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Der Rhein-Ruhr-Express (Abkürzung RRX) ist ein geplantes System von beschleunigten Regionalzügen, das im Rheinland und Ruhrgebiet als Premiumangebot des Regionalverkehrs mit gehobener Ausstattung zwischen Regional-Express und IC/ICE angesiedelt sein soll. Die Züge sollen zum Nahverkehrspreis genutzt werden können. Der Start ist im Rahmen des Masterplan Verkehr bis 2020 geplant. Aus einem öffentlich gewordenen Bericht der Deutschen Bahn geht hervor, dass jedoch erst 2015 mit den Baumaßnahmen für den Rhein-Ruhr-Express begonnen werden kann. Mit einer Inbetriebnahme ist vor 2023 nicht zu rechnen.[1]
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Im Gegensatz zum Metrorapid, der als Magnetschwebebahn (Transrapid) zwischen Dortmund und Düsseldorf gebaut werden sollte, ist der Rhein-Ruhr-Express als herkömmliches Rad-/Schiene-System vorgesehen. Dieser soll ebenfalls das Rückgrat des ÖPNV im dichten Takt der Region Rhein/Ruhr darstellen.
Ursprüngliche Planungen der Deutschen Bahn und der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen sahen einen 10-Minuten-Takt zwischen Dortmund und Köln vor.
Der Fahrgastverband Pro Bahn NRW und der Verkehrsclub Deutschland, Landesverband Nordrhein-Westfalen (VCD NRW), verfolgen in ihren Vorschlägen eine andere Strategie. Nach ihren Vorstellungen soll der Rhein-Ruhr-Express über Dortmund und Köln hinaus verlängert werden und so die Vorteile eines dichten Taktes zwischen diesen Städten mit schnellen Direktverbindungen in die Region verbinden.
Im Januar 2005 wurde vom Bundesverkehrsministerium, vom Landesverkehrsministerium NRW und von der Deutschen Bahn eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet. Demnach sollen vorrangig die Ausbaustrecke Duisburg–Düsseldorf und die Großknoten Köln und Dortmund ausgebaut werden. Der Bund sagte für 2006 bis 2008 Investitionsmittel in Höhe von 250 Millionen Euro zu und erklärte sich bereit, später weitere Mittel zur Verfügung zu stellen. Der im Oktober 2006 vorgelegte Investitionsrahmenplan (IRP) von 2006 bis 2010 für die Verkehrsinfrastruktur des Bundes sieht den Ausbau der auf der Strecke befindlichen Knoten, insbesondere Köln und Dortmund, sowie die Ausbaustrecke Düsseldorf–Duisburg vor.
Der ehemalige nordrhein-westfälische Verkehrsminister Oliver Wittke rechnet mit einem Zuwachs um 31.000 Fahrgäste pro Tag.
Rahmenvereinbarung
Am 16. November 2006 wurde eine Rahmenvereinbarung zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen, dem Bund und der Deutschen Bahn unterzeichnet. Die bestehende Trasse zwischen Köln, Düsseldorf, Duisburg, Essen und Dortmund soll dabei für den RRX ausgebaut werden. Zum Einsatz kommen sollen beschleunigungsstarke, 160 km/h schnelle Fahrzeuge.[2] Die Baumaßnahmen sollen 2011 beginnen, der erste RRX soll dann 2015 rollen.
Insgesamt sollen sechs Linien eingerichtet werden. Dabei soll die Stammstrecke zwischen Köln-Deutz und Dortmund von vier Linien im 15-Minuten-Takt bedient werden, die Strecke zwischen Düsseldorf und Oberhausen von zwei Linien im Halbstunden-Takt. Die Planungen sehen vor, zwischen Düsseldorf Hauptbahnhof und Duisburg Hauptbahnhof durch die dann insgesamt sechs Linien einen Grundtakt zu realisieren, bei dem durchschnittlich alle zehn Minuten ein RRX fährt. Endpunkte der Linien sollen dann Münster, Minden, Koblenz, Aachen sowie der Flughafen Köln/Bonn sein.
