- Quintus Lucius Quietus
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Lusius (in einigen Quellen, wohl versehentlich, Lucius) Quietus war ein römischer Feldherr unter Trajan und im Jahr 117 Statthalter von Judäa.
Quietus war nordafrikanischer Abstammung, angeblich aus königlichem Haus. Er führte bereits unter Domitian eine Reitertruppe seines Stammes in römischen Diensten, wurde aber wieder entlassen. In den Dakerkriegen Trajans gelang es ihm aber, durch seine militärischen Fähigkeiten das Vertrauen dieses Kaisers zu gewinnen. Im Partherkrieg war er einer der wichtigsten Feldherrn Trajans. Als sich 117 die jüdischen Einwohner von Mesopotamien gegen die römische Besatzung erhoben, beauftragte Trajan Quietus mit der Unterdrückung des Aufstands.
Durch die gnadenlose Effizienz, mit der Quietus den Auftrag ausführte, empfahl er sich für den Posten des Statthalters von Judäa. Die kleine, aber unruhige Provinz verlangte eine starke römische Militärpräsenz. Trajan hatte in seinen letzten Jahren außer der Legio X Fretensis auch die Legio III Cyrenaica nach Judäa verlegt. Der Statthalter war daher ein Legatus Augusti pro praetore im Rang eines Konsuls.
Auch in Judäa scheint das Regime des Quietus von rücksichtsloser Brutalität geprägt gewesen zu sein, das lassen zumindest talmudische Quellen vermuten. Dass Quietus das Urbild des Holofernes im Buch Judit war, wie Graetz im Anschluss an Gustav Volkmar vermutet, lässt sich jedoch nicht beweisen. Es scheint eine Erhebung in Judäa gegeben zu haben, die als „Krieg des Quietus“ (polemos schel kitos) in die Überlieferung einging. Genauere Nachrichten aber fehlen. Jedenfalls ging der Tag seiner Abberufung am 12. Adar (Februar 118?) als Halbfeiertag in den jüdischen Festkalender ein („Trajanstag“, Jom Tirjanus). Quietus erhielt als Auszeichnung für die Niederschlagung des Aufstands noch 117 ein Suffektkonsulat.
Trajans Nachfolger Hadrian entließ Quietus kurz nach seinem Herrschaftsantritt und ließ ihn 118 zusammen mit drei weiteren Konsularen, die enge Vertraute Trajans gewesen waren, des Verrats anklagen und hinrichten.
Literatur
- Heinrich Graetz, Geschichte der Juden, 3. Aufl., Bd. IV. 116f, 407f;
- Schürer, Gesch. 3. Aufl., Bd. I, 617, 666-670;
- Prosopographia Imperii Romani, 2. Aufl., Bd. 5, Fasc. 1 (1970), L 439;
- Schlatter, Die Tage Trajans und Hadrians, S. 90, Gütersloh, 1897
- A.G. Roos: Lusius Quietus again. In: Mnemosyne ser. 4, Bd. 3 (1950) S. 158–165
- Willem den Boer: Lusius Quietus, an Ethiopian. Ebda., S. 263–267
Siehe auch
Weblinks
- Artikel in Smith, Dictionary of Greek and Roman Biography and Mythology (Online-Edition)
PND: kein individualisierter Datensatz vorhanden (Stand: 7. November 2006) Personendaten NAME Lusius Quietus ALTERNATIVNAMEN Lucius Quietus; Quietus, Lusius KURZBESCHREIBUNG römischer Feldherr GEBURTSDATUM 1. Jahrhundert STERBEDATUM 118
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