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Die Reaktorschnellabschaltung (kurz RESA oder SCRAM) ist ein Vorgang in Kernkraftwerken. Durch verschiedene Messwerte, die mehrfach redundant ermittelt werden, wird die RESA durch das Reaktorschutzsystem bei Überschreiten bestimmter Grenzwerte automatisch ausgelöst. Die RESA kann zusätzlich in Störfällen auch manuell ausgelöst werden, um die Kernspaltung schnell zu unterbrechen. Sie dient nicht der gewöhnlichen Reaktorregelung, da bei einer RESA der Reaktor sofort heruntergefahren wird.
Im Allgemeinen wird ein Reaktor durch das Einfallen bzw. vollständige Einfahren der Steuerstäbe zwischen oder direkt in die Brennelemente (abhängig vom Reaktortyp) schnell abgeschaltet. Dadurch wird die nukleare Kettenreaktion unterbunden und die Leistung des Reaktors reduziert sich auf die Nachwärme. Sie entspricht etwa 5 % der thermischen Leistung des Reaktors im Normalbetrieb und klingt in einem Zeitraum von einigen Tagen ab. Während dieser Zeit muss diese Leistung durch Kühlung aus dem Reaktor abgeführt werden, um eine Kernschmelze und eine Beschädigung der Abschirmung zu verhindern.
Bei der Katastrophe von Tschernobyl kam es aufgrund der Reaktorbauart und manuellen Überbrückung wichtiger Sicherheitsvorkehrungen durch das Bedienpersonal nach Auslösung der RESA (Beim RBMK der Schalter A3-5) zu einer kurzfristigen Leistungssteigerung, die zur Explosion des Reaktors führte.
Bereits Enrico Fermi hatte bei Inbetriebnahme des ersten Kernreaktors 1942 eine Schnellabschaltung vorgesehen, die er Safety Cut Rope Axe Man, oder kurz SCRAM, nannte. So beauftragte Fermi eine speziell eingewiesene Person, eine manuelle Schnellabschaltung durch das Durchschlagen einer Schnur mit einer Axt einzuleiten. Am Ende dieser Schnur hing ein Gefäß mit einer Absorberflüssigkeit, die die Kernspaltung beim Einschütten in den Reaktor unmittelbar gestoppt hätte. Der Begriff SCRAM für die Reaktorschnellabschaltung ist auch im heutigen Sprachgebrauch noch üblich.
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