Qusantina

Qusantina
Lage in Algerien

Constantine (‏قسنطينة‎, Qusantina) ist mit 442.862 Einwohnern (Stand 1. Januar 2007) die drittgrößte Stadt in Algerien. Sie ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, Industriestadt und Verkehrsknotenpunkt. Die Stadt besitzt eine Universität, eine islamische Hochschule und antike sowie mittelalterliche Bauten wie die Statue des römischen Kaisers Konstantin und den Ahmed Bey-Palast .

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Stadt befindet sich im Osten des Landes auf einem mächtigen Plateau, 650 Meter über dem Meeresspiegel gelegen, das nur über Brücken zu erreichen ist, die das Flusstal des Rhumel überspannen.

Geschichte

Französische Truppen vor Constantine 1836

Als die reichste und blühendste Stadt Numidiens spielte sie schon im Altertum eine bedeutende Rolle. Ihr karthagischer Name war Karta (Stadt), die Römer nannten sie Cirta. Sie wurde von Micipsa, dem Sohn Massinissas, mit Hilfe griechischer Kolonisten gegründet und 203 v. Chr. zur Hauptstadt Numidiens gemacht.

Sie zeichnete sich durch die Pracht ihrer öffentlichen Gebäude und die Anzahl ihrer Bevölkerung vor allen anderen Städten des nördlichen Afrika aus. Im Jahre 113 v. Chr. wurde die Stadt von Jugurtha erobert. Den römischen Feldherren Caecilius Metellus Numidicus und Marius diente sie als Hauptstützpunkt. Marius erfocht 107 v. Chr. bei Cirta einen Sieg über Jugurtha.

Als König Iuba I. mit dem Rest seiner pompejanischen Partei 46 v. Chr. in Afrika unterlegen war, gab Gaius Iulius Caesar einem seiner Parteigänger, Publius Sittius Nucerinus, einen Teil des Gebiets von Cirta, das als besondere Kolonie das römische Bürgerrecht und den Namen Sittlanorum Colonia erhielt.

Danach begann der Zerfall des alten Cirta, das 311 n. Chr. im Krieg des Maxentius gegen den Statthalter der Provinz Africa Domitius Alexander, der sich zum Kaiser ausgerufen hatte, vollständig zerstört wurde. Konstantin I., der Große, stellte die Stadt 312 n. Chr. wieder her und gab ihr den Namen Constantina.

430 wurde die Stadt von den Wandalen erobert. Von 534 bis 697 war sie Teil des Byzantinischen Reiches, vom 8. bis 15. Jahrhundert von berberischen und arabischen Dynastien beherrscht. Während der Herrschaft des Osmanischen Reiches seit 1529, war die Stadt Sitz eines türkischen Statthalters.

Am 13. Oktober 1837 wurde Constantine von französischen Truppen erobert und, wie der gesamte Norden des heutigen Algerien, 1851 in das französische Zollgebiet sowie 1865 sowohl politisch als auch wirtschaftlich in das französische Staatsgebiet eingegliedert. Seit 1962 ist die Stadt Teil des unabhängigen Staates Algerien.

Bevölkerung

Constantine hat 442.862 Einwohner (Berechnung 2007)[1].

Bevölkerungsentwicklung:

Jahr Einwohner
1977 (Zensus) 345.566
1987 (Zensus) 443.727
1998 (Zensus) 462.187
2007 (Berechnung) 442.862

Sehenswürdigkeiten

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Constantine sind:

  • Gustave Mercier Museum
  • Ben-Badis-Moschee
  • Kasbah (Altstadt)
  • Emir Abdel Kader Universität
  • Djamma El Kebir-Moschee
  • Soumma Mausoleum
  • Ahmed Bey-Palast
  • Ruinen des römischen Aquäduktes
  • Statue des römischen Kaisers Konstantin

Wirtschaft und Infrastruktur

Constantine ist Industriestadt (Zement-, Metall-, Leicht-, Lebensmittelindustrie) und Verkehrsknotenpunkt. Sie besitzt eine Universität, eine islamische Hochschule und mehrere Fachschulen sowie Bibliotheken.

Nach Erlangung der Unabhängigkeit begann die Verstaatlichung einiger Wirtschaftsbereiche. Seit Anfang der 1980er Jahre bemüht man sich jedoch um eine ökonomische Liberalisierung und um die Förderung des Privatsektors.

Städtepartnerschaften

Constantine besitzt mit folgenden Städten Partnerschaften.

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks

Quellen

  1. http://bevoelkerungsstatistik.de


36.3656.61472222222227Koordinaten: 36° 22′ N, 6° 37′ O


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