RVT ABm 2/5

RVT ABm 2/5
K.Sächs.Sts.E.B. DET 1–2
RVT BCm 2/5
Nummerierung: DET 1–2
RVT Nr. 9–10
Anzahl: 2
Hersteller: BBC, Mannheim
Waggonfabrik Rastatt
Gebr. Sulzer, Winterthur
Baujahr(e): 1914
Ausmusterung: 1965
Achsformel: 3'B'
Spurweite: 1.435 mm
Länge über Puffer: 21.400 mm
Leermasse: 64 t
Dienstmasse: 66,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h
Installierte Leistung: 200 PS (147,1 kW)
Motorentyp: Sulzer-Viertakt-Dieselmotor
Leistungsübertragung: elektrisch
Anzahl der Fahrmotoren: 1
Bremse: Westinghouse-Druckluftbremse
Sitzplätze: 69
Stehplätze: 10
Klassen: 2./3.

Die DET 1 und 2 waren fünfachsige Dieseltriebwagen der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen. Die beiden Fahrzeuge gelten als die ersten funktionsfähigen Dieseltriebwagen in Europa.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Triebwagen entstanden aus einem Entwicklungsauftrag, den die Kgl. Sächs. Staatsbahnen gemeinsam mit der Preußischen Staatsbahn erteilt hatte. Als Generalauftragnehmer fungierte Brown, Boveri & Cie (BBC) in Mannheim. Den Fahrzeugteil fertigte die Waggonfabrik Rastatt, den Viertaktdieselmotor lieferte die Schweizer Firma Gebr. Sulzer in Winterthur.

Erprobt wurden die Fahrzeuge ab 1915 vor allem auf der Strecke Dresden-Neustadt–Döbeln–Leipzig, aber auch zwischen Dresden und Hof. Wegen des Ersten Weltkrieges kamen die Fahrzeuge jedoch nicht mehr planmäßig zum Einsatz, auch eine Serienbeschaffung der Triebwagen unterblieb.

Ab dem 23. Oktober 1922 wurden die beiden Triebwagen für Demonstrationsfahrten auf der Strecke BülachBaden in der Schweiz eingesetzt. Da sich die Schweizerische Bundesbahn SBB nicht zum Kauf entschließen konnte, gelangten die Fahrzeuge 1923 zur Chemin de fer Régional du Val-de-Travers (RVT). Dort bekamen sie die neue Bezeichnung BCm 2/5 und wurden bis zur Elektrifizierung der Bahn im Jahr 1944 fahrplanmäßig eingesetzt. Sie blieben danach noch bis 1965 im Betrieb und erlebten noch die Umzeichnung zum ABm 2/5 wobei sie die Nummern in 9 und 10 wechselten.

Nach der Abstellung der Triebwagen wurde der frühere DET 1 (RVT Nr. 9) vom Verkehrshaus der Schweiz in Luzern erworben und blieb als nicht betriebsfähiges Museumsexponat für die Nachwelt erhalten. Er wurde erstmals 1974 anlässlich der Sonderschau "Triebwagen der Schweizer Bahnen" ausgestellt, seit 1982 gehört er zur Dauerausstellung. Er ist dort im letzten Betriebszustand als ABm 2/5 erhalten.

Technische Merkmale

Der Dieselmotor mit dem Gleichstromgenerator lagerte aus Gewichtsgründen über dem dreiachsigen nicht angetriebenen Drehgestell unter einem Vorbau, während der elektrische Fahrmotor mittig im zweiachsigen Drehgestell am anderen Fahrzeugende untergebracht wurde. Dieser trieb über Blindwelle und Kuppelstangen beide Treibachsen im Drehgestell an. Der Dieselmotor besaß eine Nennleistung von 200 PS, zum Anfahren konnte die Leistung kurzzeitig auf 250 PS gesteigert werden. Mittels einer Leonhardschaltung war eine Drehzahl- und Leistungsregelung von Dieselmotor und Generator unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit möglich.

Zur Heizung des Fahrgastraumes diente die Abwärme des Kühlwassers, die Beleuchtung erfolgte elektrisch.

Die Fahrzeuge waren mit einer Westinghouse-Druckluftbremse ausgerüstet, welche auf die beiden Achsen des zweiachsigen und auf die beiden äußeren Achsen des dreiachsigen Drehgestells wirkte.


Literatur

  • Fritz Näbrich, Günter Meyer, Reiner Preuß: Lokomotivarchiv Sachsen 1, transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin, 1983
  • Fritz Näbrich, Günter Meyer, Reiner Preuß: Lokomotivarchiv Sachsen 2, transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin, 1983
  • Erich Preuß, Rainer Preuß: Sächsische Staatseisenbahnen, transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin, 1991

Galerie

BCm 3/5 Nr. 9 im Verkehrshaus Luzern

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