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Die QWERTY-Tastaturbelegung ist die amerikanische Anordnung der Tasten auf Schreibmaschinen- und Computer-Tastaturen. Der Name leitet sich von den ersten sechs Buchstaben in der obersten Buchstabenreihe der US-Tastatur her, die von links nach rechts gelesen werden: Q, W, E, R, T, Y
Die auf der QWERTY-Tastaturbelegung basierende deutsche Tastaturbelegung wird als QWERTZ-Tastaturbelegung bezeichnet. In Frankreich setzte sich die AZERTY-Tastaturbelegung durch.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Die Anordnung der einzelnen Buchstaben auf der Tastatur geht auf das 19. Jahrhundert zurück. 1868 ordnete der US-amerikanische Buchhalter Christopher Latham Sholes die Tasten der Schreibmaschine erstmals nicht mehr alphabetisch an, sondern sortierte sie nach ergonomischen und mechanischen Gesichtspunkten: Die häufigsten Buchstaben der englischen Sprache E, T, O, A, N und I verteilte er möglichst gleichmäßig im Halbkreis. Die Zwischenräume füllte Sholes mit dem restlichen Alphabet auf. Dabei vermied er, häufig auftretende Zweier-Kombinationen wie HE, TH oder ND auf nahe beieinander liegende Typenhebel zu legen, da diese sich beim schnellen Tippen oft verhaken, was das Schreiben stark behindert hätte.
Es wird vielfach vermutet, dass Sholes zudem die Buchstaben des englischen Begriffs typewriter (auf deutsch: Schreibmaschine) absichtlich alle in der ersten Zeile unterbrachte, um dem Verkaufspersonal das schnelle Demonstrieren des Tippvorgangs zu erleichtern. Tatsächlich ist typewriter das längste bekannte allgemein übliche englische Wort, das sich mit den Tasten nur einer Zeile tippen lässt. Dennoch gibt es keine gesicherten Belege für diese Vermutung.
Die ersten Schreibmaschinen waren für die Suchbedienung ausgelegt, da damals das Prinzip des Blindtippens bzw. Zehnfingertippens noch nicht bekannt war.
Varianten
QWERTZ-Tastaturbelegung
Die QWERTZ-Tastaturbelegung ( Q, W, E, R, T, Z ) ist die normale Anordnung der Tasten im deutschsprachigen Raum sowie in Osteuropa, sofern das lateinische Alphabet benutzt wird – mit Ausnahme von Polen, Ungarn, Lettland, Estland und Litauen. Deutschsprachige Tastaturen haben im Vergleich zu amerikanischen Tastaturen die Tasten für Y und Z vertauscht, da das Z im Deutschen wesentlich häufiger vorkommt als das Y. Deutsche Tastaturen sind mit den Umlauten und dem ß belegt.
Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg
Die Schweizer Tastatur [1] hat kein ß, und die großen Umlaute sind mit dem Caps Lock (Feststelltaste) oder Umlaut-Tottaste zu schreiben, dafür sind mit ihr französische und italienische Sonderzeichen (à è é ç) möglich. Die in der deutschen Schweiz eingesetzte Tastatur schreibt ohne Umschaltung mit der ä à-Taste ein ä, mit Umschaltung ein à.
In der romanischen Schweiz umgekehrt: ohne Shift ein à. Deshalb sind auf der Taste vier Buchstaben abgebildet.
Zudem sind fast alle Sonderzeichen, so auch \, §, £, $, +, ! sowie {} und [] an einem anderen Ort.
Anstelle der Bezeichnungen Strg, Entf, … werden die englischen Bezeichnungen Control und Del als neutrale Bezeichnungen verwendet.Luxemburg hat kein eigenes Tastaturlayout. In den Schulen wird das Schweizer (französische) Layout verwendet, während der Banksektor das Belgische Layout vorzieht.
In Liechtenstein wird das Schweizerdeutsche Layout verwendet.AZERTY-Tastaturbelegung
Die AZERTY-Tastaturbelegung (A, Z, E, R, T, Y) ist eine im französischen Sprachraum verbreitete Variante der QWERTY-Tastaturbelegung. Auf französischen Tastaturen wurden die Buchstaben A mit Q und Y (beziehungsweise auf der amerikanischen Version Z) mit W vertauscht, da beispielsweise das W im Französischen fast nicht vorkommt. Außerdem befinden sich in der Zahlenreihe spezielle französische Zeichen wie zum Beispiel Buchstaben mit Akzenten, während die Zahlen durch Umschalten (Shift) getippt werden können.
Französisch
Belgisch
Probleme
Ein häufig vorgebrachter Kritikpunkt an QWERTY-Tastaturen ist, dass sie die äußeren Finger zu stark belasten, dadurch soll nicht nur die Schreibgeschwindigkeit vermindert, sondern auch das Entstehen von Krankheiten wie dem RSI-Syndrom oder Sehnenscheidenentzündungen gefördert werden. Es gibt jedoch keine gesicherten Daten, die einen ursächlichen Zusammenhang zwischen der QWERTY-Tastaturbelegung und dem Auftreten dieser Krankheitsbilder belegen. Das nicht einheitliche Auftreten dieser Krankheitsbilder legt vielmehr die Vermutung nahe, dass andere Faktoren bedeutsamer sind als die Tastaturbelegung.
Ein weiteres Problem ist, dass sowohl in der englischen als auch in der deutschen Sprache rund 70% der Buchstaben bei der QWERTY bzw. QWERTZ-Tastatur mit der linken Hand zu tippen sind, obwohl die meisten Menschen rechtshändig sind.
Alternativen
Es gibt eine Reihe von alternativen Vorschlägen (Reformtastaturen) für die Belegung von Tastaturen: Die bekannteste alternative Belegung ist die Dvorak-Tastaturbelegung (1932), die auf eine für ergonomisches Tippen optimale Verteilung der Zeichen, und damit als Nebeneffekt auch auf hohe Schreibgeschwindigkeit hin optimiert wurde. Andere Belegungen ordnen die Tasten alphabetisch an, verwenden weniger Tasten als bisher (aktuelle Tastaturen benötigen 102 bzw. mit 105 Tasten) oder farbige Tasten. 2004 entwickelte Hanno Behrens die Neo-Tastaturbelegung, welche für den deutschen Sprachraum optimiert ist und sich zunehmender Benutzerzahl erfreut. Des Weiteren wurde von einigen deutschen Studenten bei Jugend forscht 2005 eine neue Tastaturbelegung mit dem Namen RISTOME vorgestellt, mit der sie den ersten Platz in der Kategorie Arbeitswelt gewannen. Im Gegensatz zur Neo-Tastaturbelegung unterliegt diese jedoch einem Gebrauchsmusterschutz und kann daher nicht frei verwendet werden. Einen anderen Ansatz verfolgt die ENTI-Key++-Belegung (2007) von Ruben Barkow, das die Bedienung der Tastatur optional mit nur einer Hand ermöglicht.[2]
Einzelnachweis
- ↑ Swiss Norm, former VSM norm, SN 074021
- ↑ http://www.entikey.z11.de/
Weblinks
- Filmbericht über AZERTY und QWERTZ in der Sendung Karambolage (ARTE) vom 11. Mai 2008
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