Der Bund hat die Gesamtkosten auf 1,4 Milliarden Euro beziffert. 1,3 Milliarden entfallen dabei auf den Ausbau der Gleisanlagen, 56 Millionen für den Ausbau der Bahnhöfe. Allein der Ausbau zwischen Düsseldorf und Duisburg von vier auf sechs Gleise kostet 900 Millionen Euro. Zwischen Köln-Mülheim und Düsseldorf-Benrath ist ein viergleisiger Ausbau vorgesehen.
Am 19. Dezember 2006 wurde eine Vereinbarung zur Aufnahme der konkreten Planung unterzeichnet, hierfür stellt der Bund 20 Millionen Euro zur Verfügung. Der Bau soll ab 2009 in sieben Stufen erfolgen.
Auswirkungen
Der unabhängige Fahrgast-Verband Pro Bahn hält zum Thema Rhein-Ruhr-Express folgendes Szenario für realistisch (nicht vollständig; Stand September 2007):[3]
- Ersatz der heutigen RegionalExpress-Linie 1 durch RRX 1-Züge mit höherer Ein- und Ausstiegsgeschwindigkeit (keine Doppelstockwagen), Beibehaltung des 1-Stunden-Taktes, flächendeckende Sanierung und Aufwertung der RRX-1-Regionalbahnhöfe inkl. Wattenscheid, Essen Hauptbahnhof und Mülheim (Ruhr) Hauptbahnhof. Kein Wegfall von Zughalten auf dieser Linie, Düsseldorf-Benrath und Köln-Mülheim sind Bestandteil des RRX-1-Fahrplanes.
- Neue RRX-3-Züge auf der Linie Dortmund–Bochum–Essen–Duisburg–Krefeld–Mönchengladbach. Die Regionalbahnhöfe Wattenscheid und Mülheim werden in den RRX-3-Fahrplan aufgenommen.
- Ersatz und Verlängerung der heutigen RegionalExpress-Linie 6 durch RRX-6-Züge auf der neuen Linienführung Minden-Bielefeld–Hamm–Dortmund–Bochum–Essen–Duisburg–Düsseldorf–Neuss–Dormagen–Köln–Köln/Bonn Flughafen. Die Regionalbahnhöfe Wattenscheid und Mülheim sind Bestandteil des RRX-6-Fahrplanes.
- Ersatz der heutigen RegionalExpress-Linie 3 durch RE18-Züge auf der neuen Linienführung Münster–Hamm–Dortmund–Herne–Gelsenkirchen–Oberhausen–Duisburg–Düsseldorf–Mönchengladbach–Aachen
Erreicht werden soll die so geschaffene Verdichtung und Aufwertung des Regionalzug-Angebotes auf einen 15-Minuten-Regionalzug-Takt an allen Regionalbahnhöfen auf der Strecke Dortmund–Bochum–Essen–Duisburg durch Einsparungen beim durchgehenden Fernverkehr im Ruhrgebiet.
Einzelnachweise
- ↑ http://www.wdr.de/tv/westpol/beitrag/2008/10/20081012_rhein_ruhr_express.jhtml
- ↑ Pressemeldung der nordrhein-westfälischen Landesregierung vom 17. November 2006
- ↑ mögliche Fahrplandetails lt. Pro Bahn (PDF)
Weblinks
- Entwicklung und Bewertung eines Konzeptes für den Rhein-Ruhr-Express in Nordrhein-Westfalen Kurzfassung des Schlussberichtes der Planungsbüros (PDF)
- Die Vorstellungen von PRO BAHN NRW e. V. und dem VCD NRW e. V. zum Rhein-Ruhr-Express
- Planungen und Trasse
- Presseinformation des Bundesverkehrsministeriums zum Beginn der Vorplanung vom 19. Dezember 2006
- Aktuelle Entwicklungen des RRX
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