RHEL

RHEL
Red Hat Enterprise Linux
Red Hat Logo
Basisdaten
Entwickler Red Hat
Version 5.3
(20. Januar 2009)
Abstammung \ Linux
 \ SLS
   \ Slackware
     \ Red Hat Linux
       \ Fedora
         \ Red Hat Enterprise Linux
Architekturen i386, IA-64, PowerPC, AMD64
Lizenz GPL
Website www.redhat.de

Red Hat Enterprise Linux (RHEL) ist eine populäre Linux-Distribution, die von der Firma Red Hat hergestellt wird und auf den Unternehmensmarkt abgestimmt ist. Sie gilt in diesem Bereich als Marktführer und genießt eine große Unterstützung durch unabhängige Software-Hersteller.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte der Distribution

RHEL hat sich aus der ehemaligen Linux-Distribution Red Hat Linux herausgebildet und wurde das erste Mal am 17. Mai 2002 veröffentlicht. Ziel war es dabei, eine speziell für Geschäftskunden ausgerichtete Distribution mit entsprechendem Support- und Schulungsangebot aufzubauen. Als Red Hat im September 2003 das Endkunden-Produkt Red Hat Linux zugunsten des Community-Projekts Fedora Core aufgab, blieb RHEL die einzige von Red Hat vermarktete Linux-Distribution. Red Hat nutzt die Communityarbeit von Fedora, um diese in ihr RHEL zu integrieren. Das aktuelle Red Hat Enterprise Linux (RHEL) basiert auf Fedora Core 6.

Varianten

RHEL existiert in verschiedenen Varianten. Dazu gehören die Server-Varianten mit den Versionen Entry Server (ES) und Advanced Server (AS). Die Desktop-Familie enthält den Red Hat Desktop (RHD) und Red Hat Enterprise Linux WS (Workstation). Für diese Produkte ist Update-Support über das Red Hat Network möglich.

Besonderheiten der Red Hat Enterprise Linux Distribution

Im Gegensatz zu vielen anderen Linux-Distributionen weist Red Hat Enterprise Linux eine Reihe von Besonderheiten auf.

Update-Zyklen

Es gibt für alle RHEL-Varianten eine garantierte Lebensdauer von sieben Jahren. In dieser Zeit ist die Verfügbarkeit von Updates und Patches für das System garantiert.

Softwaremanagement

Red Hat Enterprise Linux wird mit einem grafischen Installer mit dem Namen Anaconda installiert, der auch für Einsteiger leicht bedienbar ist. Bei der Softwareverwaltung setzt Red Hat Enterprise Linux auf den Paketmanager RPM und die Software-Verwaltung yum. Anwendungen und System-Teile werden dabei online auf einem Repository-Server gesucht, von dort als RPM-Package herunter geladen und installiert. Zur allgemeinen Konfiguration des Systems stehen die system-config-*-Programme zur Verfügung, welche jeweils auch grafische Benutzeroberflächen haben. Die system-config-*-Werkzeuge sind nach den üblichen Red Hat und Fedora-Prinzipien programmiert, dass „Management-Tools“ (Hilfsprogramme zur Systemverwaltung) jeweils nur gezielt eine einzige Aufgabe erfüllen sollen und keine exklusive Kontrolle über Konfigurationsdateien benötigen. Administratoren eines Systems müssen trotz Verwaltungswerkzeugen in der Lage sein, beliebige Änderungen manuell in den Konfigurationsdateien vorzunehmen.

Software-Repository Drittanbieter

Repositories Dritter verfolgen meist eine andere Zielsetzungen oder ein andere Lizenzpolitik als RHEL. Nennenswert sind hier Dag Wieers, RPM Fusion, RPMForge und atrpms. Die Kompatibilität zwischen diesen Quellen ist nicht immer gegeben. Darüber hinaus stellen immer mehr Softwareprojekte und Firmen, wie das Mono-Projekt, das GStreamer-Projekt, Skype oder Adobe, eigene Repositories zur Verfügung.

Sicherheit

RHEL integriert vollständig die Kernel-Erweiterung SELinux, um so Mandatory Access Control zu ermöglichen. Neben dem eigentlichen SELinux-Kern wird auch ein grafisches Programm mitgeliefert, mit dem die Aktivitäten von SELinux analysiert und weiter bearbeitet werden können.

