RNAS

RNAS
Mitglieder der No 1 Squadron RNAS gegen Ende 1914

Der Royal Naval Air Service, RNAS war bis kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs die Luftstreitmacht der Royal Navy. 1918 erfolgte eine Zusammenlegung mit dem Royal Flying Corps (RFC) der Britischen Armee zur RAF.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Als das RFC am 13. April 1912 gegründet wurde, wurde beabsichtigt, dass es die gesamte militärische Luftfahrt abdeckte. Die Royal Navy war allerdings nicht sehr erfreut darüber, dass die gesamte Marineluftfahrt zu einem Korps der Britischen Armee wechselte und formte ihre unautorisierte Luftfahrtabteilung mit einem Trainingszentrum in Eastchurch. Zu dieser Zeit hatte die Admiralität genug politischen Einfluss, um sicherzustellen, dass dieser Akt unangefochten blieb. Der Royal Naval Air Service wurde am 1. Juli 1914 offiziell anerkannt.

Beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs im August 1914 hatte der RNAS mehr Flugzeuge unter seiner Kontrolle als das RFC. Die Royal Navy unterheilt 12 Luftschiffhäfen entlang der britischen Küste von Longside, Aberdeenshire im Nordosten bis Anglesey im Westen.

Am 1. April 1918 wurde der RNAS mit dem RFC vereinigt um die Royal Air Force zu bilden. Zum Zeitpunkt der Vereinigung hatte der RNAS 67.000 Soldaten, 2.949 Flugzeuge, 103 Luftschiffe und 126 Stützpunkte.

Die RNAS Staffeln wurden in die neue Struktur integriert, die einzelnen Staffeln erhielten neue Staffelnummern in dem zu ihrer Nummer 200 hinzugezählt wurde. Aus dem No.1 Squadron RNAS wurde so die No. 201 Squadron RAF.

Die Royal Navy bekam ihre eigen Luftwaffe im Jahr 1937 wieder, als die Marineflieger wieder unter die Kontrolle der Admiralität kam und in Fleet Air Arm umbenannt wurde.

Rolle und Missionen

Die Hauptrollen des RNAS war die Unterstützung der Flotte, Küstenpatrouillen um feindliche Schiffe zu entdecken, Angriffe auf feindliche Küsten zu fliegen und Großbritannien gegen feindliche Luftangriffen zu verteidigen. Der RNAS suchte systematisch 4000 Quadratmeilen des Ärmelkanals und der Nordsee nach U-Booten ab. Allein im Jahr 1917 wurden 175 U-Boote gesichtet und 107 angegriffen. Wegen der damals verwendeten Technologie waren die Angriffe nicht sehr erfolgreich, aber die Sichtungen halfen der Flotte, Verluste zu vermeiden, Konvois umzuleiten und letztlich auch feindliche U-Boote zu versenken.

Es war der RNAS, welcher im Jahr 1914 mobile Deckung zu Verfügung stellte, in dem er gepanzerte Wagen nutzte, während des Rückzugs von Antwerpen zur Yser. Später im Krieg wurden Staffeln des RNAS nach Frankreich geschickt, um dort das RFC zu unterstützen. Der RNAS war ebenso mit der Luftverteidigung von London betraut. Dies führte zu Angriffen auf Luftschiffhäfen in Deutschland die weit vom Meer entfernt waren, wie etwa Friedrichshafen.

Bevor Techniken entwickelt wurden, um auf Schiffen zu Landen und zu starten, musste der RNAS Flugboote benutzen, um auf See operieren zu können. Man begann mit Experimenten auf dem alten Kreuzer HMS Hermes und es wurden spezielle Flugboottender entwickelt, um diese Flugzeuge zu unterstützen. Von diesen Flugboottendern wurden zu Weihnachten 1914 Angriffe auf deutsche Zeppelin-Basen in Cuxhaven und Wilhelmshaven gestartet. Dies war der erste Angriff schiffsgestützten Flugzeugen. Ebenso wurde eine Reihe von Stützpunkten entlang der Küste gebaut.

Bekannte Personen

  • Henry Allingham - Mechaniker - ältester lebender britischer Veteran und ältester Mann Europas (Juni 2008)
  • Richard Bell-Davies - 3 Squadron - bekam das Victoria-Kreuz
  • Henry John Lawrence Botterell - 8 Naval - am längsten überlebender Jagdflieger des Ersten Weltkriegs (gestorben im Januar 2003).
  • Raymond Collishaw - 10 Naval - Bestes Fliegerass des RNAS, mit 60 Abschüssen
  • Christopher Draper - 3 Wing, 6 Naval, 8 Naval - "The Mad Major"
  • Bert Hinkler - Australischer Luftfahrpionier
  • Ivan Stedeford - Industrieller
  • Reginald Alexander John Warneford - bekam das Victoria-Kreuz
  • Josiah Wedgwood - bekam den DSO, kommandierte die Maschinengewehre auf der SS River Clyde
  • James White - 8 Naval - Ass

Weitere Luftstreitkräfte im Ersten Weltkrieg


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