- Rachiv
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Rachiw (Рахів) Basisdaten Oblast: Oblast Transkarpatien Rajon: Rajon Rachiw Höhe: 430 m Fläche: 52,42 km² Einwohner: 14.969 (2004) Bevölkerungsdichte: 286 Einwohner je km² Postleitzahlen: 90600 Vorwahl: +380 3132 Geographische Lage: 48° 3′ N, 24° 12′ O48.05555555555624.205277777778430Koordinaten: 48° 3′ 20″ N, 24° 12′ 19″ O Verwaltungsgliederung: 1 Stadt Bürgermeister: Jaroslaw Dumyn Adresse: вул. Миру 34
90600 м. РахівWebsite: http://www.rakhiv.com/ Statistische Informationen Rachiw (ukrainisch Рахів; russinisch Рахово/Rachowo, russisch Рахов/Rachow, deutsch selten Rauhau, rumänisch Rahău, slowakisch Rachov, ungarisch Rahó, jiddisch Rachew, Rachyw, polnisch Rachów) ist eine Stadt in der Ukraine im äußersten Osten der Oblast Transkarpatien, gelegen am Fluss Theiß (ukrainisch Тиса/Tyssa) nahe der Grenze zu Rumänien. In vielen Veröffentlichungen und Karten findet sich neben der Transliteration Rachiv gelegentlich auch die englische Transkription Rakhiv.
Die Stadt ist das Zentrum des gleichnamigen Rajons Rachiw und hat etwa 16.000 Einwohner (Stand 2007). Die Höhe über dem Meeresspiegel wird mit 820 m angegeben. Der Ort ist eingebettet in die Bergrücken der Waldkarpaten. In der Nähe steigt der höchste Berg dieses Mittelgebirgszuges, die Howerla, auf bis zu 2061 m an. Rachiw ist auch Sitz der Verwaltung des Biosphärenreservates Karpaten, das die weltweit größten Rotbuchen-Urwaldareale umschließt. Diese sind seit Juli 2007 als Weltnaturerbe bei der UNESCO eingetragen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Zur Herkunft des Ortsnamens Rachiw gibt es mehrere Thesen, bei denen entweder das Verb „rechnen“ (ukrainisch rachuwaty) in Betracht gezogen wird – so sollen Händler hier ihre Abrechnungen durchgeführt haben – oder der Name Rach als Besitzer eines frühen Bauernhofes vermutet wird.
Erste Erwähnung fand Rachiw, das ursprünglich von Huzulen aus Galizien besiedelt war, im Jahr 1447 als Dorf innerhalb des Königreichs Ungarn. Ab etwa 1800 bis 1820 siedelten sich auf Einladung der ungarischen Regierung staatliche Holzarbeiter aus deutschsprachigen Siedlungsgebieten in der heutigen Slowakei nördlich der eigentlichen Stadt an. Da die meisten der Kolonisten aus der Zips stammten, nannten sie ihre Siedlung Zipserei.
Seit 1867 gehörte es zu Österreich-Ungarn. In den Nachkriegswirren des Ersten Weltkriegs schloss sich Rachiw zunächst der ungarischen Räterepublik an, wurde dann kurzzeitig von Rumänien besetzt und wurde dann, wie das restliche Transkarpatien, an die neugebildete Tschechoslowakei angegliedert. In dieser Zeit erlebte die bergige Region um Rachiw eine touristische Blütezeit, und der Ort wurde gelegentlich als „Huzulisches Paris“ bezeichnet. Diese Phase endete, als Ungarn nach der Angliederung der südwestlichen Teile Transkarpatiens (1938) im Jahr 1939 den übrigen Teil der Region annektierte. Im Rahmen ihres Vormarsches nach Westen nahm 1944 die Roten Armee die Region ein, und 1945 wurde ganz Transkarpatien Teil der Ukrainischen Sowjetrepublik. Seit 1991 ist Rachiw Rajonzentrum in der unabhängen Ukraine.
Wirtschaft und Verkehr
In der Nähe von Rachiw befindet sich ein Grenzübergang für den Bahnverkehr nach Sighetu Marmaţiei in Rumänien, der jedoch aufgrund von Hochwasserschäden zur Zeit nicht in Betrieb ist. In der Stadt ist u. a. ein Werk der Möbelindustrie tätig, es wird auch Mineralwasser produziert. Rachiw ist als "Tor in die Karpaten" bekannt und zieht in wachsendem Maße Einnahmen aus dem Tourismus. Es gibt mehrere Hotels verschiedener Kategorien und Restaurants. In der Nähe befindet sich das Wintersportgebiet Drahobrat.
Besonderheiten
1885–1887, in dieser Zeit war die Region Teil der k.u.k.-Monarchie, wurden wegen des Baues der Eisenbahnlinie Rachiw–Sighetu Marmaţiei (ungarisch: Máramarossziget) Vermessungsarbeiten durchgeführt. Im Verlauf dieser Arbeiten stellten die Ingenieure fest, den geographischen Mittelpunkt Europas eingemessen zu haben. Nach gründlicher Überprüfung bestätigten Wiener Wissenschaftler diese These. 1887 wurde ein 2 m hohes geodätisches Denkmal aus Beton errichtet, das im Original bis heute erhalten ist.
Die Stele ist mit einer Gedenktafel mit lateinischer Inschrift versehen:
- Locus Perennis Dilicentissime cum libella librationis quae est in Austria et Hungaria confectacum mensura gradum meridionalium et paralleloumierum Europeum. MD CCC LXXXVII.
Weblinks
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