- RAAF
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Die Royal Australian Air Force (RAAF) ist die Luftstreitkraft des Australischen Bundes. Sie besteht zur Zeit (2005) aus 14.200 Soldaten und verfügt über 270 Flugzeuge.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Als Vorläufer der RAAF wurde 1914 das Australian Flying Corps als Ableger des britischen Royal Flying Corps gegründet. Während des Ersten Weltkrieges war es als Unterstützung der britischen Truppen im Irak, Ägypten und Palästina sowie an der Westfront im Einsatz. Nach dem Ende des Krieges entstand aus dem Australian Flying Corps die heutige Royal Australian Air Force.
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges beteiligte sich Australien am Empire Air Training Scheme. Dieses sah eine gemeinsame Ausbildung von Piloten aus allen Teilen des Britischen Empire vor, um in kurzer Zeit viele Piloten für den Kampf gegen das Deutsche Reich auszubilden. Insgesamt kamen während des Krieges 19 australische Geschwader unter britischem Kommando zum Einsatz. Die meisten Einheiten wurden auf den Britischen Inseln stationiert, jedoch gab es auch Einsätze im Mittelmeerraum und Nordafrika. Einige australische Besatzungen wurden auch an Bord von Bombern der Royal Air Force eingesetzt.
Am 19. Februar 1942 griffen japanische Bomber die australische Stadt Darwin an. Die australische Regierung sah nun erstmals ihr eigenes Territorium bedroht und begann, Verbände der Luftstreitkräfte aus Europa abzuziehen. Aus Mangel an eigenen Flugzeugen wurden zusätzlich britische und US-amerikanische Kampfflugzeuge importiert, um die Japaner zu bekämpfen. Hierbei bewährte sich besonders die Bristol Beaufighter, die den japanischen Maschinen deutlich überlegen war. Ende 1942 begann die Produktion des ersten komplett in Australien entwickelten Kampfflugzeuges, der CA-12 Boomerang. Die RAAF war ab 1943 wesentlich an der Rückeroberung besetzter Gebiete im Pazifik beteiligt. Sie flog auch mehrere schwere Bombenangriffe auf Japan mit in den USA produzierten B-24-Bombern. Knapp 100 australische Bomber waren zwischen dem 25. Februar und 9. März 1945 an den schweren Bombenangriffen auf Tokio beteiligt, bei denen über 100.000 Menschen starben.
Insgesamt waren etwa 20.000 Piloten der RAAF während des Krieges im Einsatz. Die RAAF umfasste zu diesem Zeitpunkt 219.600 Personen, von denen 11.061 im Krieg ums Leben kamen.
Während des Koreakrieges erhielt die RAAF ihre ersten turbinengetriebenen Flugzeuge vom Typ Gloster Meteor. Zusätzlich setzte sie Transportflugzeuge zur Versorgung der UN-Truppen ein. Die RAAF kam anschließend auch im Vietnamkrieg zum Einsatz. Hierbei wurden mit der Bell UH-1 erstmals Hubschrauber der RAAF eingesetzt. Mit der English Electric Canberra wurden zudem bis 1972 Bombenangriffe auf Ziele des Vietcong geflogen.
In den folgenden Jahrzehnten konzentrierte sich die RAAF auf die logistische Luftunterstützung bei militärischen Interventionen und Friedenseinsätzen der Vereinten Nationen. Besondere Beachtung erfuhr 1999 die Friedensmission in Osttimor, die unter australischem Kommando stattfand. Während des Irak-Krieges 2003 wurden zum ersten Mal seit dem Vietnamkrieg wieder australische Kampfflugzeuge im Ernstfall eingesetzt. F/A-18 Kampfjets flogen gemeinsam mit britischen Tornados mehrere Bombenangriffe auf Ziele im Zentrum des Irak. Zusätzlich waren australische Kampfflugzeuge auch an der Überwachung des Luftraums beteiligt. Der Einsatz im Irak geriet in die Kritik, da von offizieller Seite keine Angaben über die Einsätze gemacht wurden.
Aktuelle Ausrüstung[1]
Einzelnachweise
- ↑ Flight International, 11.-17. November 2008, S. 52-53, DIRECTORY: WORLD AIR FORCES, Stand: November 2008
Weblinks
- Website der RAAF (englisch)
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