- Race to the Bottom
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Mit dem englischen Begriff race to the bottom (Abwärts-Wettlauf) wird ein Modell bezeichnet, welches den Abbau von Standards (Sozial-, Arbeits-, Umwelt-Standards) im globalisierten Wettbewerb beschreibt.
Grundvoraussetzungen des Modells sind,
(A) dass Standards (etwa das Niveau des Kündigungsschutzes) nur für begrenzte Räume (z. B. Nationen) festgelegt werden und
(B) die zugehörigen Wirtschaftsakteure (etwa Finanzinvestoren) sich weit über diese begrenzten Räume hinaus frei bewegen können.
Die Wirtschaftsakteure können dann unter den verschiedenen begrenzten Räumen (z. B. den Nationen) den Raum für ihre Aktivitäten (z. B. Investitionen) wählen, der ihnen die besten Bedingungen anbietet. Die begrenzten Räume treten also zueinander in Konkurrenz um die Gunst der Wirtschaftsakteure. Sie beginnen ein race to the bottom darin, die Standards der anderen zu unterbieten, um die Gunst der Wirtschaftsakteure zu gewinnen.
Ein race to the bottom kann auf verschiedenen Skalen auftreten: Zwischen großen Wirtschaftsblöcken (etwa USA - EU - China) ebenso, wie zwischen verschiedenen Nationen (etwa innerhalb der EU) oder zwischen verschiedenen Regionen (z. B. innerhalb von Deutschland).
Globalisierungskritiker werfen dem Neoliberalismus vor, ein race to the bottom zwischen verschiedenen (Welt-)Regionen und Nationen zu verursachen: Der Abbau von Handelsbarrieren führe zu global beweglichen Wirtschaftsakteuren. Die gleichzeitige Forderung nach innerer Entmachtung des Nationalstaates ("schlanker Staat") führe zu dessen Unterwanderung durch Lobbygruppen der Wirtschaftsakteure. Die Nationalstaaten würden damit unfähig, sich untereinander entweder auf gemeinsame Sozial-, Arbeits- und Umwelt-Standards zu einigen, oder aber ihre Wirtschaftsakteure wieder in die nationalen Räume zu binden.
Kritiker der Globalisierungskritiker wenden ein, dass der internationale Wettbewerb auch dazu führt, dass in weniger entwickelten Nationen die Standards erhöht werden. In der Summe aller Nationen werde danach der gesamte Standard erhöht.
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