi. Der halbrunde Abschluss des Langhauses hinter dem Chor wird als Apsis bezeichnet.
Querschiff
Das Querschiff oder Querhaus (auch „Transept“) bezeichnet das (oder die) in rechtwinkliger Position zum Langhaus verlaufenden kleineren Schiffe. Diese sind meist vor dem Übergang zum Chor angelegt und bilden so im Grundriss eine Kreuzform. Seltener sind auch mehrere Querschiffe, die im Grundriss dann ein Kreuz mit zwei Querbalken ergeben. Die Stelle, an der Langhaus und Querschiffe zusammen treffen, wird als Vierung bezeichnet. Im äußeren Bild der Kirche ist diese Stelle häufig durch einen Dachreiter oder einen Vierungsturm markiert.
Hochschiff
Das Hochschiff ist ein Teil des Mittelschiffes einer Basilika. Es befindet sich über den Arkaden im Bereich der Obergaden.
Schematische Darstellung
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