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Die Royal National Lifeboat Institution (RNLI) ist die britische Seenotrettungsgesellschaft.
Einsatzgebiet der RNLI sind die Küsten Englands, Schottlands und Irlands, aber auch an stark frequentierten Binnengewässern unterhält die Organisation seit einigen Jahren Stationen.
Inhaltsverzeichnis
Die Entwicklung der britischen Seenotrettung
Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts befanden sich an den britischen Küsten Seenotrettungsboote, eine zentrale Organisation des Seenotrettungswesens in Großbritannien war jedoch zu dieser Zeit nicht vorhanden. So gab es nur unregelmäßig an der Küste verteilte Stationen mit teilweise unzureichender Ausrüstung.
Auf Grund eines Appells von Sir William Hillary auf der Isle of Man im Jahre 1823 wurde am 4. März 1824 die National Institution for the Preservation of Life from Shipwreck (NIPLS) (dt.: Nationale Institution für die Lebensrettung bei Schiffbruch) gegründet.
Obwohl diese Gesellschaft recht erfolgreich tätig war (6716 Gerettete in der Zeit von 1824–1849), zeigte sich, dass die weiterhin existierenden lokalen Seenotrettungsvereine eigene Wege gehen wollten; die Auflösung eines zentral organisierten Seenotrettungswesens in Großbritannien schien bereits kurz nach ihrer Gründung vorbestimmt zu sein.
Ein tragisches Unglück am 4. Dezember 1849, bei dem 20 Lotsen während eines Rettungseinsatzes ihr Leben ließen, brachte die Wende. Aufgerüttelt durch dieses Ereignis stand ein großer Teil der britischen Bevölkerung nunmehr hinter dem Seenotrettungsgedanken, und es kam zu einer Reformation des Seenotrettungswesens.
So entstand im Jahre 1854 aus der NIPLS und der 1839 gegründeten Gesellschaft Shipwrecked Fishermen And Mariners´ Benevolent Society (dt.: Wohltätigkeitsgesellschaft für schiffbrüchige Fischer und Seeleute) die noch heute bestehende RNLI.
Im gleichen Jahr wurde durch den RNLI-Inspekteur Captain Ward die Korkweste entwickelt, die lange Jahre zur Standardausrüstung der Rettungsmannschaften in Großbritannien, aber auch in anderen Ländern, gehörte.
Organisation der RNLI
Wie auch beispielsweise die deutsche oder die niederländische Seenotrettungsgesellschaft finanziert sich die RNLI durch Spenden und Zuwendungen der Öffentlichkeit.
Anders jedoch als in Deutschland, wo die DGzRS allein verantwortlich für die Organisation des Seenotrettungswesens ist, ist die RNLI dem britischen Ministerium für Transport unterstellt. Das Ministerium hat ein so genanntes Such- und Rettungskomitee des Vereinigten Königreiches eingesetzt, in dem Mitarbeiter verschiedener Organisationen, die bei der Seenotrettung beteiligt sein können – wie z.B. das Rote Kreuz, Küstenwache, Off-Shore-Industrie, RNLI – tätig sind.
Die RNLI unterhält derzeit (Stand 2006) insgesamt 323 Boote und Schiffe in 10 verschiedenen Klassen sowie 4 Luftkissenboote auf 231 Stationen entlang der von ihr betreuten Küsten. Außerdem stehen 112 Reserveboote und ein Reserveluftkissenboot zur Verfügung. Die Flotte umfasst Einheiten von 5 bis 17 Metern.
Seit einiger Zeit ist die RNLI auch für die Wasserrettung im Inland sowie die Strandrettung zuständig.
Derzeit (2006) hat die RNLI über 200.000 Mitglieder und 4.800 Besatzungsmitglieder (überwiegend Freiwillige), davon ca. 340 Frauen.
Die laufenden Kosten ihrer Organisation gibt die RNLI mit 500.700 € pro Tag an.
Erfolgsbilanz der RNLI
Seit der Gründung bis heute (2006) konnten weit über 144.000 Schiffbrüchige durch die RNLI gerettet werden.
Siehe auch
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