Qui Gong

Qui Gong
Qigongkugeln

Qigongkugeln (auch ChiGong-Kugeln, Qi-Gong-Kugeln oder kurz Qi-Kugeln genannt) oder Baodingkugeln (chin. 健身球, jianshengqiu „Kugeln zur Kräftigung der Gesundheit“) sind Kugeln mit einem Durchmesser von ca. 40-50 mm. Die kleinsten, die sich sinnvoll im Sinne des QiGong anwenden lassen, sind 30 mm groß, die größten bis zu 80 mm. Die meisten Ausführungen sind hohl und haben im Inneren Klangelemente eingebaut. Der Name der Kugeln setzt sich dabei zusammen aus dem Wort Qi, die Lebensenergie, deren Zirkulation im Körper mit Gesundheit gleichzusetzen ist und dem Wort Gong, welches eine Technik zur Kultivierung dieser persönlichen Lebensenergie bezeichnet.

Ein Set, üblicherweise mit einer Schatulle zur Aufbewahrung, besteht aus zwei Kugeln mit unterschiedlichem Klang. Dabei erzeugen zwei Innenkugeln einen hohen Ton, der das Weibliche (Yin), und einen tiefen Ton, der das Männliche (Yang) symbolisieren. Ursprünglich wurden diese Klänge auch als Phönix- bzw. Drachen-Ruf bezeichnet.

Der Gebrauch von Qi-Gong-Kugeln geht bis in die Ming-Dynastie (China) zurück. Anfangs waren die Kugeln nur einfache Walnüsse, Kastanien oder ähnliches, mit denen die Fingerfertigkeit angeregt werden sollte. Im Lauf der Jahrhunderte wurden daraus Stein-, Ton- oder Metallkugeln (seit dem 14 Jhd.) bis hin zu kleinen Kunstwerken mit aufwendigen, klingenden Innenleben. Seit dem 18 Jahrhundert finden sich auch künstlerische Verzierungen auf den Oberflächen der kleinen Kugeln.

Die Qi-Gong-Kugeln heißen dann Baoding-Kugeln, wenn diese in der Stadt Baoding in der chinesischen Provinz Hebei hergestellt worden sind.

Anwendung und Nutzen

Baodingkugeln

Nach chinesischer Tradition sollen die Kugeln das Gleichgewicht von Yin und Yang im eigenen Körper wiederherstellen. Zudem sollen die Reflexzonen der Hand stimuliert werden.

Es finden sich viele verschiedene Übungen, die nach Anzahl der Kugeln und Geschicklichkeit des Übenden variieren können. Bei diesen Übungen kann unter anderem zwischen dem Drehen (Bewegung der Kugeln ohne Berührung untereinander), Schieben (Bewegung mit Aneinanderreiben der Kugeln) und Rollen (Bewegung nur einer Kugel auf der Hand) unterschieden werden.

Unumstritten dürfte der physiologische Nutzen dieses „Trainingsgerätes“ sein. Nicht nur Beweglichkeit, Koordination und Kraft der Finger- und Unterarmmuskulatur werden gefördert, sondern die Kugeln stimulieren zudem nachweislich Nerven und Blutzirkulation. Die Kugeln selbst massieren die Handflächen. Die Muskeln des Unterarms fördern durch ihre Bewegung die Durchblutung und den Transport der Lymphflüssigkeit. Die unmittelbare Bewegung reicht bis hinauf in den Schultergürtel.

Gleichzeitig sollen auch verschiedene Akupunkturpunkte der Hand aktiviert werden. Blockaden im Fluss der genannten Lebensenergie sollen so gelöst werden und somit auch auf die Besserung chronischer Krankheiten unterstützend eingewirkt werden. Auch präventiv kann die Wirkung der Kugeln genutzt werden, da durch Verbesserung der Durchblutung des zentralen Nervensystems sich die Konzentrationsfähigkeit und Gedächtnisfunktion erhöhen kann. Nach chinesischer Tradition erreicht man durch das Erlernen des Kugeldrehens eine Harmonisierung des Körpers. Dies soll gleichzeitig auch die Möglichkeiten zur geistigen Weiterentwicklung des Individuums erweitern.

Anwendungsbeispiele sind:

  • Unterstützende Wirkung zur Linderung von Arthrose der Schulter- oder Fingergelenke;
  • Entspannung und Training der Finger, zum Beispiel für Sekretärinnen (Computer-Tastatur) oder Musiker (Gitarre, Klavier)

Literatur

  • Hermann, D. Q.: Annäherung an die Qi Gong Kugeln. Neuromedizin Verlag, Bad Hersfeld 1996.
  • Höting, H.: Qi Gong Kugeln. Hugendugel Verlag, München 2002.
  • Paulus, E. & Yuhe, D.: Chinesische Gesundheitskugeln halten Sie jung und vital. Kai Yeh Verlag, Köln 1988.
  • Weigerstorfer, R.: Qi-Gong Kugeln – Die Wirkungen und viele Übungen. Satori-Verlag, Regensburg 2004.

Weblinks


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