- R-Ton
-
Der Originalton (O-Ton) ist der an einem Aufnahmeort aufgezeichnete oder von dort übertragene Ton bei Berichterstattungen aller Art. Bei Film, Hörfunk und Fernsehen handelt es sich in der Regel um kurze Sequenzen aus einem Interview oder einem Mitschnitt einer Rede. Beim O-Ton werden Versprecher, Verlegenheitslaute („äh“, „ähm“) und Störgeräusche nach Möglichkeit herausgeschnitten. Das unterscheidet den O-Ton von der Atmo, der originalen Tonaufnahme mit allen Hintergrundgeräuschen und Versprechern. Um Versprecher und Hintergrundgeräusche gezielt zu eliminieren, werden Film- und Fernseh-Aufnahmen oft mit Synchronsprechern und Geräuschemachern nachvertont.
Eine besondere Bedeutung hatte das Wort während des Kalten Krieges im westdeutschen Fernsehen: In einem als Zitat gesendeten Beitrag aus dem DDR-Fernsehen verhinderte das eingeblendete "Originalton Ost", dass man den gesprochenen Text als Äußerung des Westfernsehens verstehen könnte.
Bei Fernseh- und Kinofilmen ist der Originalton das, was der Tonmeister am Filmset synchron zum Bild aufzeichnet. Allein im Falle eines unbrauchbaren Originaltons (z. B. zu laute Umgebung, Störgeräusche, ausländische Schauspieler) wird der Teil mittels Synchronisation, Geräuschemachern und Atmo nachvertont.
Redaktioneller O-Ton
Als „redaktionellen O-Ton“ (R-Ton) bezeichnet man in Hörfunk- und Fernsehsendungen das Erklärstück eines Redaktionskollegen, welches von diesem selbst gesprochen wird. Der R-Ton ist die Ergänzung zum Originalton oder die Alternative. Beispielsweise werden sämtliche Beiträge in den „tagesthemen“ der ARD von den Redakteuren selbst erstellt und vor laufender Kamera verlesen.
Literatur
- Harun Maye, Cornelius Reiber, Nikolaus Wegmann (Hg.): Original / Ton. Zur Mediengeschichte des O-Tons. Mit Hörbeispielen auf CD. UVK Verlagsgesellschaft mbH, 2007, ISBN 978-3-89669-446-1
- La Roche & Buchholz: Radio-Journalismus (7. Aufl.), S. 99ff.
Wikimedia Foundation.