Ziel der SELinux-Integration ist, dass insbesondere RHEL 5 den Zertifizierungen EAL4+ und Labeled Security Protection Profile nach dem Common Criteria Standard genügen soll.

Open Source Assurance

Red Hat bietet für die RHEL-Distribution eine Versicherung an, die gegen Klagen in Bezug auf geistiges Eigentum in der Software schützt. Hintergrund ist die Möglichkeit, dass insbesondere aufgrund von Softwarepatenten Klagen wegen Verletzung geistigen Eigentums gegen Software erhoben werden kann. Auch schützt die Versicherung vor möglichen Klagen der Firma SCO, die Teile des geistigen Eigentums von Linux beansprucht (siehe auch SCO gegen Linux).

LSB-Zertifizierung

RHEL Version 5 ist LSB-3.1-zertifiziert [1]. Frühere Versionen von RHEL sind nach älteren LSB-Standards zertifiziert.

Andere Distributionen auf gleicher Basis

Obwohl Red Hat die Quellpakete der RHEL Distributionen frei im Netz bereitstellt, gibt es direkt von Red Hat keine frei verfügbaren RHEL Bootmedien oder Boot-Images, RHEL kann, wie z.B. auch das (nicht RHEL-basierte) Konkurrenz Produkt SUSE Linux Enterprise Server, nur im Zusammenhang mit Supportverträgen erworben werden. Um dennoch ein frei verfügbares, RHEL-kompatibles Linux anbieten zu können, haben sich Projekte wie CentOS entwickelt. Da alle Quellpakete für die RHEL Distributionen im Netz bereitstehen, können diese Projekte alle frei verfügbaren Pakete kompilieren und auf eigenen Boot-Images und Installationsmedien anbieten. Das Ziel ist dabei, meist mit nur geringfügigen Änderungen, eine Distribution zu erzeugen, die vollständig zu RHEL kompatibel ist und ausschließlich aus frei verfügbarer Software besteht. In der Regel müssen daher aus Lizenzgründen einzelne Pakete (z. B. Acrobat Reader, Flash Player) aus der Distribution entfernt werden. Umgekehrt können zusätzliche Pakete hinzugefügt sein, die ebenfalls frei sind und keine Verpflichtung zum Kauf von Lizenzen oder Supportverträgen mit sich bringen.

Weitere Beispiele dafür sind Scientific Linux, White Box Linux, ClarkConnect und X/OS Linux.

Versionen

Red Hat Enterprise Linux
Version Name Datum LSB-Zertifizierung Sonstiges
2.1 Pensacola 17. Mai 2002
3 Taroon 22. Oktober 2003 1.3 Unterstützung für AMD64, IBM System z, pSeries, S/390
4 Nahant 15. Februar 2005 3.0 Erstmalig SELinux-Unterstützung
5 Tikanga 14. März 2007 3.1 Xen
6 NN Anfang 2010 3.x oder 4.x KVM


RHEL Support Zeitraum
Version Datum Bemerkungen RHEL Support bis
2.1 17. Mai 2002 Erste RHEL Version 31. Mai 2009
3.0 23. Oktober 2003 Aktuelle und letzte 3.x Version ist 3.9 (Veröffentlicht am 12. Juni 2007) 31. Oktober 2010
4.0 14. Februar 2005 Aktuelle 4.x Version ist 4.7 (Veröffentlicht am 27. Juli 2008) 29. Februar 2012
5.0 14. März 2007 Aktuelle 5.x Version ist 5.3 (Veröffentlicht am 20. Januar 2009) 31. März 2014
6.0 Anfang 2010 (Voraussichtlich) Anfang 2017

Seit März 2007 ist Red Hat Enterprise Linux 5 zum Herunterladen auf dem Red Hat FTP-Server verfügbar. Es gibt - im Gegensatz zu den bisherigen Versionen - ab RHEL5 nur noch eine Server- und eine Clientversion.

(Die Release-Daten beziehen sich auf öffentliche Ankündigungen und nicht auf die tatsächliche Verfügbarkeit im Handel). Für mehr Informationen über die Versionsnamen siehe Fedora- und Red-Hat-Versionsnamen.

Weblinks

Quellen

  1. Certification Register der Linux-Foundation, 19. März 2007

Wikimedia Foundation.

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